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Lausitzer Rundschau: Ex-Stasi-Leute bei der Polizei / Fader Beigeschmack

Geschrieben am 24-07-2009

Cottbus (ots) - Manchem wird die Debatte wie verschüttete Milch
vorkommen. Was soll nach 20 Jahren die Frage nach einer
Stasivergangenheit von Polizisten, die ihren Job machen? Vor allem
dann, wenn es juristisch kaum eine Möglichkeit zur Korrektur gibt. Es
geht nicht um späte Rache, sondern um Glaubwürdigkeit und
Aufrichtigkeit, gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Polizei.
Und dazu gehört das Eingeständnis, die Überprüfung stasibelasteter
Polizisten ist nicht so abgelaufen, wie viele Bürger es geglaubt und
auch erwartet haben. Sicher haben dabei ganz objektive Probleme wie
der in den 90er-Jahren noch wenig erschlossene Aktenbestand eine
Rolle gespielt, aber wer sich mit diesem Teil der
Vergangenheitsbewältigung beschäftigt, dem weht auch der Hauch von
schneller Versöhnung und Verzeihen entgegen. Warum mussten damals
überhaupt hauptamtliche Stasioffiziere übernommen werden? Warum
musste man Leute, die der Stasi oft erst wenige Jahre zuvor einen
Treueeid geschworen hatten, gleich wieder schwören lassen?
Und was hatte ein ehemaliger Schließer des
Stasiuntersuchungsgefängnisses bei der Polizei zu suchen? Auch wenn
er dort niemandem persönlich ein Haar gekrümmt hat, ehemalige
Insassen erinnern sich an diese Gefängnisse nur mit Schrecken. Und
wer sich nicht mehr vorstellen kann, wie es dort zuging, der kann es
in der Potsdamer Innenstadt in einem Museum besichtigen.
Vielleicht sind aus den ehemaligen Stasileuten im Polizeidienst
inzwischen wirklich Demokraten geworden. Vielleicht auch nicht. Ein
fader Beigeschmack und Zweifel bleiben.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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