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Rheinische Post: Schulfach Leben? Kommentar Von Sven Gösmann

Geschrieben am 16-07-2009

Düsseldorf (ots) - Vielleicht ist es ja zu heiß. Jedenfalls wird
ein ernstes Problem von der Berliner Politik extrem kurzatmig
beantwortet: Mit einem Schulfach "Lebenskompetenz" will die
Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing dem Phänomen des so genannten
Koma-Saufens unter Jugendlichen begegnen. Schulfach Lebenskompetenz?
Früher nannte man das schlicht gute Kinderstube, und es war eine
Aufgabe der Eltern, ihren Nachwuchs damit zu versorgen. Natürlich:
Viele Kinder werden nicht mehr in intakten Verhältnissen groß. Aber
gerade der übermäßige Alkohol-Genuss ist eine Entwicklung, die nicht
unbedingt mit Herkunft und Umständen zu tun hat, sondern mehr ein
Ausdruck der Wohlstandsverwahrlosung ist. Die Schule kann nicht der
Reparaturbetrieb der Gesellschaft sein. Es fehlt an einem Konsens
darüber in den Familien, der Politik, vor allem bei Gastwirten und
anderen Alkoholverkäufern. Aus falsch verstandener Toleranz, die
keine eigenen Werte mehr zu definieren vermag, oder Gewinnsucht
werden Kindern keine Grenzen mehr gesetzt. Die Drogenbeauftragte mag
in ihrer Staatsgläubigkeit noch auf die "Lufthoheit über den
Kinderbetten" hoffen, die ihr SPD-Generalsekretär einst für seine
Partei einforderte. Erziehung ist aber erst einmal Sache der Eltern
und nicht des Staates. Alles andere ist ein Irrweg.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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