(Registrieren)

Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug die Märkische Oderzeitung (Frankfurt/Oder) kommentiert in ihrer Freitagsausgabe die voraussichtliche Überstellung des KZ-Aufsehers John Demjanjuk.

Geschrieben am 02-04-2009

Frankfurt/Oder (ots) - In deutsche Gefangenschaft geraten 1942,
bis Kriegsende bei der SS gedient - die Biografie des Ukrainers John,
eigentlich Iwan Demjanjuk war keine Seltenheit. Um dem unwägbaren Los
der Gefangenschaft zu entrinnen, verdingte sich Demjanjuk als
KZ-Aufseher - um den Preis, am Tod tausender Juden mit schuldig zu
werden. Das Schicksal kann teuflische Wege gehen, doch das entbindet
nicht von der Verantwortung.
Das gilt auch noch fast sieben Jahrzehnte später. Deshalb ist es
richtig, dass Demjanjuk, der bereits in Israel sieben Jahre für seine
Taten büßen musste, nun hier vor Gericht gestellt wird - das
Todesurteil wurde seinerzeit wegen Unsicherheiten über seine
Identität aufgehoben. Die Strafverfolgung ist Deutschland den Opfern
schuldig. Doch ob es wirklich zum Prozess kommt, ist offen.
Umso mehr fragt man sich deshalb, warum die deutsche Justiz so lange
zögerte, den jetzt 89-Jährigen zu belangen, wo die Tatvorwürfe doch
seit den 70er Jahren bekannt sind. Die Zuständigkeit für einen
mutmaßlichen Massenmörder vom Wohnort abhängig zu machen, ist blanker
Zynismus.

Originaltext: Märkische Oderzeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55506
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55506.rss2

Pressekontakt:
Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

195702

weitere Artikel:
  • Landeszeitung Lüneburg: ,,Demokratie muss jede Generation neu lernen" -- Interview mit dem Vorsitzenden des Innenausschusses des Bundestages, Sebastian Edathy. Lüneburg (ots) - Nachdem das Bundesinnenministerium die rechtsradikale Nachwuchsorganisation "Heimattreue Deutsche Jugend" verboten hat, versucht der Bundestag, die NPD finanziell trockenzulegen. Juristische Schritte gegen rechtsextreme Organisationen seien zwar notwendige und richtige Schritte, sagt Sebastian Edathy (SPD), Vorsitzender des Bundestagsinnenausschusses. Doch notwendig zur Stabilisierung der Demokratie sei eine verstärkte politische Bildung. "Schulen müssen auch Schulen der Demokratie werden. Bereits Kindergärten sollten mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Finanzen / G20 / Gipfel Osnabrück (ots) - Ein großer Wurf Gewiss, um die Abschlusserklärung wurde beim G-20-Gipfel quälend lange und verbissen gerungen - und dies trotz des offenkundigen Handlungsbedarfs. Aber das ist bald vergessen. Was letztlich zählt, sind allein die beschlossenen Maßnahmen gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise. Und die können sich sehen lassen. Sie sind ein großer Wurf. Die politischen Gewinner des Gipfels heißen Angela Merkel und Nicolas Sarkozy. Ihrem energischen Auftreten ist es vor allem zu verdanken, dass die Regeln auf den mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Parteien / NPD / Finanzen Osnabrück (ots) - Auf Pleitewegen Ein NPD-Verbot ist oft verlangt worden. Geschadet hat das der Partei nicht. Oder weit weniger jedenfalls als ihr eigenes zweifelhaftes Finanzgebaren. Mal zweigt ein Schatzmeister Geld für private Zwecke ab, mal kommt es zu gravierenden Fehlern im Rechenschaftsbericht. Die wirksamsten Schläge gegen diese Partei sind eben die, die sie sich selbst versetzt. Der Millionen-Strafbefehl droht die Partei in die Pleite zu treiben. Dass sie sich in ihrer Not zu einer verfolgten Unschuld zu stilisieren versucht, mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Israel / Außenminister / Liebermann Osnabrück (ots) - Kann Israel das ernsthaft wollen? Israels neuem Außenminister Lieberman darf zugutegehalten werden, dass er erst gar nicht versucht, sich zu verstellen. Der ultrarechte ehemalige Türsteher schaffte es im Rekordtempo von nur 24 Stunden, alle Fortschritte im Nahost-Friedensprozess der vergangenen 24 Monate zu zerschmettern. Die 2007 noch von US-Präsident George W. Bush angestoßenen Annapolis-Vereinbarungen erklärt er für null und nichtig. Die Golan-Höhen bleiben besetzt. Und eine Zwei-Staaten-Lösung existiert in seiner mehr...

  • Neue OZ: Kommentar zu Urteile / Kinderpornografie Osnabrück (ots) - Rote Karte für Kommissar Zufall In einer Zeit, in der Daten-Skandale tiefes Misstrauen gegen jede Form von Kontrolle schüren, sorgt der Karlsruher Beschluss für eine wichtige Klarstellung: Nicht überall, wo der Staat im großen Stil auf Daten zugreift, tritt er die Rechte der Betroffenen mit Füßen. Liegen greifbare Anhaltspunkte für erhebliche Straftaten vor, dürfen auch die Daten vieler Unbescholtener abgeklopft werden, um einige Verdächtige aufzuspüren. Überschritten ist die rote Linie erst, wenn Kreditkarten- mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht