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Rheinische Post: Historischer CSU-Sturz Kommentar VON REINHOLD MICHELS

Geschrieben am 28-09-2008

Düsseldorf (ots) - Wenn bei der CSU das "Lied der Bayern"
inbrünstig nach der Nationalhymne angestimmt wird, vermittelt die
1946 gegründete Partei stets nicht ungern den Eindruck, sie und
Bayern das sei ein und dasselbe. Das lässt sich jetzt nicht mehr
ernsthaft behauptet. Die CSU wurde vom Sockel gestoßen, man könnte
auch sagen: Sie ist vom hohen Ross gestürzt (worden). Selten war der
Satz vom Hochmut, der vor dem Fall komme, so berechtigt wie in den
Jahren nach der Landtagswahl 2003 mit dem
60-Prozent-Stimmenfettpolster. Man muss froh darüber sein, dass die
vielen unzufriedenen Bayern nicht zu den Linksradikalen gewechselt
sind, vielmehr bei Freien Wählern und der FDP angedockt haben. Der
CSU ist etwas unterlaufen, was einer Volkspartei nur zum Preis
schärfster Strafe passieren darf: Sie hat das Lebensgefühl zu vieler
Menschen nicht mehr erreicht. Zusätzlich hat sie sich 2007 einen
blamablen Führungsstreit geleistet. Wenn man so etwas macht und es
gab gute Gründe, auf Stoiber nach 14 Amtsjahren nicht mehr zu bauen
dann muss sich die Nachfolge-Regelung als überzeugend erweisen. Das
war nicht der Fall. Günther Beckstein und Erwin Huber stehen nicht
für neuen Schwung. Sie wirken wie Ministranten, denen zum Hochamt der
Pfarrer fehlt, wie es der bayerische Kabarettist Bruno Jonas
ausgedrückt hat.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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