(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obama

Geschrieben am 25-08-2008

Bielefeld (ots) - Auf knapp drei Viertel der Stimmen könnte Barack
Obama zählen, wenn der nächste US-Präsident in Deutschland gewählt
würde. Mehr noch, der Republikaner John McCain brauchte bei schlappen
elf Prozent - laut Meinungsforschungsinstitut Forsa - gar nicht erst
anzutreten.
So entschieden die Sache bei uns scheint, so offen ist das Rennen
jenseits des Atlantiks. Dort sieht nur noch Fox-TV Obama mit 42
Prozent vor McCain (39 Prozent). Die Meinungsforscher von Zogby
verkünden schon McCains Führung mit 42 zu 41.
Warum liegt Obama nicht deutlicher vorn? So lautet die entscheidende
Frage zum Auftakt des Parteikonvents der Demokraten. Der
unverbrauchte Medienstar müsste jeden Kandidaten der
Bush-Republikaner hinter sich lassen, einen 71-jährigen
Irakkrieg-Befürworter ganz besonders.
Ist der Nimbus gebrochen, bevor der Wahlkampf in den USA überhaupt
richtig begonnen hat? Politik-Berater und Spin-Doktors aller Couleur
in den USA wissen noch keine befriedigende Antwort. Sie sagen nur:
Die Entscheidung ist absolut offen, die kommende Auszählung knapp und
spannend bis zur letzten Minute.
Nach der Rede von Ehefrau Michelle Obama gestern Abend, von Hillary
Clinton heute, Bill Clinton sowie dem Wunsch-Vize Joe Biden morgen
und Barack Obama höchstselbst am Donnerstag muss der entscheidende
Ruck durch die US-Wählerschaft gehen. Vor allem sollte dieser Konvent
der Obama-Kampagne so viel zusätzlichen Schwung verleihen, dass der
in der kommenden Woche folgende Parteitag der Republikaner das Pendel
nicht voll zurückschwingen lässt.
Obama hat verstanden und bereits reagiert. Mit der Entscheidung für
Biden als Vize-Präsidentschaftskandidat beweist er Gespür für
Realitäten. Ein Farbiger muss so etwas in den USA auch heute noch
haben, selbst wenn der gesellschaftliche Durchbruch für Nicht-Weiße
unmittelbar bevorstehen sollte. Der 65-jährige Senator Biden
entstammt einer irisch-katholischen Arbeiterfamilie in Pennsylvania,
spricht die Sprache der kleinen Leute und bringt als Vorsitzender des
Auswärtigen Ausschusses gleichzeitig reichlich Erfahrung in Fragen
der nationalen Sicherheit ein.
Was dem ersten Mann fehlt, der zweite hat es. Biden ist Militär-
sowie Außenexperte, zeigt sich mit allen Wassern gewaschen und reitet
zupackende, bisweilen aggressive Attacken, während der 47-jährige
Obama den Konsens-Typ gibt. Das Signal an die US-Bürger ist klar:
Wenn demnächst zu nächtlicher Stunde das rote Telefon im Weißen Haus
klingelt, eilt Obama im Morgenmantel nicht allein ins Oval Office.
Der Parteitag der Demokraten, der durchaus mehr als eine One-Man-Show
ist, wird neue Themen in den Focus rücken: Die drohende Rezession,
die Verschuldung der Bürger und die anziehende Arbeitslosigkeit. Alle
wissen, dass das das Bush-Erbe ist. Wenn es Obama gelingt,
überzeugende Rezepte dagegen zu entwickeln, hat er eine größere
Chance als McCain.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

154909

weitere Artikel:
  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Kaukasus-Krise Bielefeld (ots) - Auch wenn Präsident Dmitri Medwedew der Aufforderung des russischen Parlaments nicht sofort folgen und die Unabhängigkeit der von Georgien abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien anerkennen wird. Auf lange Sicht wird er davon nicht ablassen. Medwedew hat gestern keinen Zweifel daran gelassen, dass ihn auch irgendwelche Schritte, die die Nato unternehmen sollte, nicht schrecken. Wenn der Kreml-Chef noch zögert, kann dies nur den Grund haben, einen völligen Bruch mit dem Westen zu verhindern. Auch wenn es noch zu mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Obama-Nominierung = von Peter De Thier Düsseldorf (ots) - Kann es sein, dass sich jener Barack Obama, der während der demokratischen Vorwahlen eine taktisch geniale Kampagne inszenierte, sich nun kräftig verrechnet hat? Obwohl er sich in der Schlussphase relativ deutlich von Hillary Clinton absetzen konnte, darf der Neuling Obama den Einfluss des früheren "ersten Ehepaars" Hillary und Bill nicht unterschätzen. Erst brüskierte er das nach wie vor einflussreiche Paar mit der Nominierung Joseph Bidens zum Vizepräsidentschaftskandidaten, nun wird dem Ex-Präsidenten diktiert, worüber mehr...

  • LVZ: Die Leipziger Volkszeitung zu Weniger Eheschließungen/Mehr Lebensgemeinschaften - Leipzig (ots) - Von Olaf Majer."Kein Liebespaar wird uns mehr geschasst, zu lebenslangem Eheknast" - mit schonungsloser Verachtung sang Wolf Biermann vor gut 40 Jahren gegen den deutschen Untertanengeist an. Was die Ehe betrifft, so bekennt der DDR-ausgebürgerte Barde inzwischen, er sei da nicht mehr seiner Meinung. Klischees und Vorbehalte gegen die standesamtlich beurkundete Zweisamkeit sind dennoch nicht tot zu kriegen. Alles was bindet engt ein - dieses unheilvolle, weil absolutistische Urteil der '68er hat sich generationsübergreifend mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG (Rostock) zu: Russland/Georgien: Rostock (ots) - Russlands Parlament hat die Anerkennung der Unabhängigkeit der abtrünnigen Provinzen Südossetien und Abchasien gefordert. Beide gehören völkerrechtlich zu Georgien. Jetzt hoffen Berlin wie der Westen, dass Moskau - mithin Präsident Medwedew - dem "deklaratorischen Charakter" der Abstimmung nicht folgt. Ein frommer Wunsch. Die Nationalisten um Premier Putin haben das Sagen und sehen sich fast am Ziel: Per Abspaltung Südossetiens und Abchasiens kann Russlands Militär-Präsenz dort legitimiert werden. Nach dem Sieg über Tschetschenien mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert das mangelnde Gesundheitsbewusstsein vieler Deutscher (Dienstagausgabe) Empfindung und Realität Frankfurt/Oder (ots) - Sieben von zehn Deutschen fühlen sich wohl in ihrer Haut. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Kein schlechtes Umfrageergebnis für ein Volk, das im Allgemeinen als das der ewig Meckernden und Nörgelnden gilt. Doch offenbar klafft, was das Gesundheitsbewusstsein der Bundesbürger anbelangt, ein riesiges Loch zwischen Empfindung und Realität. Während knapp jeder Zweite lediglich angibt, er hätte wohl "ein paar Pfunde" zu viel drauf, gilt Deutschland europaweit als das "Land der Dicksten". 59 Prozent der Frauen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht