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Westfalenpost: Strategie gesucht

Geschrieben am 25-08-2008

Hagen (ots) - Europas Umgang mit Russland
Von Knut Pries
Im Konflikt mit Russland gibt Europa ein schwaches Bild ab. Die EU
sitzt auf dem Scherbenhaufen dessen, was eine Strategie hätte sein
sollen. Mal dominierte die Idee, der Westen habe im
postkommunistischen Russland einen verlässlichen Wertepartner; mal
behielt das Distanzbedürfnis der Osteuropäer die Oberhand; mal neigte
man der arroganten Vorstellung zu, der Kalte Krieg sei erst wirklich
gewonnen, wenn der Gegner nicht geschlagen, sondern gedemütigt sei.
Auf schwankendem Boden macht man indes keine geradlinige Politik. So
beschwor die EU den Wert des neuen Partnerschaftsabkommens,
gestattete andererseits den Polen, wegen eines nachrangigen Streits
den Verhandlungsstart zu blockieren. Es ist nicht schön, aber
begreiflich, dass ein Mann wie Putin angesichts dieser Konfusion des
Westens auf die Idee kam, da sei als Rivale mehr zu holen denn als
Partner.
Es gilt, ihn eines Besseren zu belehren. Dass dabei in der Krise
nachgeholt werden muss, was in ruhigeren Zeiten versäumt wurde, ist
misslich. Einen Gefallen freilich haben die Russen mit ihrer
hemmungslosen Maßregelung des kleinen kaukasischen Nachbarn den
Europäern getan: Angesichts dieses Invasionstrecks betagter Panzer
sollte der Abschied von alten Illusionen ebenso möglich sein wie die
Vermeidung neuer Panik.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58966
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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