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Weser-Kurier: Der "Weser-Kurier" (Bremen) kommentiert in seiner Ausgabe vom 26. August 2008 die zunehmenden Übergriffe von Piraten:

Geschrieben am 25-08-2008

Bremen (ots) - Schützen statt schwätzen
von Joerg Helge Wagner
Soll man? Darf man? Muss man sogar? Die Frage, ob die Deutsche Marine
auch zur Abwehr von Piraten eingesetzt werden kann, treibt Politiker,
Reeder und Juristen schon seit Monaten um - ergebnislos. Nun, nach
der Entführung der in Bremen bereederten "BBC Trinidad", ist der
Handlungsdruck wieder einmal gestiegen. Das ist das einzig Positive
am jüngsten "Zwischenfall" vor der somalischen Küste - ansonsten kann
man nur den Kopf schütteln über eine sehr deutsche Grundsatzdebatte,
die in Großbritannien bestenfalls fürs Kabarett taugen würde.
Warum unterhalten Staaten für viel Geld Seestreitkräfte? Natürlich
zur Verteidigung ihrer Küsten und zum Schutz ihrer maritimen
Handelswege. Man könnte auch sagen: zur Wahrung ihrer globalen
Interessen. Das mögen pazifistische Feingeister ganz schlimm finden;
dem Rest der Steuerzahler leuchtet es ein.
Nun muss in Deutschland jedem militärischen Einsatz das Parlament
zustimmen - das ist auch gut und richtig so, denn dann haben die
Soldaten die Gewissheit, dass die Mehrheit der Volksvertreter hinter
ihnen steht. Nichts hätte die im Bundestag vertretenen Parteien daran
gehindert, längst der Deutschen Marine ein Mandat zur
Piratenbekämpfung zu erteilen - am wenigsten das Völkerrecht, das die
Staaten sogar ausdrücklich dazu verpflichtet. Man muss auch kein
großer Stratege sein, um zu ahnen, dass das am Horn von Afrika mit
Fregatten, Korvetten und Marinefliegern besser geht als mit
Polizeiwachbooten - vor allem, wenn die Piraten mittlerweile mit
Geschützen und Raketenwerfern auf Kaperfahrt gehen.
Die Bundesregierung aber wartet ab, bis andere die Initiative
ergreifen. Und warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Nun soll
es also eine EU-Flotille richten, die irgendwann im Dezember
einsatzbereit ist. Bis dahin werden die mit jedem Raubzug stärker
werdenden Piraten mindestens ein weiteres Dutzend Schiffe gekapert
haben. Denen aber kann die Marine schon nicht mehr helfen, da jedes
Gefecht die Entführten in höchste Gefahr bringen würde. Vorbeugen
statt Lösegeld zahlen, muss die Devise lauten: Konvoifahrten,
Geleitschutz durch Kriegsschiffe, auch deutsche. Schnellstmöglich,
nicht erst zu Weihnachten.

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@btag.info


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