(Registrieren)

Klimaschutzziel wird um die Hälfte verfehlt / Greenpeace: Bundesregierung verwässert ihr Klimaprogramm

Geschrieben am 18-06-2008

Hamburg, 18.06.08 (ots) - Nach einer aktuellen Bewertung von
Greenpeace wird die Bundesregierung ihre Ziele zum Klimaschutz weit
verfehlen. Mit den Maßnahmen des Klimapaketes lässt sich demnach bis
2020 nur die Hälfte der von jetzt an notwendigen 270 Millionen Tonnen
Treibhausgase jährlich einsparen. In der heutigen Kabinettssitzung
soll der zweite Teil des Klimaprogramms verabschiedet werden.
Greenpeace fordert von der Bundesregierung, die Maßnahmen für den
Klimaschutz in Haushalten, im Verkehr und bei der Erzeugung von
Energie deutlich zu verbessern.

"Wir haben jede Maßnahme des Klimaschutzprogramms der
Bundesregierung durchgerechnet und das Ergebnis ist erschreckend",
sagt Andree Böhling, Energie-Experte von Greenpeace. "Spätestens bei
der nächsten Hochwasserkatastrophe wird sich die Bundesregierung
dafür rechtfertigen müssen, warum sie die Menschen nicht wirksam vor
den Folgen des Klimawandels schützt."

Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2020 den Ausstoß von
Treibhausgasen in Deutschland um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu
senken. Mit ihrem verwässerten Klimaprogramm wird sie nach der
Greenpeace-Berechnung aber nur auf knapp 30 Prozent Einsparung
kommen.

Vor allem im Kraftwerkssektor wird die geplante Verringerung der
Kohlendioxidemissionen um 20 bis 30 Millionen Tonnen pro Jahr
verfehlt, wenn die 25 geplanten neuen Kohlekraftwerke tatsächlich
gebaut werden. Durch fehlende Anreize für die Abschaffung der
Nachtspeicheröfen verschenkt die Bundesregierung ein Einsparpotenzial
von fast 20 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Auch bei den Maßnahmen für
den Straßenverkehr ist durch die zögerliche Haltung der
Bundesregierung nur ein Drittel der einzusparenden 30 Millionen
Tonnen Kohlendioxid tatsächlich erreichbar.

"Die Regierungskoalition behindert sich gegenseitig und Merkel
wollte sich nicht durchsetzen. Mal bremst Wirtschaftsminister Glos
(CSU), wie bei der Förderung der Kraftwärmekopplung oder bei
Maßnahmen im Straßenverkehr, mal Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD)
mit der Unterstützung des Neubaus klimaschädlicher Kohlekraftwerke
oder Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) bei wirksamen
Maßnahmen im Bereich der Gebäudeenergie", erklärt Böhling. "Einige
Politiker haben anscheinend noch nicht begriffen, wie ernst der
Klimawandel mittlerweile ist. Halbherzigen Klimaschutz können wir uns
nicht mehr leisten."

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Andree Böhling, Tel.
040-30618-304 und 0151- 18053 382, oder Pressesprecherin Ortrun
Albert, Tel. 0171- 87 81 184. Die Analyse der Maßnahmen der
Bundesregierung finden Sie im Internet unter www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

143481

weitere Artikel:
  • stern-Umfrage: Schwarz-Gelb weiter vorn - 82 Prozent der Deutschen empfinden SPD als zerstritten Hamburg (ots) - Union und SPD haben sich in den Wahlabsichten der Deutschen leicht verbessern können. In der wöchentlichen Politumfrage im Auftrag des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL stieg die Union im Vergleich zur Vorwoche um 1 Punkt auf 36 Prozent. Die Sozialdemokraten legten um ebenfalls 1 Punkt auf 21 Prozent zu. Im Gegenzug mussten Liberale und Linkspartei Einbußen hinnehmen: Die FDP fiel um 1 Punkt auf 13 Prozent, die Linke um 1 Punkt auf 14 Prozent. Die Grünen kommen wie in der Vorwoche auf 11 Prozent. Für mehr...

  • Systemvergleich in der Grundsicherung: Arbeitsgemeinschaften und Arbeitsagenturen schneiden gut ab Nürnberg (ots) - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) stellt heute eine aktuelle Broschüre vor, in der eine zentrale Frage zur Arbeit der Grundsicherungssicherungsstellen beantwortet wird: In welchem Umfang gelingt es, Bezieher von Arbeitslosengeld II in Beschäftigung zu bringen? In dieser zentralen Frage - der Integration von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in Beschäftigung - hat der Vorstand der BA mit dem Bundesminister für Arbeit und Soziales eine Zielvereinbarung abgeschlossen. Diese Selbstverpflichtung trägt Früchte: Erste empirische mehr...

  • Reiche: Politik statt Populismus gefragt Berlin (ots) - Anlässlich steigender Energiepreise erklärt, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Die SPD versucht steigenden Energiepreisen mit einem Potpourri von Überlegungen zu begegnen. Dort, wo es aber möglich wäre, die Bürger zu entlasten, verweigert sie sich. Beispiel Kernenergie: Im öffentlichen Bewusstsein setzt sich zunehmend durch, dass der von Rot-Grün beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie ein Fehler ist, der die Verbraucher noch teuer zu stehen kommen wird. mehr...

  • Krisengipfel in Berlin / Deutschlands Busunternehmen diskutieren ihre Zukunft Berlin (ots) - Anlässlich der weiterhin hohen Dieselpreise hat der Spitzenverband der deutschen Busbranche heute zu einem Krisengipfel nach Berlin eingeladen. Im Kern geht es dabei um die Frage, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um Abhilfe zu schaffen oder zumindest Erleichterungen für mittelständische Busunternehmen zu erreichen. "Die Entwicklung ist dramatisch. Viel zu hohe Energiepreise bremsen uns aus. Ein Abfedern durch die Politik ist derzeit nicht in Sicht. Wenn der Dieselpreis weiter auf diesem Niveau bleibt, rechne mehr...

  • Bernhardt/Gutting: Eigenheimrentengesetz trägt Handschrift der Union Berlin (ots) - Zur heutigen Befassung des Finanzausschusses mit dem Eigenheimrentengesetz und zur bevorstehenden 2./3. Lesung des Gesetzes am kommenden Freitag im Deutschen Bundestag erklären der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt MdB, sowie der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss, Olav Gutting MdB: Mit dem Eigenheimrentengesetz zeigt die große Koalition Handlungsfähigkeit. Wir schaffen zumindest ansatzweise einen Ersatz für die Eigenheimzulage, die aus mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht