Kommentar: Ökonomisches Leichtgewicht der SPD
Geschrieben am 06-01-2020 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Das Anliegen von Norbert Walter-Borjans ist ehrenwert: Er  
will etwas tun gegen die Krise am Wohnungsmarkt, die besonders Studierende,  
Berufsanfänger und junge Familien trifft, die eine neue Bleibe suchen und sich  
hohe Großstadtmieten nicht leisten können. Wenn Deutschland eine soziale Frage  
hat, dann hier. Doch die vom SPD-Chef vorgeschlagene Bodenwertzuwachssteuer geht 
in die falsche Richtung und beschädigt ihn nur selbst. Zum einen lässt  
Walter-Borjans viele Fragen offen: Will er etwa auch die Oma belangen, deren  
Häuschen auf dem Papier plötzlich mehr wert ist? Das lässt Erinnerungen an  
frühere SPD-Chefs wachwerden, die wie Martin Schulz über ihre unglückliche  
Taktik stolperten. Zum anderen ergibt eine solche Steuer ökonomisch keinen Sinn. 
Schon im zweiten Semester lernen Wirtschaftsstudenten, dass die Einmischung des  
Staates in den Preismechanismus nichts bringt, sondern nur die Lage für alle  
verschlechtert. Wer die Wohnungskrise entschärfen will, darf also Investoren  
nicht mit neuen Steuern bestrafen, sondern muss im Gegenteil die Anreize für sie 
erhöhen. Das sollte der Ökonom Walter-Borjans eigentlich wissen. Als früherer  
Finanzminister sollte er zudem wissen, dass der Staat bereits massiv Steuern  
erhebt auf Besitz und Verkauf von Grundstücken sowie die Spekulation mit ihnen:  
Schon jetzt werden Milliarden an Grund-, Grunderwerb- und Spekulationssteuer  
gezahlt. Sein Plan würde nur zu einer verfassungsrechtlich unzulässigen  
Doppelbesteuerung führen. Erst der Anti-Schuldenbremsen-Vorstoß und nun die  
Bodensteuer - in wenigen Tagen hat sich Walter-Borjans zweimal als ökonomisches  
Leichtgewicht präsentiert. Das wirft die Frage auf, ob der SPD-Chef mehr zu  
bieten hat als heiße Luft für die Parteifreunde, die sich nach einem Linksruck  
sehnen. 
 
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