(Registrieren)

Deutscher Städte- und Gemeindebund macht Druck bei Digitalisierung: "Raus aus der analogen Komfortzone"

Geschrieben am 21-12-2019

Stuttgart (ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund drängt die Kommunen,
mehr in die Digitalisierung zu investieren. "Wir müssen langsam mal raus aus der
analogen Komfortzone", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg im Interview
mit "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Samstagausgaben). Zwar
seien 90 Prozent der Kommunen der Ansicht, dass Digitalisierung ein wichtiges
Thema sei. "Aber wenn es um die konkrete Umsetzung geht, haben wir vielerorts
noch Nachholbedarf."

Schon beim Erarbeiten einer digitalen Strategie seien die Verwaltungen in
Deutschland zu langsam. "Wer die Städte nach ihrer Digitalisierungsstrategie der
nächsten Jahre fragt, bekommt man - von Ausnahmen abgesehen - in der Regel keine
Antwort", sagte Landsberg. Flächendeckend sei das noch nicht ausgerollt. "Wer
da vorankommen will, muss das Thema zur Chefsache machen - die Führung einer
Kommune muss sich zur Digitalisierung bekennen", betonte Landsberg. Zudem sage
er den Kommunen: "Fangt da an, wo die Bürger am meisten der Schuh drückt und wo
wir ein Massengeschäft haben - bei Anwohnerparkplätzen zum Beispiel oder An- und
Abmeldungen."

Das derzeit vielfach geforderte Digitalministerium zur Bündelung der
Zuständigkeiten in der Bundesregierung würde den Kommunen "wahrscheinlich eher
nichts bringen", sagte der Hauptgeschäftsführer. "Eine Bündelung auf der
Bundesebene wäre sinnvoll, aber ob man dafür gleich ein Ministerium braucht, das
bezweifle ich." Jedes Ressort habe seine eigenen Ziele und damit auch seine
eigenen Programme. "Mit einer besseren Koordinierung kommt man da schon hin."

Die Forderung der Gewerkschaft Verdi und des Deutschen Beamtenbundes nach einem
Tarifvertrag Digitalisierung sieht Landsberg skeptisch. "Wenn wir
Digitalisierung voranbringen wollen, muss es nicht nur Anforderungen an das
Personal geben, sondern auch Anreize", sagte er. "Die Leute müssen merken, dass
ihnen Weiterbildung in ihrer beruflichen Laufbahn etwas bringt." Ob das nun
direkt ein eigener Tarifvertrag sein müsse, "da mache ich mal ein Fragezeichen".
Klar sei: "Wer das Thema nicht drauf hat, hat in Zukunft in der Verwaltung
ohnehin geringere Chancen auf eine Karriere."

Pressekontakt:

Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination
Telefon: 0711 / 72052424
E-Mail: spaetdienst@stzn.de
http://www.stuttgarter-zeitung.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/48503/4475821
OTS: Stuttgarter Zeitung

Original-Content von: Stuttgarter Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

715811

weitere Artikel:
  • PIRATEN begrüßen Entscheidung für die Stichwahl Düsseldorf (ots) - Die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs Nordrhein-Westfalen vom 20. Dezember zur Stichwahl und zur Wahlbezirkseinteilung [1,2] kommentiert Frank Herrmann, Landesvorsitzender der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen: "Ein weiteres Mal ist die CDU krachend bei dem Versuch gescheitert, sich durch Änderung der Wahlgesetze Vorteile bei Wahlen zu verschaffen, denn sie war im Jahr 2016 Mitinitiator der ebenfalls für verfassungswidrig erklärten Gesetzesänderung, eine Sperrklausel bei Kommunalwahlen einzuführen. Die Entscheidung mehr...

  • CDU-Politiker Wolfgang Bosbach im RTL-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!": "Vielleicht nimmt sich Greta mal der Kassenbon-Pflicht an, dann ist das Thema durch!" Köln (ots) - Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach kritisiert die geplante Kassenbon-Pflicht, die ab 1. Januar 2020 u.a. beim Bäcker gelten soll. Im RTL-Podcast "FRAGEN WIR DOCH!" sagt Bosbach: "Es genügt doch für den Nachweis, dass ich eine Kasse habe, die den Umsatz exakt speichert und die ich auslesen kann. Dafür muss ich nicht einen Bon ausdrucken, der im Zweifel sowieso entsorgt wird." Bosbach: "Ich möchte nicht wissen, wie viele Bäume gefällt werden müssen - nur für das Papier, das anschließend irgendwo vergammelt." Der gelernte mehr...

  • SPD-Fraktionschef Mützenich hält Aufstellung eines sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten weiter für sinnvoll - "Frage der Selbstachtung" Berlin/Saarbrücken (ots) - Berlin/Saarbrücken. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat sich dafür ausgesprochen, dass seine Partei zur nächsten Bundestagswahl wieder einen Kanzlerkandidaten oder eine Kanzlerkandidatin aufstellen soll. "Eine große Volkspartei mit über 400.000 Mitgliedern sollte ihr Selbstbewusstsein auch an dieser Stelle sichtbar machen", sagte Mützenich der "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe). Er fügte hinzu: "Das ist auch eine Frage der Selbstachtung." Auf die Frage, ob die beiden neuen Vorsitzenden darüber allein mehr...

  • Innen-Staatssekretär Krings lehnt Aufnahme von Flüchtlingskindern aus griechischen Lagern ab Düsseldorf (ots) - Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Günter Krings (CDU), hat die Forderung von Grünen-Chef Robert Habeck zurückgewiesen, 4000 Kinder und Jugendliche aus den überfüllten Flüchtlingslagern auf den griechischen Inseln nach Deutschland zu holen. "Das Ziel muss sein, dass die Lage für alle Asylbewerber in Griechenland schnellstmöglich verbessert wird. Einseitige Aufnahmeaktionen für bestimmte Gruppen sind keine Lösung", sagte Krings der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag). "Sie gingen an allen europäischen mehr...

  • Oberbürgermeister von Essen begrüßt Schulden-Vorschlag von Olaf Scholz Düsseldorf (ots) - Der Oberbürgermeister von Essen, Thomas Kufen (CDU), begrüßt den Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) zur Entschuldung der Kommunen. Der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Montag) sagte er: "Es ist gut, dass Bewegung in die Sache kommt. Der aufgetürmte Schuldenberg ist nicht durch eigene Kraft abzubauen. Jetzt sind Bund und Länder gefordert, ihren Beitrag zu leisten." Die hochverschuldete Stadt selber leiste "seit Jahren einen harten Sparkurs". Aber der erreichte Haushaltsausgleich und die schwarze mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht