(Registrieren)

Notare übernehmen stärkere Rolle bei der Geldwäschebekämpfung

Geschrieben am 29-11-2019

Berlin (ots) - Der Deutsche Bundesrat hat heute dem Gesetz zur Umsetzung der
Änderungsrichtlinie zur Vierten EU-Geldwäscherichtlinie zugestimmt. Das Gesetz
soll am 1. Januar 2020 in Kraft treten. Die Bundesnotarkammer begrüßt die neuen
Regelungen.

"Die Notarinnen und Notare werden damit zukünftig einen noch stärkeren Beitrag
zur Schaffung von Transparenz bei Immobiliengeschäften und zur Bekämpfung von
Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung insgesamt leisten können", erläuterte der
Präsident der Bundesnotarkammer, Professor Dr. Jens Bormann, heute in Berlin.

Schon bisher leisten Notare durch die zuverlässige Prüfung und Dokumentation der
Identität der Beteiligten, die langjährige Aufbewahrung notarieller Urkunden und
die steuerlichen Meldungen an die Finanzämter einen wichtigen Beitrag zur
Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. In Zusammenarbeit mit den
Grundbuchämtern führt die notarielle Tätigkeit zu einer großen Transparenz von
Immobiliengeschäften. Viele potenzielle Täter werden dadurch bereits im Vorfeld
von der Vornahme beurkundungsbedürftiger Geschäfte abgeschreckt.

Darüber hinaus sieht das Gesetz nun eine deutliche Erweiterung der Meldepflicht
der Notare im Immobilienbereich vor. Künftig wird durch eine Rechtsverordnung
ein Katalog von besonders geldwäscherelevanten Fällen festgelegt, in denen
Notare immer eine Meldung an die Zentralstelle für
Finanztransaktionsuntersuchungen ("FIU") abgeben müssen. "Dies wird zu einer
deutlichen Steigerung der Meldungen führen und damit auch eine erhöhte
Abschreckungswirkung mit sich bringen", stellte Bormann in Aussicht.
Gleichzeitig werde eine rechtssichere Abgrenzung zwischen der Meldepflicht und
der notariellen Verschwiegenheitspflicht geschaffen, bei der auch das
verfassungsrechtlich geschützte Vertrauensverhältnis zwischen den Beteiligten
und dem Notar berücksichtigt wird.

Die bisherige Gesetzeslage ließ eine Meldung durch Notare nur sehr eingeschränkt
zu. Bei einem bloßen Verdacht war Notaren - anders als sonstigen verpflichteten
Berufsgruppen wie etwa Finanzinstituten - eine Meldung aufgrund der gesetzlichen
Verschwiegenheitspflicht untersagt. Dies hat dazu geführt, dass Notare bislang
nur wenige Meldungen abgeben konnten. Vor diesem Hintergrund hat sich die
Bundesnotarkammer selbst für eine Erweiterung der Meldepflicht eingesetzt.

Daneben bringt das Gesetz weitere Änderungen für Notare mit sich: Bei
Immobiliengeschäften müssen sie künftig den wirtschaftlich Berechtigten von
beteiligten Gesellschaften anhand einer Dokumentation der Eigentums- und
Kontrollstruktur auf Schlüssigkeit überprüfen. Legt ein Beteiligter die hierfür
erforderliche Dokumentation nicht vor, ist die Beurkundung abzulehnen. Ein
Beurkundungsverbot gilt auch dann, wenn eine ausländische Gesellschaft eine im
Inland gelegene Immobilie erwerben möchte und nicht im Transparenzregister
eingetragen ist. Intransparente Beteiligte werden damit von vornherein aus dem
Beurkundungsverfahren herausgehalten und an einem Immobilienerwerb gehindert.

"Die Maßnahmen werden den deutschen Immobilienmarkt deutlich unattraktiver
machen für Geldwäscher. Notare spielen dabei eine zentrale Rolle", hielt Bormann
fest.

Über die Bundesnotarkammer:

Die Bundesnotarkammer ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und die
berufsständische Vertretung für alle Notarinnen und Notare auf Bundesebene. Ihre
21 Mitglieder sind alle Notarkammern im gesamten Bundesgebiet. Zur
Bundesnotarkammer gehören ferner das Zentrale Vorsorgeregister, das Zentrale
Testamentsregister, die Zertifizierungsstelle der Bundesnotarkammer und die
NotarNet GmbH mit Sitz in Köln sowie das Deutsche Notarinstitut mit Sitz in
Würzburg. Weitere Informationen zur Bundesnotarkammer und zur Tätigkeit der
Notarinnen und Notare finden Sie unter www.bnotk.de.

Pressekontakt:
Dominik Hüren
Pressesprecher der Bundesnotarkammer
Telefon: 030-3838660
E-Mail: presse@bnotk.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/61304/4454290
OTS: Bundesnotarkammer Berlin

Original-Content von: Bundesnotarkammer Berlin, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

712708

weitere Artikel:
  • Immer mehr Bürger unterstützen mit lokalen Online-Petitionen die Forderung der Deutschen Umwelthilfe für ein Silvester ohne Schwarzpulver-Böllerei Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe ruft Bürger auf, sich mit Petitionen gegenüber ihren Städten und Gemeinden für ein Ende der Knallerei einzusetzen - In Augsburg, Darmstadt, Esslingen, Kassel, Köln, Leipzig, Lübeck, Mainz, Mühlheim an der Ruhr, Stuttgart und Waldburg gibt es bereits Petitionen - Ein Drittel der Städte, in denen die DUH Anträge auf ein Ende der Silvester-Böllerei gestellt hat, haben zwischenzeitlich Teile der Stadt für Schwarzpulver-Böllerei gesperrt oder sich positiv dazu geäußert - Absurde Regelung im Sprengstoffrecht mehr...

  • Weisgerber: Bundesrat vertut Chance für mehr Klimaschutz Berlin (ots) - Günstigere Bahntickets und Steueranreize müssen 2020 kommen Zur Entscheidung des Bundesrats, einen Vermittlungsausschuss für das Gesetz zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 im Steuerrecht einzuberufen, erklärt die Beauftragte für Klimaschutz der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Anja Weisgerber: "Der Bundesrat hat mit seiner heutigen Entscheidung die Chance vertan, wichtige Steueranreize für mehr Klimaschutz schnell auf den Weg zu bringen. Die Menschen warten darauf, dass gleich im neuen Jahr die angekündigte mehr...

  • Eurobarometer-Umfrage: Klimawandel sollte Top-Priorität des Europäischen Parlaments sein (FOTO) Brüssel/Berlin (ots) - - Klimawandel sollte für EP oberste Priorität haben, sagen EU-Bürger*innen erstmals in einer Eurobarometer-Umfrage - Sechs von zehn Europäer*innen finden, dass jugendgeführte Proteste direkte Auswirkungen auf Politik haben sollten - EP-Präsident Sassoli wird an UN-Klimakonferenz COP25 teilnehmen Die Bekämpfung des Klimawandels sollte die oberste Priorität des Parlaments sein, wie eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage zeigt. Jugendgeführte Klimaproteste werden dabei als großer Einflussfaktor mehr...

  • Tillmann/de Maizière: Forschungsstandort Deutschland wird gestärkt Berlin (ots) - Die neue steuerliche Forschungsförderung ist ein effizientes und zielgerichtetes Instrument Der Bundesrat hat heute dem Gesetz zur steuerlichen Förderung von Forschung und Entwicklung (Forschungszulagengesetz - FZulG) zugestimmt. Dazu erklären die finanzpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Antje Tillmann und der zuständige Berichterstatter Thomas de Maizière: "Mit der neuen steuerlichen Forschungsförderung schaffen wir ein effizientes und zielgerichtetes Förderinstrument für Forschung und Entwicklung. mehr...

  • Zur Personallage - Bundeswehr wächst! (FOTO) Köln (ots) - Die Personallage der Bundeswehr entwickelt sich seit der 2016 angestoßenen Trendwende Personal anhaltend positiv. In den letzten drei Jahren ist die Bundeswehr konstant gewachsen. Rund 175.000 Berufssoldaten und Zeitsoldaten dienen aktuell in der Bundeswehr. Das bedeutet einen Aufwuchs um circa 9.000 Frauen und Männer im Vergleich zum Jahr 2016. Einschließlich der Freiwillig Wehrdienstleistenden haben die Streitkräfte derzeit über 183.000 militärische Angehörige. Die Bundeswehr ist mit insgesamt ca. 260.000 militärischen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht