| | | Geschrieben am 27-10-2019 Kardinal Marx zum Abschluss der Amazonassynode in Rom
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 Bonn (ots) - Zum Abschluss der Sonderversammlung der
 Bischofssynode für den Amazonas am heutigen Sonntag (27. Oktober
 2019) erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz,
 Kardinal Reinhard Marx:
 
 "Drei Wochen intensiver Beratung liegen hinter uns. Papst
 Franziskus' Enzyklika Laudato si' und ihre Vision des 'Gemeinsamen
 Hauses' standen im Mittelpunkt. Die Bischofssynode hat uns deutlich
 vor Augen geführt, dass es höchste Zeit ist, das 'Gemeinsame Haus'
 der Erde auch in neuen Allianzen zu schützen. Es wurde gesprochen von
 einem Bündnis zwischen Glaube, Wissenschaft und Jugend. Die Synode
 hat uns und der internationalen Öffentlichkeit gezeigt, wie
 dramatisch die Fragen von Schöpfung und Klimagerechtigkeit sind. Die
 Überlebensfähigkeit der globalen Ökosysteme steht auf dem Spiel.
 Diese Situation und die Verantwortung für das 'Gemeinsame Haus' gehen
 uns alle an. Ausdrücklich nenne ich hier auch die junge Generation,
 die uns seit Monaten vor Augen hält, dass wir als menschliche
 Gemeinschaft gemeinsam handeln müssen.
 
 Ich bin dankbar für diese Erfahrung der Synode, denn klar ist: Wir
 müssen - ob im Amazonas oder in Deutschland - von der Frage ausgehen,
 was der Mensch braucht. Wie handeln wir? Was tun wir für die
 Menschen? Welche Folgen hat das? Erst dann kommt die Frage nach der
 Kirche und ihren Strukturen. Denn die Kirche ist nicht für sich
 selbst da, sie steht in Gottes Dienst am Menschen.
 
 Durch die Synode haben das Amazonasgebiet und die dort lebenden
 Menschen internationale Aufmerksamkeit gefunden. Die Kulturen der
 indigenen Bevölkerung, aber auch die Bedrohung der Lebensbedingungen
 wurden intensiv erörtert. Die Synode hat gefragt, wie wir mit dem
 Amazonasgebiet umgehen. Ich bin deshalb unseren Hilfswerken dankbar
 für die vielfältigen Aktivitäten, die sie schon seit langer Zeit in
 der Region leisten: Sie unterstützen die Pastoral der Kirche vor Ort,
 fördern soziale wie schulische Projekte und tragen auch dazu bei, das
 gravierende Menschenrechtsverstöße nicht unbemerkt bleiben.
 
 Die Synode ist nicht bei der Analyse der sozialen und ökologischen
 Probleme stehen geblieben. Es ist gut, dass das Abschlussdokument
 eine Reihe konkreter Punkte nennt, um die Richtung einer
 verantwortlichen politisch-gesellschaftlichen Entwicklung anzuzeigen.
 Dabei geht es zum Beispiel um Fragen nach ethisch verantwortlichen
 und nachhaltigen Investments, die entschlossene Entwicklung
 alternativer Energien, aber auch die Notwendigkeit, das herkömmliche
 ökonomische System auf den Prüfstand zu stellen, wie es Papst
 Franziskus in der Enzyklika Laudato si' getan hat. Wir werden als
 Kirche in Deutschland überlegen, welche Konsequenzen, vielleicht auch
 welches konkrete Projekt wir zur Bewahrung der Schöpfung über die
 vielen Initiativen hinaus starten können, die es schon gibt.
 
 Froh bin ich, dass die Synode ausdrücklich in ihrer Debatte über
 die Seelsorge der Zukunft auch über die Rolle und neue
 Beteiligungsmöglichkeiten von Frauen in der Kirche und die Frage der
 'viri probati', also die Möglichkeit, in Beruf, Familie und Kirche
 bewährte Männer zu Priestern zu weihen, gesprochen hat. Diese
 Diskussion zeichnete sich durch eine Intensität aus, die ich so nicht
 erwartet hätte. Das zeigt: Es sind Fragen, die die Kirche weltweit
 beschäftigen. Eine Synode hat nicht die Aufgabe, hier Lösungen zu
 geben, aber die aufgeworfenen Fragen müssen vertieft werden und zwar
 auf weltkirchlicher Ebene. Die Synode hat die pastorale Situation im
 Amazonas verdeutlicht - eine Situation, die sich in anderen Erdteilen
 auch oder in ähnlicher Weise zeigt. Wir in Deutschland können von den
 Erfahrungen der Kirche am Amazonas lernen und zugleich einen Beitrag
 zum Dialog mit der Weltkirche leisten, um offene Fragen in den
 kommenden Jahren zu erörtern. Ausgangspunkt muss auch hier sein: Was
 braucht der Mensch für Leib und Seele?
 
 Die Synode habe ich als eindrucksvolles Forum des Zuhörens erlebt,
 um zu lernen, was den anderen berührt. Wir werden das
 Abschlussdokument in der Bischofskonferenz diskutieren und auswerten.
 Die Debatten in der Synode haben mich für unseren bevorstehenden
 Synodalen Weg der Kirche in Deutschland bestärkt: Es geht darum,
 zuzuhören, aufeinander zuzugehen und einmütig in die Zukunft zu
 gehen."
 
 Hinweise: Das Abschlussdokument der Sonderversammlung der
 Bischofssynode für den Amazonas in Rom ist auf der Internetseite der
 Bischofssynode unter www.sinodoamazonico.va verfügbar.
 
 Weitere Informationen sind unter www.dbk.de auf der Themenseite
 Amazonassynode 2019 zu finden.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
 Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
 Kaiserstraße 161
 53113 Bonn
 Postanschrift
 Postfach 29 62
 53019 Bonn
 Tel: 0228/103-214
 Fax: 0228/103-254
 E-Mail: pressestelle@dbk.de
 Home: www.dbk.de
 
 Original-Content von: Deutsche Bischofskonferenz, übermittelt durch news aktuell
 
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