| | | Geschrieben am 26-08-2019 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur WM 2006
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 Bielefeld (ots) - Deutschland ist in vielerlei Hinsicht ein sehr
 spezielles Land. Manche von uns glauben, dass sie die Welt retten
 könnten, wenn sie auf Flugreisen und Autofahrten verzichten. Andere
 sind überzeugt, dass der Mensch ein böses Wesen sei, das nur mit
 staatlichen Verboten unter Kontrolle gehalten werden kann. Auf
 vereinzelte Zeitgenossen mag das sogar zutreffen. Deutsche sind
 ziemlich gut darin, sich selbst zu quälen oder sich selbst zu
 schaden. Warum sonst kommen die Sieger der vergangenen fünf
 Ironman-Triathlons auf Hawaii aus Deutschland? Warum sonst lassen nur
 wir zu, dass unsere Schlüsselindustrie vor lauter Klimahysterie
 sturmreif geschossen wird? Nun also auch noch das Sommermärchen. Die
 Fußball-WM 2006 soll zu einer korrupten Veranstaltung abgeurteilt
 werden, die - nach moralischen Gesichtspunkten - nie in Deutschland
 hätte stattfinden dürfen, weil die Macher mutmaßlich irgendeinen
 Schmu gemacht haben. Wie naiv muss man sein? Wie kann man ernsthaft
 davon ausgehen, dass ein milliardenschweres Weltereignis wie die
 Fußball-WM einfach so an das Land vergeben wird, das die beste
 Bewerbung abgibt und alle Voraussetzungen erfüllt? Deutschland hat
 das Turnier nicht nur bekommen, weil die Stadien modern sind und die
 Organisation klappt. Der Deutsche Fußballbund (DFB) hat auf allen
 Kontinenten - ergo: bei allen Kontinentalverbänden -  intensive
 Lobbyarbeit betrieben, um die WM 2006 nach Deutschland zu holen.
 Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) war sich, noch frisch im Amt,
 nicht zu schade, mit Franz Beckenbauer und Wolfgang Niersbach um die
 Welt zu fliegen und sich 1999 in Berlin mit dem Emir von Katar zu
 treffen. Damit Fifa-Boss Joseph Blatter   am 6. Juli 2000 sagen
 konnte: »The winner is Deutschland.« Natürlich hatte Schröder ein
 beachtliches Eigeninteresse: Wäre seine zweite Amtszeit normal
 verlaufen, hätte er die WM im eigenen Land als Kanzler erlebt - und
 wäre  nach dem Sommermärchen bei einer regulären Bundestagswahl Ende
 September vermutlich als solcher wiedergewählt worden. Aber es sollte
 anders kommen. Vor 13 Jahren hat die WM 2006  ein anderes,
 freundlicheres  Land aus Deutschland gemacht, nach innen wie nach
 außen. Die Anklage gegen die vier ehemaligen Funktionäre steht nicht
 ohne Grund im Verdacht, diese für viele Menschen schöne Erinnerung
 nachträglich zu besudeln. Und wie es sich in Deutschland gehört:
 wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung. Zu befürchten ist,
 ähnlich wie bei den Ermittlungen gegen den ehemaligen
 Bundespräsidenten Christian Wulff, vor allem eines: ein Schauprozess,
 an dessen Ende nichts  bleibt. Bis auf die beschädigten Personen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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