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NABU fordert strenge Handelsverbote für Eisbären und Nashörner

Geschrieben am 24-08-2019

Genf (ots) - Noch bis zum 28. August entscheiden über 2.000
Delegierte aus 183 Staaten auf der Konferenz des Washingtoner
Artenschutzübereinkommens (CITES) über die Regelung des
internationalen Handels mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten. Auch
die NABU International Naturschutzstiftung ist vor Ort und fordert
streng regulierte internationale Handelsverbote und ein Verbot der
Trophäenjagd auf Eisbären und Nashörner, um die Arten vor dem
Aussterben zu schützen.

"Der internationale Wildtierhandel hat dramatische Folgen für
Eisbären und Nashörner. Besonders in Asien werden astronomische
Summen mit dem Verkauf von Nashorn-Horn und Eisbärfellen erzielt. Im
Fall von Eisbären ist dieser Handel sogar legal", sagte Thomas
Tennhardt, NABU-Vizepräsident und Vorsitzender der NABU International
Naturschutzstiftung.

Zusätzlich zum Klimawandel ist der Eisbär durch die Jagd
gefährdet. Ein Zustand, der in der Öffentlichkeit bislang wenig
Beachtung findet, durch eine Studie des norwegischen
Eisbärenforschers Ole J. Liodden jedoch belegt wird: So wurden
zwischen 1963 und 2016 fast 53.500 Eisbären getötet, mehr als doppelt
so viele Tiere wie es heute in freier Wildbahn überhaupt gibt. Ein
Grund dafür sind die Jagdquoten in Kanada, dem letzten Exportland für
Eisbärprodukte, die seit vielen Jahren höher sind als die natürliche
Wachstumsrate der Eisbären von rund drei Prozent. Begründet ist die
zu hohe Quote in der Nachfrage nach Eisbärprodukten in China, die in
den vergangenen Jahren regelrecht explodiert ist. Dadurch haben sich
auch die ehemals traditionellen Jagdaktivitäten der lokalen
Bevölkerung zu einem kommerziellen internationalen Geschäft
gewandelt.

"Große Eisbären mit qualitativ gutem Fell bringen Händlern auf dem
asiatischen Markt aktuell bis zu 80.000 Euro ein, viermal so viel wie
noch vor zehn Jahren. Es ist gerade die Jagd auf diese Exemplare, die
sich nachteilig auf die Selektion auswirkt, weil somit die größten
und gesündesten Bären geschossen werden", so Liodden. Die
Eisbärpopulation würde somit um die Chance gebracht, sich an die sich
kontinuierlich verschärfenden Umweltbedingungen, die die globale
Erwärmung mit sich brächte, bestmöglich anzupassen.

In Vietnam und China floriert der illegale Handel mit
Nashorn-Horn, das als traditionelle Medizin und Potenzmittel
eingesetzt und zunehmend auch als Statussymbol gefragt wird. Laut
einer Studie von Dr. Barbara Maas, Leiterin für internationalen
Artenschutz der NABU International Naturschutzstiftung, könne die
globale Nashornpopulation aller existierenden Arten in Afrika und
Asien die immense Nachfrage nicht einmal ansatzweise decken. So zeigt
die Studie auf, dass bereits eine kleine, einmalige medizinische
Dosis von neun Gramm Nashornpulver für 1,1 Prozent der erwachsenen
Bevölkerung Chinas und Vietnams die Hornmasse der gesamten globalen
Nashornpopulation beanspruchen würde. Dies entkräftet die seit
Jahrzehnten vorgebrachte Argumentation von Handelsbefürwortern vor
allem aus Südafrika, den asiatischen Markt mit legalem Horn aus
Zuchtpopulationen sättigen zu können, um den Anreiz für Wilderer und
Schmuggler zu reduzieren. "Dieses Szenario ist unrealistisch. Den
internationalen Handel mit Nashornprodukten zu öffnen, würde
lediglich dazu führen, dass sowohl die Nachfrage als auch die
Wilderei weiter eskalieren", so Maas.

Nashorn-Studie: http://ots.de/l1xCVp

Mehr zur CITES-Konferenz: www.NABU.de/cites

Kostenfreie Pressefotos: www.NABU.de/presse/pressebilder



Pressekontakt:
Dr. Barbara Maas, Leiterin internationaler Artenschutz der NABU
International Naturschutzstiftung, mobil: +44 (0)7970.987742,
barbara.maas@NABU.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell


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