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Syrien ist tödlichster Ort der Welt: Immer mehr Helfer werden zur Zielscheibe, Humanitäre Akteure ziehen sich zurück und Krankenhäuser geraten an ihre Grenzen (FOTO)

Geschrieben am 18-08-2019

Köln/Berlin (ots) -

Die deutsche Hilfsorganisation Islamic Relief Deutschland nimmt
den Welttag der Humanitären Hilfe zum Anlass, um auf den verstärkten
Rückzug der humanitären Akteure aus Syrien aufmerksam zu machen. "Es
ist verheerend genug, dass täglich Zivilisten umkommen. Doch wenn
diejenigen, die humanitäre Hilfe leisten und Leben retten, um ihr
eigenes Leben bangen müssen, muss die internationale
Staatengemeinschaft eingreifen. Deswegen bleibt Islamic Relief
Deutschland ihrem humanitären Mandat verpflichtet", sagt
Geschäftsführer Tarek Abdelalem von Islamic Relief Deutschland
angesichts der Herausforderungen in Syrien.

Insbesondere in Nordwestsyrien hat sich die Lage in den
vergangenen Monaten zugespitzt. Seit Ende April 2019 sind Hunderte
Zivilisten durch Luftangriffe und Beschuss getötet worden, darunter
auch viele Kinder und humanitäre Helfer. Es gab Angriffe auf viele
Gesundheitseinrichtungen und Schulen. Syrien ist das Land, in dem die
meisten Helfer ums Leben kommen. Aufgrund der verschärften
Sicherheitslage ziehen sich immer mehr Nichtregierungsorganisationen,
die bis jetzt humanitäre Hilfe geleistet haben, zurück.

Islamic Relief gehört zu den letzten internationalen
Hilfsorganisationen vor Ort und hält die Stellung mit ihrem Projekt
zur medizinischen Grundversorgung in Nordwestsyrien, wo Krankenhäuser
und Gesundheitseinrichtungen finanziert werden. Insgesamt wurden seit
2013 über 1,5 Millionen Menschen kostenlos medizinisch behandelt.
Unterstützt wird die medizinischen Grundversorgung der syrischen
Zivilbevölkerung auch vom Auswärtigen Amt der deutschen
Bundesregierung und Aktion Deutschland Hilft. Islamic Relief
Deutschland implementiert ihre Hilfe in Zusammenarbeit mit Islamic
Relief Türkei und dem Deutsch-Syrischen Verein zur Förderung der
Freiheiten und Menschenrechte e.V.

Die sich häufenden tödlichen Angriffe behindern humanitäre
Hilfsprojekte und tragen dazu bei, dass der Gesundheitssektor in
Syrien stetig an Kapazität einbüßt. Zusätzlich wird der Zugang für
humanitäre Akteure zu vielen Gebieten innerhalb Syriens zunehmend
schwieriger. Auch dies führt dazu, dass sich humanitäre
Organisationen aus dem Land zurückziehen und somit die Bedarfe der
Menschen nicht gedeckt werden können. Der Gesundheitssektor in Syrien
steht also vor extremen Herausforderungen. Gleichzeitig steigt die
Nachfrage nach medizinischer Versorgung aufgrund extremer
Fluchtbewegungen seit dem Frühjahr 2019 stetig an. Krankenhäuser
geraten aufgrund übermäßiger Patientenaufkommen an die Grenze ihrer
Kapazitäten: Ärzte und Krankenschwestern sind überlastet, Medikamente
reichen nicht aus.

So waren Ende Juli nur 26 Prozent des Humanitarian Response Plan
der UN für Syrien finanziert. Es besteht demnach eine
Finanzierungslücke in Höhe von ungefähr 2,46 Milliarden US-Dollar
allein für dieses Jahr. Viele Gesundheitseinrichtungen wissen nicht
mehr, wie sie ihre laufenden Kosten decken sollen. Die medizinische
Versorgung der ohnehin schon vulnerablen Bevölkerung wird dadurch
dramatisch eingeschränkt.

Derzeit leben 3 Millionen Menschen in Nordwestsyrien, darunter 1,3
Millionen Binnenvertriebene. Davon sind die Hälfte Kinder und 25
Prozent Frauen. Seit April haben aufgrund der Kämpfe in Süd-Idlib und
Nord-Hama 452.623 Menschen ihre Heimat verlassen und sind in andere
Regionen geflüchtet, die schon überbevölkert sind und wo das
humanitäre System bereits überlastet ist. Viele der Geflüchteten sind
traumatisiert und benötigen neben Unterkunft, Nahrung, medizinischer
Versorgung und Schulbildung auch psychologische Betreuung.

Erst im August setzte sich Außenminister Heiko Maas vor dem
UN-Sicherheitsrat für die Förderung und Stärkung humanitären
Völkerrechts ein. "Die Finanzierung von Krankenhäusern für die
ärztliche Versorgung notleidender Menschen in Syrien, bleibt
weiterhin in Zukunft eine dringliche Herausforderung", betont Tarek
Abdelalem.

Islamic Relief Deutschland ist eine gemeinnützige deutsche
Nichtregierungsorganisation mit humanitärem Auftrag. Sie vertritt die
Überzeugung, dass wir uns in Deutschland in einer privilegierten Lage
hinsichtlich der Verwirklichung universeller humanitärer Ziele
befinden und daraus eine besondere Verantwortung erwächst, den
weniger Begünstigten zur Seite zu stehen. Humanitäre Arbeit und
großherziges Geben lindern Not in der Welt und fördern zudem das
gegenseitige Verständnis und dienen dem Frieden. Richtschnur ihres
Handelns sind universelle humanitäre Ziele: Schutz des Lebens und der
Würde des Menschen, Schutz der Familien und Kinder, Anrecht auf
materielle Sicherheit sowie freie geistige und spirituelle
Entfaltung. Wir haben uns dazu verpflichtet, Armut und Leid der
Ärmsten dieser Welt zu lindern - unabhängig von Geschlecht, Herkunft,
Religion und Kultur.

Mehr zur Arbeit von Islamic Relief Deutschland erfahren Sie unter
www.islamicrelief.de.



Pressekontakt:
Sara Ahmed Martinez, Pressereferentin
Telefon: 0221 200 499-2279
E-Mail: presse@islamicrelief.de

Original-Content von: Islamic Relief Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell


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