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neues deutschland: Mein Freund, der Feind - Kommentar zu den Friedensverhandlungen zwischen USA und Taliban in Katar

Geschrieben am 09-07-2019

Berlin (ots) - Noch vor den afghanischen Präsidentschaftswahlen im
September wollen sich die USA mit den Taliban auf einen vollständigen
Rückzug der Streitkräfte einigen. Die Gespräche in Katar finden ohne
offizielle Vertreter der afghanischen Regierung statt - jener
Regierung, die die USA seit 18 Jahren verzweifelt vor dem Untergang
zu bewahren versuchen, nachdem man 2001 die Taliban stürzte und eine
Demokratie einführte. Denn zwischen der afghanischen Regierung und
den Taliban herrscht tiefes Misstrauen; letztere weigern sich, mit
der Marionettenregierung der USA zu sprechen. Doch die aktuellen
Gespräche offenbaren mal wieder: Wem beide afghanische Seiten nicht
trauen sollten, das sind die USA. Denn niemand lässt so schnell aus
einem Freund einen Feind werden wie sie.

Der Beweis: Die USA haben kurz vor Verhandlungsbeginn einen alten
Bekannten aus dem Hut gezaubert - Abdul Ghani Baradar,
Gründungsmitglied der Taliban und lange die Nummer eins. Seine
Auferstehung ist bezeichnend. Baradar wurde einst von den USA
unterstützt, als er noch gegen die Sowjetarmee kämpfte. Als die USA
2001 selbst einmarschierten, fiel er in Ungnade und musste fliehen.
2010 wurde er schließlich in Pakistan verhaftet und verbrachte dort
acht Jahre im Gefängnis. Nun hat ihn die US-Regierung befreit, um ihn
für die Taliban an den Verhandlungstisch zu setzen. Verhandeln lässt
sich ja ohnehin besser, wenn das Gegenüber einem die Freiheit
schuldet.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


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