(Registrieren)

Agrarminister winken Urheberrechtsreform durch - R.I.P. Internet

Geschrieben am 15-04-2019

Berlin (ots) - Der Ministerrat der Europäischen Union hat heute
mit den Stimmen der Bundesregierung den Weg für eine
Urheberrechtsreform geebnet. Die Piratenpartei Deutschland hält eine
solche Reform grundsätzlich für notwenig, allerdings nicht um jeden
Preis, wie beispielsweise die Erfordernis von Uploadfiltern.

"Dieser Tag wird vielen Kreativen in Erinnerung bleiben. Dieses
Finale der Reformbemühungen bestätigt hunderttausenden
Protestierenden und Millionen von Petenten, dass nicht nur ihre
Zukunft sondern auch die Grenzen ihrer Ausdrucksmöglicheiten von
Politikern festgelegt werden, die in der Sache weder die Probleme
noch die Lösungsmöglichkeiten verstehen. Es ist Zeit für einen Wandel
- wer unser Land und unseren Kontinent für die nächsten Jahrzehnte
stark und erfolgreich machen möchte, sollte wenigstens die
Technologien der Gegenwart verstanden haben, oder auf diejenigen
hören, die damit vertraut oder davon betroffen sind.". sagt Sebastian
Alscher, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland.

Weiter kommentiert der politische Geschäftsführer der
Piratenpartei Daniel Mönch:

"Es ist bezeichnend für die gesamte Debatte, dass ausgerechnet die
Landwirtschaftsminister in Europa über die Zukunft des Internets
beschließen.

Politiker, die im Internet maximal Youtube, Facebook und Twitter
kennen, legen Richtlinien fest, die in Zukunft das Leben von
Millionen Menschen beeinflussen, ohne auch nur im Ansatz zu
verstehen, was sie da gerade anrichten.

Experten, die ausnahmslos vor den Folgen von Artikel 11 und 13
gewarnt hatten, wurden ignoriert. Auch die wiederholten Appelle aus
den betroffenen Wirtschaftszweigen wurden einfach nicht gehört.
Selbst die größten Proteste für ein freies Internet mit
Hunderttausenden auf der Straße und über 5 Millionen Unterschriften
wurden zugunsten eines Lobbytreffens am Vorabend der Abstimmung
übersehen.

Die Verantwortung für dieses Ergebnis sehen wir PIRATEN bei der
SPD, insbesondere bei Justizministerin Katarina Barley. Den Wählern
im Koalitionsvertrag und bei allen möglichen Interviews erzählen,
dass die SPD gegen Uploadfilter ist, aber dann, wenn es darauf an
kommt zu kneifen, ist Betrug am Wähler. Die Wähler haben ein Anrecht
auf Verlässlichkeit der von ihnen gewählten Repräsentanten. Das eine
zu sagen, um dann genau das Gegenteil zu tun, ist unglaubwürdig und
verspielt jedes Vertrauen."

Um die Farce zu komplettieren ließ sich Umweltministerin Klöckner
bei der Abstimmung auch noch vertreten, und die Bundesregierung wirbt
mit einer eilens erstellten Protokollerklärung [1], die noch
deutlicher zeigt, wie wenig sie verstanden hat, worum es wirklich
geht, um Verständnis.

Quellen/Fußnoten:
[1] Protokollerklärung: http://ots.de/hhtVf3



Pressekontakt:
Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Piratenpartei Deutschland
Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

E-Mail: presse@piratenpartei.de
Web: www.piratenpartei.de/presse
Telefon: 030 / 60 98 97 510 Fax: 030 / 60 98 97 519

Original-Content von: Piratenpartei Deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

682819

weitere Artikel:
  • Frankfurter Rundschau: Pressestimme zur Überwachung von Kindern durch den Verfassungsschutz Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau schreibt zur Überwachung von Kindern durch den Verfassungsschutz Kann ein Geheimdienst verhindern, dass Kinder zu Terroristen werden? Das Ganze mag logisch erscheinen, solange man die Logik von Sicherheitspolitik so definiert wie Seehofer & Co.: Gegen die Terrorgefahr helfen für sie vor allem Geheimdienst und Polizei. Überwachen ist ja auch einfacher als wirksame Vorbeugung. Die hätte mit Jugend- und Sozialarbeit zu tun, mit Bildung und anständigen Wohnungen. Alles Dinge, die einem mehr...

  • Europäische Demokratie weiter gestärkt - Wahlrechtsausschluss Europawahl Berlin (ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte begrüßt die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe (2 BvQ 22/19), dass alle Menschen mit Behinderungen bereits an der Europawahl am 26. Mai teilnehmen können. Valentin Aichele, Leiter der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte erklärt: "Es ist der Initiative von Abgeordneten des Deutschen Bundestages zu verdanken, dass nun bei der Europawahl über 84.000 deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Verfassungschutz Halle (ots) - Überdies räumt das Ministerium indirekt ein, dass es auch Daten über unter 14-Jährige speichert, verschweigt aber die Zahl. Die zu ermitteln, so heißt es, sei innerhalb der Beantwortungsfrist "technisch nicht möglich". Das klingt nicht glaubwürdig. Und es klingt so, als habe der Verfassungsschutz etwas zu verbergen: Tatsächlich darf der Verfassungsschutz bereits jetzt Daten von Kindern unter 14 Jahren erfassen, wenn der Verdacht auf schwere Straftaten besteht. Wozu ist dann die Gesetzesänderung eigentlich mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zur Sozialdemokratie Halle (ots) - Dabei ist in der linken Mitte für die SPD wenig zu holen. Jene Wählergruppen, die von offenen Märkten und offenen Grenzen profitieren, wähnen sich den Grünen, der Merkel-CDU, Teilen der FDP oder der urbanen Linken oft näher als den Sozialdemokraten. Dagegen sind weite Teile der unteren sozialen Gruppen politisch heimatlos. Sie fühlen sich nicht wahrgenommen oder gar verachtet. Knapp 20 Prozent der Bevölkerung sind von relativer Armut betroffen. Noch mehr fürchten den sozialen Abstieg. Das ist Wählerpotenzial für eine mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Winterkorn Halle (ots) - Die Anklage gegen Winterkorn muss nun ein Weckruf sein. Die Politik muss endlich entschiedener gegen Tricks und Betrügereien vorgehen. Und Automanager müssen sich ehrlich machen. Dieselmotoren müssen sauberer werden. Wo das nicht mit Software geht, muss mit zusätzlichen Katalysatoren nachgerüstet werden. Ansonsten droht ein Reputationsschaden mit unabsehbaren Folgen. Pressekontakt: Mitteldeutsche Zeitung Hartmut Augustin Telefon: 0345 565 4200 hartmut.augustin@mz-web.de Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht