(Registrieren)

Unökologisch und rückwärtsgewandt: Deutsche Umwelthilfe kritisiert das Angebot umweltschädlicher Getränkedosen bei Aldi und Lidl

Geschrieben am 05-04-2019

Berlin (ots) - Discounter mitverantwortlich für den deutlichen
Anstieg von Getränkedosen im Bierbereich - Aldi und Lidl
widersprechen mit dem dauerhaften Angebot umweltschädlicher
Getränkedosen den angeblichen Unternehmensgrundsätzen der
ökologischen Verantwortung - DUH fordert das Angebot von
Mehrwegflaschen und den schnellen Abschied von der Getränkedose -
Gesetzliche Mehrwegquote von 70 Prozent gilt auch für Discounter

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert das dauerhafte Angebot
von Getränkedosen bei den Discountern Aldi und Lidl als unökologisch
und rückwärtsgewandt. Durch den deutschlandweiten Verkauf von
Getränkedosen in zusammen mehr als 6.600 Märkten sind die Discounter
mitverantwortlich für den besorgniserregenden Anstieg des Absatzes
von Getränkedosen im Bierbereich mit zweistelligen Zuwachsraten für
das Jahr 2018. Damit widersprechen die Unternehmen ihren eigenen
Grundsätzen zur Übernahme ökologischer Verantwortung. Inzwischen
liegt der Gesamtanteil von Dosen im Bierbereich bei rund acht
Prozent, nachdem er nach der Einführung des Einwegpfandes im Jahr
2003 gegen Null tendierte. Auch die Supermarktketten Edeka und Rewe
sowie die angeschlossenen Tochterunternehmen Netto Marken-Discount
und Penny verkaufen inzwischen wieder massenhaft Dosen. Die DUH
fordert die Lebensmitteleinzelhändler dazu auf, wiederbefüllbare
Mehrwegflaschen anzubieten, die gesetzliche Mehrwegquote von 70
Prozent umzusetzen und unökologische Getränkedosen auszulisten.

Unabhängige Ökobilanzen des Umweltbundesamtes und eine von
Dosenherstellern selbst in Auftrag gegebene Studie beim Heidelberger
IFEU-Institut bestätigen die ökologischen Nachteile von
Getränkedosen. Sie verbrauchen bei der Herstellung besonders viel
Energie, legen zumeist lange Transportstrecken zurück und beinhalten
nur teilweise Recyclingmaterial. Wiederbefüllbare Mehrwegflaschen
sind die deutlich umweltfreundlichere Getränkeverpackung.

"Während zehntausende Schüler bei den Fridays for Future-Demos für
mehr Klimaschutz auf die Straße gehen, verkaufen Aldi und Lidl immer
mehr Getränkedosen und demonstrieren damit vor allem Profitgier. Das
Einschmelzen von Metall für die immerwährende Produktion neuer
Getränkedosen verbraucht viel Energie und belastet das Klima
besonders stark. Das passt weder in unsere Zeit noch zum
selbstkreierten Umweltimage, das sich Aldi und Lidl auf die Fahnen
schreiben wollen. Wenn die Discounter es ernst meinen mit dem
Klimaschutz, dann müssen sie auf Mehrwegflaschen statt auf
Getränkedosen setzen", fordert die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.

"Das bisherige Angebot von Bier in Einwegplastikflaschen bei Aldi
und Lidl ist weitestgehend gescheitert und findet kaum Akzeptanz bei
den Verbrauchern. Doch anstatt Mehrwegflaschen anzubieten, wird mit
der Dose einfach auf eine andere umweltschädliche Einwegverpackung
gesetzt. Die Mehrwegquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz
interessiert die Discounter offenkundig nicht. Umweltgesetze scheinen
für sie nicht zu gelten", kritisiert der DUH-Leiter für
Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.

Wenn die gesetzliche Mehrwegquote nicht umgesetzt wird, fordert
die DUH von Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Einführung
einer Abgabe auf Einwegplastikflaschen und Dosen von mindestens 20
Cent zusätzlich zum Pfand. Die Einnahmen aus einer solchen Abgabe
sollten zur Durchführung von Abfallvermeidungskampagnen, der
Verbrauchersensibilisierung und Weiterentwicklung des Mehrwegsystems
eingesetzt werden.

Links:

Informationen zur Umweltfreundlichkeit von Getränkeverpackungen
http://ots.de/z7WpIH



Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz@duh.de

Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
030 2400867-43, 0151 18256692, fischer@duh.de

DUH-Pressestelle:

Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de

www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

681469

weitere Artikel:
  • Familienbetriebe Land und Forst: Deutschland verpasst Chance zur Beschleunigung des Energieleitungsausbaus Berlin (ots) - "Das gestern im Bundestag verabschiedete Netzausbaubeschleunigungsgesetz wird den Energieleitungsausbau nicht wie beabsichtigt beschleunigen, sondern im Gegenteil die Akzeptanz für die Energiewende senken und erheblichen Widerstand im ländlichen Raum provozieren", kritisiert der Geschäftsführer der Familienbetriebe Land und Forst, Wolfgang v. Dallwitz. Die Regierungsfraktionen konnten sich nicht auf eine laufende Vergütung für die laufende Beanspruchung land- und forstwirtschaftlicher Flächen für den Leitungsausbau mehr...

  • 25 Jahre AOK Baden-Württemberg / Regionalität als Erfolgsfaktor / Hausarztzentrierte Versorgung findet bundesweit Beachtung Stuttgart (ots) - Die AOK Baden-Württemberg bekräftigt anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens die hohe Bedeutung der Regionalität. Zu den wichtigsten regionalen Infrastruktureinrichtungen zählt laut einer von der AOK Baden-Württemberg in Auftrag gegebenen forsa-Umfrage die ärztliche Versorgung. So wünschen sich zum Beispiel über 94 Prozent der Menschen im Südwesten, dass sich die Krankenkasse für eine bessere Vernetzung zwischen Ärzten und Kliniken einsetzt. Wer vor Ort ist, kann zielgenauer gestalten, wie das Haus- und Facharztprogramm mehr...

  • Bayernpartei: Steuermittel, Hauptamtliche und Wahlgesetze halten abgewirtschaftete Parteien am Leben München (ots) - Der Bundesrechnungshof hat das Finanzverhalten der 2013 im Bundestag vertretenen Fraktionen geprüft. Und ist dabei auf wenig Erstaunliches gestoßen: Alle Fraktionen haben rechtswidrig Steuermittel zweckentfremdet. Denn formal sollen Fraktions- und Parteiarbeit streng getrennt sein, Mittel, die die Fraktionen aus Steuergeld erhalten, etwa für direkte Parteiwerbung einzusetzen, ist verboten. Und doch ist genau das geschehen. Am weitesten hat es dem Vernehmen nach die FDP getrieben aber auch Union, SPD, Linke und mehr...

  • Pfeiffer/Knoerig: Zukunftsfähige Impulse statt Abschwung in der deutschen Wirtschaft Berlin (ots) - Wirtschaftsausschuss tagt auf Hannover Messe Am Mittwoch besuchte der Wirtschaftsausschuss des Bundestages die Hannover Messe. Im Zentrum des Besuchs stand der Austausch über die digitale Vernetzung in Industrie und Produktion. Dazu erklären der wirtschafts- und energiepolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer, und der Berichterstatter für die digitale Wirtschaft, Axel Knoerig: "Die Hannover Messe zeigt, was bei der digitalen Transformation im industriellen Umfeld möglich ist: Innovationsprozesse mehr...

  • Motschmann/Selle: Koalition initiiert neues Bundesprogramm "Jugend erinnert" Berlin (ots) - Wissensvermittlung an Jugendliche stärken Am heutigen Freitag hat der Deutsche Bundestag den Antrag von CDU/CSU und SPD "Bundesprogramm Jugend erinnert - Wissensvermittlung über Wirkung und Folgen von Diktatur und Gewaltherrschaft stärken" debattiert. Dazu erklären die kultur- und medienpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Elisabeth Motschmann, sowie der stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses und zuständige Berichterstatter, Johannes Selle: Motschmann: "Wir sind gegen verpflichtende mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht