Unversorgte Hörminderung kostet die EU 185 Milliarden Euro pro Jahr / 
Aktionswoche zum Welttag des Hörens 2019 am 03. März unter dem Motto "Check your hearing" (FOTO)
Geschrieben am 25-02-2019 |   
 
 Frankfurt (ots) - 
 
   Die aktuelle Studie "Hearing Loss - Numbers and Costs" von Prof.  
em. Bridget Shield, Brunel University London, beziffert die  
volkswirtschaftlichen Folgekosten unversorgter Hörminderung in  
Europa. Das Ergebnis für die EU: 185 Milliarden Euro - pro Jahr.  
Ursachen sind die eingeschränkte Lebensqualität und daraus  
resultierende Kosten für die Gesundheitssysteme in Höhe von 130  
Milliarden Euro sowie Produktivitätsverluste in Höhe von 55  
Milliarden Euro.  
 
   Die Zahlen für Deutschland sind gleichfalls beeindruckend: Von 5,8 
Millionen Menschen (über 15 Jahre) mit einer beeinträchtigenden  
Hörminderung tragen lediglich 2 Millionen Hörgeräte. Die jährlichen  
Kosten des Versorgungsdefizits aufgrund von Produktivitätsverlusten  
bei betroffenen Personen im Erwerbsalter und gesunkener  
Lebensqualität belaufen sich auf 39 Milliarden Euro. Pro Person mit  
unversorgtem Hörverlust sind das 10.300 Euro jährlich. 
 
   Die 2019 veröffentlichte Studie knüpft an die erste Untersuchung  
von Prof. em Shield aus dem Jahr 2006 an und bestätigt den Befund,  
dass unversorgte Hörschäden nicht nur immense Folgen für die  
Volkswirtschaft haben, sondern auch für die Gesundheit und das  
individuelle Wohlbefinden. "Unversorgte Schwerhörigkeit belastet  
nicht nur die soziale Kommunikation, sondern erhöht auch das Risiko  
schwerwiegender Folgeerkrankungen wie Depression oder Demenz,"  
erläutert Dr. Stefan Zimmer, Vorstandsvorsitzender des  
Bundesverbandes der Hörgeräte-Industrie (BVHI). 
 
   Berufliche Nachteile für hörgeminderte Menschen  
 
   Die Studie "Hearing Loss - Numbers and Costs" kommt weiterhin zu  
dem Ergebnis, dass Menschen mit einer unversorgten Schwerhörigkeit  
eher in Berufen mit niedrigerem Anforderungsprofil arbeiten, als  
(Hör-)Gesunde oder mit Hörsystemen versorgte Arbeitnehmer. Zudem  
arbeiten jene häufiger in Teilzeit oder sind in Frührente. Gründe für 
berufliche Nachteile durch eine Hörschwäche sind sowohl funktional  
als auch persönlich. So haben es Menschen mit einer Hörminderung etwa 
in Besprechungen oder Telefonkonferenzen deutlich schwerer als ihre  
Kollegen. Das Pausengespräch in der Kantine ist anstrengend, wenn  
nicht gar unmöglich. Einen Arbeitstag mit eingeschränktem Gehör zu  
überstehen ist ermüdend - körperlich und mental. 
 
   Schwerhörigkeit verursacht Erschöpfung und Schlafmangel  
 
   62 Prozent der schwerhörigen Europäer ohne Hörgeräte fühlen sich  
nach der Arbeit körperlich erschöpft - unter den Hörgeräteträgern  
sind es lediglich 39 Prozent. Zu diesem  Ergebnis kommt die EuroTrak  
Studie Deutschland 2018 und ergänzt damit die Befunde von Prof. em.  
Shield. Die EuroTrak-Studie erhebt Häufigkeit und Folgen  
selbsteingeschätzter Schwerhörigkeit im europäischen Vergleich. So  
empfinden 52 Prozent der unversorgten Schwerhörigen nach Feierabend  
neben körperlicher Erschöpfung auch mentale Ermüdung - gegenüber 31  
Prozent der Hörgeräteträger. Dass der Grund hierfür nicht allein in  
der Arbeit liegt, zeigen die Angaben zur Schlafqualität: 65 Prozent  
der Hörgeräteträger sind mit ihrer Nachtruhe zufrieden, hingegen nur  
43 Prozent der unversorgten Schwerhörigen. "Die Versorgung mit  
Hörsystemen hilft nicht nur, akustisch wieder mit dem beruflichen und 
privaten Umfeld in Verbindung zu treten, sondern fördert insgesamt  
Gesundheit und Wohlbefinden", sagt Dr. Stefan Zimmer. 
 
   Welttag des Hörens 2019 - Check your hearing!  
 
   "Die jüngeren Studienergebnisse belegen eindrucksvoll sowohl die  
hohe individuelle, gesundheitliche als auch die  
gesamtgesellschaftliche und volkswirtschaftliche Relevanz der  
Hörgeräteversorgung. Regelmäßige Hörtests und die frühzeitige  
Konsultation durch HNO-Ärzte und Hörakustiker sind besonders wichtig. 
Darauf wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern zum Welttag des  
Hörens in Deutschland, Österreich und in der Schweiz aufmerksam  
machen", führt Dr. Stefan Zimmer weiter aus. 
 
   Der Welttag des Hörens 2019 steht unter dem Motto "Check your  
Hearing - Überprüfe dein Gehör". Damit macht der BVHI gemeinsam mit  
der WHO auf die Bedeutung eines guten Gehörs sowie auf Möglichkeiten  
seiner Erhaltung und bestmöglichen Versorgung aufmerksam. Unterstützt 
wird der Aktionstag bundesweit von Hörakustikern und HNO-Ärzten.  
Schirmherr der deutschen Kampagne ist der Bundesminister für  
Gesundheit, Jens Spahn. Die Hörakustikerverbände in Österreich und in 
der Schweiz beteiligen sich erstmals an der deutschsprachigen  
Kampagne. 
 
   Wachsende Sichtbarkeit in der Gesellschaft  
 
   Da der Welttag 2019 auf einen Sonntag fällt, verteilen sich die  
meisten Aktionen auf die Woche vor und nach dem 3. März. Auf der  
Website www.welttag-des-hoerens.de sind alle bundesweit  
stattfindenden Aktionen aufgelistet. 
 
   "In den vergangenen Jahren haben weltweit immer mehr Partner und  
Länder die Kampagne zum Schutz des Gehörs und zur Versorgung einer  
Hörminderung im Rahmen des Welttages begleitet. Allein in Deutschland 
erreichte der Welttag des Hörens 2018 knapp 26 Millionen Menschen",  
freut sich Dr. Shelly Chadha, Leiterin des Programms zur Prävention  
von Taubheit und Hörverlust bei der WHO. 
 
   Über die Studie "Hearing Loss - Numbers and Costs": 
 
   Die Studie "Hearing Loss - Numbers and Costs" wurde von Prof. em.  
Bridget Shield mit Unterstützung von Prof. Mark Atherton, Brunel  
Universität London erstellt. Im Jahr 2006 verfasste Prof. em. Bridget 
Shield den ersten Bericht zu diesem Thema unter dem Titel "Evaluation 
of the Social and Economic Costs of Hearing Impairment". Die Kosten  
durch geringere Lebensqualität errechnen sich aus der Anzahl der  
Schwerhörigen aufgeteilt nach Schwere des Hörverlustes, dem  
Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der einzelnen Länder sowie eigenen  
Berechnungen Shields anhand des "Health Utility Index" zur  
Kosten-Nutzen-Analyse von Behandlungsmaßnahmen bei Hörverlust. Die  
Kosten durch Produktivitätsverluste errechnen sich aus der Anzahl der 
schwerhörigen Personen im erwerbsfähigen Alter, der  
Wirtschaftsleistung pro Kopf und der Beschäftigungsquote der 15- bis  
64-Jährigen. 
 
   Über EuroTrak 2018  
 
   Seit 2009 untersucht das Züricher Marktforschungsunternehmen  
Anovum im Auftrag der Europäischen Vereinigung der  
Hörgerätehersteller (EHIMA) den Ausbreitungsgrad von Hörschäden und  
die Wechselwirkung zwischen Hörgeräte-Adaption mit verschiedenen  
gesundheitlichen und gesellschaftlichen Faktoren. Die  
Online-Panel-Befragungen finden regulär im Drei-Jahres-Rhythmus in  
mehreren europäischen Ländern sowie 2018 auch in Japan und Neuseeland 
statt. Die Studienreihe basiert auf über 450.000 Befragungen in 14  
Ländern. Der jüngsten deutschen Umfrage lag eine repräsentative  
Bevölkerungsstichprobe von 13.853 Personen zugrunde. 
 
   Über den Bundesverband der Hörgeräte-Industrie  
 
   Der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie ist die Vertretung der  
auf dem deutschen Markt tätigen Hörgerätehersteller. Er artikuliert  
die Interessen seiner Mitglieder und ist das Kommunikationsorgan für  
alle Themen rund um Hörtechnologie, Hörminderung und Innovation. Der  
Verband setzt sich für die Erhöhung der Nutzung von Hörgeräten durch  
Menschen mit einer Hörminderung ein und klärt über die  
Leistungsfähigkeit moderner Hörsysteme auf. Darüber hinaus befördert  
er die Zusammenarbeit mit allen Gruppen, die an der Versorgung mit  
Hörsystemen beteiligt sind. Dazu gehören Hörakustiker, HNO-Ärzte,  
Krankenkassen, andere Verbände und Interessengruppen sowie die  
Politik. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Fink & Fuchs AG 
Susan Seifert 
Tel.: 0611 74 131 980 
E-Mail: bvhi@finkfuchs.de 
 
Original-Content von: Bundesverband der Hörgeräte-Industrie e.V, übermittelt durch news aktuell
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