(Registrieren)

neues deutschland: Kommentar zur Beobachtung der AfD: Genug geprüft

Geschrieben am 15-01-2019

Berlin (ots) - Ginge es nicht um eine so ernste Sache wie unsere
freie Gesellschaft - das bisherige Bemühen des Verfassungsschutzes um
einen Demokratiecheck für die AfD wäre ein Treppenwitz: Nach Monaten
der Prüfung kommt der Geheimdienst zum Ergebnis, die Partei müsse
weiter geprüft werden. Fortan darf der Geheimdienst damit nicht nur
offiziell Zeitungsartikel über die Partei ausschneiden und in seine
Akten kleben, sondern sich auch Youtube-Videos mit den neuesten
Hasstiraden von Gauland, Höcke und Co. anschauen. Wenn die Behörde
dann nach Monaten weiterer intensiver Prüfung zu dem Schluss kommt,
dass die AfD ein Sammelbecken für Rassisten ist, die auf
Minderheitenrechte pfeifen und die Stimmung im Land gezielt
vergiften, dann wäre der Geheimdienst auf dem gleichen Sachstand, wie
es kritische Journalisten, Wissenschaftler und zivilgesellschaftliche
Initiativen seit Jahren sind. Hoffnung, durch den nächsten
Trippelschritt hin zu einer amtlichen Einstufung der AfD als
verfassungsfeindlich könnten sich Wähler abgeschreckt fühlen, sollte
sich niemand machen. Wer noch immer sein Kreuz bei der AfD setzt,
obwohl selbst deren Spitzenvertreter die Wehrmacht feiern und
Nazi-Verbrechen zum »Vogelschiss« erklären (beides Gauland), wählt
die radikalen Rechten, weil er ihre Ideologie teilt oder es ihm egal
ist, wer da vorgibt, einfache Lösungen für komplexe Probleme zu
haben. In beiden Fällen ändert der Status Prüffall nichts, zumal sich
die Partei nun als Opfer einer politischen Intrige inszeniert.
Geschwächt wird die AfD so nicht.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

670544

weitere Artikel:
  • Straubinger Tagblatt: Prüffall AfD - Keine Überraschung Straubing (ots) - Überraschend kommt die Entscheidung der Kölner Behörde nicht. Seit ihrer Gründung hat sich die AfD zunehmend radikalisiert, ist Stück für Stück nach rechts gerückt und präsentiert sich in der Wortwahl wie im Gedankengut wie eine Kopie der NPD. Die Arbeitsteilung funktioniert dabei prächtig: Während die Parteichefs Jörg Meuthen und Alexander Gauland das bürgerliche Gesicht der AfD darstellen und mit ihrem eher moderaten Auftreten die "besorgten Bürger" repräsentieren, verbreiten die Vertreter des Rechtsaußen-Flügels mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Scherbenhaufen beim Brexit / Theresa May hat sich beim Poker um den Austrittsvertrag gründlich verzockt. Von Jochen Wittmann Regensburg (ots) - Und so kam es, wie es kommen musste. Premierministerin Theresa May strich eine historische Niederlage ein. Zweieinhalb Jahre nach dem Brexit-Referendum und 73 Tage, bevor das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union austreten soll, stimmte das britische Unterhaus über den von May verhandelten Austrittsvertrag ab und hat ihn abgelehnt. Das mit Abstand wichtigste Gesetzesprojekt in Mays Amtszeit ist gescheitert. Sollte in der verbleibenden und täglich kürzer werdenden Frist bis zum 29. März keine anderweitige mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Grenzen sind markiert = VON GREGOR MAYNTZ Düsseldorf (ots) - Die AfD hat es in der Hand, aus dem generellen Prüf- und dem Verdachtsstatus für Teile ihrer Organisation wieder herauszukommen. Sie muss sich konsequenter von extremistischen Äußerungen und Trends abgrenzen und es nicht bei Lippenbekenntnissen belassen. Doch da liegt das Problem. Euro-Aversion und Migranten-Furcht allein hätten ihr Zuspruch in Wellen beschert und sie in den Wahlen mal triumphieren und mal scheitern lassen. Sie hat es stattdessen verstanden, einen Bereich von gut zehn Prozent des Wählerpotenzials mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Dieses Großbritannien ist für die EU gefährlich = VON MATTHIAS BEERMANN Düsseldorf (ots) - Zweieinhalb Jahre nach dem Referendum, bei dem eine knappe Mehrheit der Briten für den Austritt aus der EU gestimmt hat, ist das Klima auf der Insel so vergiftet wie vielleicht noch nie in der jüngeren Geschichte des Vereinigten Königreichs. In London herrscht blankes politisches Chaos, und im Land wächst die Wut - in beiden Lagern. In einer solchen Situation liegt die Suche nach einem Notausgang nahe, und es gibt ja sogar einen: Die britische Regierung könnte ihre Austrittserklärung einseitig zurückziehen, den Brexit mehr...

  • Westfalenpost: Eine politische Dummheit - Zum Unwort des Jahres, "Anti-Abschiebe-Industrie" Hagen (ots) - Anti-Abschiebe-Industrie. Ein Kampfbegriff? Ein Wortungetüm? Eine sprachliche Entgleisung? CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat den Begriff im Zusammenhang mit der Flüchtlingspolitik Deutschlands benutzt und damit genau das getan, was so ziemlich alle politischen und gesellschaftlichen Kräfte derzeit zu Recht kritisieren: Er hat als Spitzenpolitiker einer Regionalpartei, die an der Bundesregierung beteiligt ist, zur Verrohrung der Sprache beigetragen; er hat sich genau der Art von Wortwahl bedient, die allenthalben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht