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NRZ: Eine Erinnerung an den Krieg in Europa - ein Kommentar von JAN JESSEN

Geschrieben am 27-11-2018

Essen (ots) - Der Krieg in Europa schien fast vergessen. Der
Zwischenfall in der Meerenge von Kertsch, der Eintrittspforte zum
Asowschen Meer, setzt den schwelenden Konflikt im Donbass und die
anhaltenden Versuche der russischen Einflussnahme im Nachbarland
erneut auf die außenpolitische Agenda. Glücklicherweise reagieren die
Bundesregierung und ihre westlichen Partner bislang vergleichsweise
moderat auf die Auseinandersetzung der russischen und ukrainischen
Schiffe; eine einseitige Parteinahme oder gar, wie von Kiew
gewünscht, ein militärisches Eingreifen wären so gefährlich wie
verfrüht. Russland versucht über die Kontrolle über das kleine
Asowsche Meer Zugriff auf die Südostukraine zu bekommen. Wie der
unerklärte Krieg im Donbass dient das der Destabilisierung der
Ukraine, die sich nach der Maidan-Revolution auf Gedeih und Verderben
dem Westen verschrieben hat. Eine Eskalation des Konfliktes, die ein
Einschreiten des Westens zwingend notwendig macht, ist aber nicht im
Interesse Moskaus. Dagegen spielt der Zwischenfall dem ukrainischen
Präsidenten Petro Poroschenko in die Karten. Weder die Annexion der
Krim noch der Konflikt im Osten des Landes hat ihn bewogen, das
Kriegsrecht zu verhängen. Jetzt, vier Monate vor den Wahlen, hat er
genau dies getan. Die Bürger in der Ukraine haben die Nase voll von
den gebrochenen Versprechen der Maidan-Revolution. Noch immer
herrschen Oligarchen, die Korruption zerfrisst das Land. Verliert
Poroschenko die Wahl, muss auch er sich vielleicht
Korruptionsvorwürfen stellen. Der Kertsch-Zwischenfall könnte also
durchaus eine gezielte Provokation gewesen sein, um die Wahlen zu
seinen Gunsten zu beeinflussen.



Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion

Telefon: 0201/8042616

Original-Content von: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung, übermittelt durch news aktuell


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