(Registrieren)

neues deutschland: Kommentar: Der Nobelpreis soll strahlen

Geschrieben am 05-10-2018

Berlin (ots) - Nach Friedensnobelpreisen für die Kriegsführer und
Waffenexporteure Barack Obama 2009 und die Europäische Union 2012 hat
das Komitee dieses Jahr fast alles richtig gemacht. Mit dem Preis für
die UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad wird sowohl das Leid einer
ganz normalen jungen Frau anerkannt als auch der dringend nötige
Einsatz der Aktivistin gegen sexuelle Gewalt im islamischen Kontext.
Die 25-jährige Jesidin weiß nach der Gefangenschaft durch den IS,
wovon sie spricht, und bringt damit selbst gestandene
EU-Parlamentarier zum Weinen. Bestenfalls strahlt ihr Preis auf die
Arbeit anderer gläubiger und nicht gläubiger Feministinnen, die seit
Jahren auf sexistische Gewalt im Namen des Islam aufmerksam machen.
Eine weitere Sache ist richtig an der Auswahl. Die Ehrung des
Frauenarztes Denis Mukwege aus der Demokratischen Republik Kongo
zeigt, wie sich afrikanische Männer in beeindruckender Weise
feministisch engagieren. Mukwege und seine Würdigung könnte auch
andere Herren - ob Ärzte, ob Aktivisten - zum antisexistischen Kampf
inspirieren. Bleibt das »fast«. Bei der zweifellos verdienten
Auszeichnung sollte hierzulande eines nicht vergessen werden:
Sexuelle Gewalt gibt es nicht nur bei den »Anderen«. Auch der globale
Norden hat seine Konfliktregionen - vom Kindergarten über die
Straßenkreuzung bis zur Ehe. Aber natürlich kann ein
Friedensnobelpreis auch nicht alles auf einmal in den Fokus rücken.



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

Original-Content von: neues deutschland, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

657330

weitere Artikel:
  • junge Welt: Tageszeitung junge Welt ruft zur Verteidigung der Pressefreiheit auf Berlin (ots) - Die in Berlin erscheinende überregionale Tageszeitung junge Welt sieht ihre Zukunft nach wie vor im gedruckten Produkt. Mit einer am Samstag startenden Kampagne sollen insbesondere neue Printabonnenten gewonnen werden. Denn die Pressefreiheit sei nicht nur »die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten« (Paul Sethe), meinen die Redaktion, der Verlag 8. Mai GmbH und die Genossenschaft, der die junge Welt gehört, in einem am Samstag veröffentlichten Brief an ihre Leserinnen und Leser. Das tägliche mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel zur Verleihung des Friedensnobelpreises: Würdige Nobelpreisträger von Reinhard Zweigler Regensburg (ots) - Mit dem fünften Teil des jährlichen Zinses seine Vermögens, so bestimmte es der Erfinder des Dynamits, der Schwede Alfred Nobel, 1895 in seinem Testament, solle künftig derjenige ausgezeichnet werden, der im vergangenen Jahr "am meisten oder am besten auf die Verbrüderung der Völker und die Abschaffung oder Verminderung stehender Heere oder die Förderung von Friedenskongressen hingewirkt" habe. Mit großer Spannung war die gestrige Entscheidung aus Hunderten möglichen Kandidaten und Organisationen erwartet worden. mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Luftverkehrsgipfel Halle (ots) - Dass die Airlines versprechen, ihre Flugzeugdispositionen auf den Prüfstand zu stellen, um das Risiko von Kettenverspätungen zu minimieren - schön und gut. Man fragt sich allerdings, warum sie es nicht längst getan haben. Entschädigungen könnten ein Regulativ sein. Aber nur, wenn die Airlines fürchten müssten, dass die Kunden ihre Ansprüche auch geltend machen. In der Praxis scheitert dies an überbordender Bürokratie. Die Bundesregierung täte gut daran, sich für Fluggastrechte einzusetzen, die ihren Namen verdienen. mehr...

  • BERLINER MORGENPOST: Schluss mit dem Rummel / Kommentar von Isabell Jürgens zum Checkpoint Charlie Berlin (ots) - Kurzform: Statt sich auf finanzielle und rechtliche Abenteuer einzulassen, sollte der Senat lieber dafür sorgen, dass die gemachten Zugeständnisse des Investors an Ausstellungsfläche und oberirdischer Freifläche nun auch planerisch umgesetzt werden. Und dem Parlament endlich Rede und Antwort stehen, was denn genau mit dem Investor vereinbart wurde. Alles andere schürt nur Misstrauen und zementiert die unhaltbare Situation am Checkpoint Charlie. Der vollständige Kommentar: Am Checkpoint Charlie verlaufen die Fronten mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zum Friedensnobelpreis Halle (ots) - Es wäre aber falsch, die Zehntausenden Frauen, die in den letzten Jahrzehnten in den Kriegen dieser Welt vergewaltigt wurden, auszuspielen gegen die MeToo-Diskussion. Wer Verständnis hat dafür, dass manche Frauen Jahrzehnte lang schwiegen bis sie endlich hervortraten und bezeugten, was ihnen widerfuhr, der wird Nadia Murads Mut, ihre Entschlusskraft sich zu äußern, angesichts ja weiter drohender Gefahr, desto mehr bewundern. Der fleißige Zeitungsleser wird den Osloer Friedensnobelpreis auch als einen Schlag ins Gesicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht