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Welttierschutztag: Bundesregierung muss endlich Tierwohl für unsere Nutztiere garantieren

Geschrieben am 04-10-2018

Hamburg (ots) - Nicht nur der Hund auf dem Sofa, sondern auch Kuh,
Schwein und Huhn im Stall sind Lebewesen, deren Wohlergehen von der
physischen und psychischen Verfassung abhängt. Obwohl gesetzliche
Mindeststandards in der Nutztierhaltung eigentlich eine artgerechte
Haltung gewährleisten sollen, bestehen in der modernen Tierproduktion
erhebliche Defizite im Bereich Tierwohl. Dass die vorherrschenden
Haltungsbedingungen die Nutztiere krank machen, ist ein untragbarer
Zustand. Anlässlich des internationalen Welttierschutztages am 4.
Oktober fordert PAN Germany von der Bundesregierung, endlich
Verantwortung für das Wohl unserer Nutztiere zu übernehmen und
tiergerechte Mindeststandards in der Tierhaltung verbindlich
vorzuschreiben.

Der "moderne" Leistungsanspruch an Tierhalter und Nutztiere ist in
den vergangenen Jahrzehnten extrem gestiegen. Es galt, immer mehr
Fleisch, Eier und Milch auf immer weniger Fläche und mit immer
weniger Arbeitskraft zu produzieren. Die Praktiken dieser
Tierproduktion werden den Ansprüchen der Tiere dabei nur unzureichend
oder gar nicht gerecht. Vielfach werden Medikamente wie Antibiotika
eingesetzt, um Defizite in der Haltung und im Management
auszugleichen. Längst ist bekannt, dass Haltungssysteme, die den
Tieren ausreichend Bewegung und Beschäftigung bieten und ihnen
Sozialkontakt und regelmäßigen Freigang ermöglichen, das Immunsystem
stärken und zur Erhaltung der Tiergesundheit beitragen. "Die
Erhaltung der Tiergesundheit durch ein mehr an tatsächlichem Tierwohl
und die Reduktion des Bedarfs an Tierarzneimitteln gehen Hand in
Hand. Wenn weniger Tiere erkranken, werden weniger Tierarzneimittel
gebraucht. Das ist sowohl im Sinne des Gesundheitsschutzes als auch
des Umweltschutzes. Tierarzneimittelbelastungen in der Umwelt sind
ein ernst zu nehmendes Problem, das an der Ursache, also in der
Tierhaltung, angegangen werden muss", sagt Tamara Gripp, Referentin
für Landwirtschaft und Umwelt bei PAN Germany.

Die Verbraucher sind bereit, für tierische Produkte aus
artgerechter Haltung mehr zu zahlen. Der Handel versucht diesem
Bedürfnis mit einem mittlerweile kaum zu überblickenden
Tierwohl-Label-Dschungel zu begegnen. Was sowohl den Landwirten als
auch den Verbrauchern fehlt, ist ein einheitlicher, verlässlicher
Tierwohl-Standard. Die bisherigen Bemühungen der Bundesregierung
unter der Tierwohl-Initiative waren nicht weitreichend genug und die
Durchsetzungskraft eines freiwilligen Tierwohl-Labels ist fraglich.
Landwirtschaftsexpertin Tamara Gripp sagt dazu: "Eine staatliche
Tierwohl-Kennzeichnung darf nicht auf Freiwilligkeit setzen. Es muss
einen verpflichtenden Standard geben. Nur so kann gewährleistet
werden, dass bislang geduldete Missstände endlich beseitigt werden
und alle Nutztiere in Deutschland einen rechtlichen Anspruch auf
Tierwohl haben."

Hintergrundinformationen: PAN Germany (2018): Stellungnahme:
Aufruf für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung. https://pan-germany.
org/download/pan-stellungnahme-aufruf-fuer-mehr-tierwohl-in-der-nutzt
ierhaltung/?wpdmdl=1274&ind=1538501970464



Pressekontakt:
Tamara Gripp, Tel. 040-3991910-23, E-Mail:
tamara.gripp[at]pan-germany.org
Susan Haffmans, Tel. 040-3991910-25, E-Mail:
susan.haffmans[at]pan-germany.org

Original-Content von: PAN Germany, übermittelt durch news aktuell


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