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BUND: Die Landwirtschaftsminister müssen endlich die Agrarwende einleiten

Geschrieben am 27-09-2018

Berlin/Bad Sassendorf (ots) - Die EU-Agrarreform, der Umbau der
Nutztierhaltung und die dringend notwendige Ackerbaustrategie sind
aus Sicht des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
zentrale Themen, die auf der Herbstkonferenz der
Agrarministerkonferenz diskutiert werden müssen. "Die Bundesländer
haben es in der Hand, die Agrarwende einzuleiten. Wir erwarten von
der Agrarministerkonferenz zukunftsweisende Beschlüsse für eine
umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft", sagte Hubert Weiger,
Vorsitzender des BUND, anlässlich der Tagung des Gremiums in Bad
Sassendorf. "Rekordsommer mit Trockenheit, geringen Wasserständen und
Ernteausfällen werden nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel
sein. Die Landwirtschaft muss sich umstellen, jetzt und nicht erst in
zehn Jahren."

Der Umbau der Nutztierhaltung sowie die Erarbeitung einer
umfassenden Ackerbaustrategie sind Herkulesaufgaben für die
Agrarpolitik. "Die Agrarwende darf nicht weiter verschleppt werden",
betonte der BUND-Vorsitzende. "Landwirtschaft, Politik und
Gesellschaft müssen sich jetzt darauf verständigen, wie eine umwelt-
und naturverträgliche sowie bäuerliche Landwirtschaft der Zukunft
aussehen soll, die auch künftige Generationen mit genügend
Nahrungsmitteln versorgt. Weder gentechnisch verändertes Saatgut,
noch der Einsatz von immer mehr Ackergiften sind hier die Lösung.
Vielmehr brauchen wir eine Landwirtschaft, die Fruchtfolgen,
natürliche Schädlingsbekämpfung und angepasste Sorten wieder stärker
ins Zentrum rückt."

Hubert Weiger weiter: "Große Sorgen bereitet uns die
EU-Agrarreform. Die geplanten Kürzungen im Agrarhaushalt können in
den Bundesländern zu Verlusten um bis zu 30 Prozent in der zweiten
Säule führen. Dadurch werden landwirtschaftliche Umwelt-, Klima-,
Natur- und Tierschutzmaßnahmen, die Ökolandbauförderung und der
Vertragsnaturschutz gefährdet." Auch das Ziel der Bundesregierung,
den Ökolandbau bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent der Fläche
auszuweiten, könnte den Kürzungen zum Opfer fallen. "Die Bundesländer
müssen Kürzungen der zweiten Säule verhindern", so Weiger. Die
Bundesländer müssten sich nun für eine Ackerbaustrategie mit
verbindlichen Zielen, konkreten Maßnahmen und
Finanzierungsvorschlägen einsetzen. Dazu gehöre auch ein belastbarer
Plan, wie der Ausbau des Ökolandbaus auf 20 Prozent im Jahr 2030
konkret finanziert werden könne.

Auch im Rahmen der Nutztierstrategie fehlen bisher ein klares Ziel
und ein verbindlicher Zeitplan zum Umbau der Tierhaltung. "Benötigt
werden definierte Bausteine und ein Konzept für die Förderung des
notwendigen Umbaus der Tierhaltung", erklärte Weiger. "Auch die
Milliarden der EU-Agrarpolitik sowie eine verbindliche staatliche
Haltungskennzeichnung könnten zum Umbau beitragen. Voraussetzung ist,
dass die Mittel für den Umbau der Nutztierhaltung eingesetzt werden."

Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.bund.net/landwirtschaft/

Audio O-Ton: Christian Rehmer, BUND-Experte für Agrarpolitik, über
die Erwartungen des BUND an die Agrarministerkonferenz
http://ots.de/MJL4yO

BUND-Broschüre "EU-Agrarpolitik einfach erklärt" im PDF-Format:
http://ots.de/rHJann



Pressekontakt:
In Bad Sassendorf: Christian Rehmer, BUND-Experte für Agrarpolitik,
Tel.: 0174-3932100, E-Mail: christian.rehmer@bund.net, bzw. Katrin
Matthes, BUND-Pressereferentin, Tel.: 030-27586-531; E-Mail:
presse@bund.net, www.bund.net

Original-Content von: BUND, übermittelt durch news aktuell


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