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neues deutschland: Schriftsteller Petros Markaris kritisiert Syriza-Regierung

Geschrieben am 28-08-2018

Berlin (ots) - Der griechische Romanautor Petros Markaris,
international bekannt für seine Krimi-Reihe um den Kommissar Kostas
Charitos, ist wütend auf seine Regierung. Sein neuer Roman, der auf
Deutsch kürzlich unter dem Titel "Drei Grazien" erschienen ist,
handle von "diesen Akademikern, die, wie es vor allem in der jetzigen
Regierung von Syriza der Fall ist, die Universität und ihre
Lehrposition verlassen, um Minister zu werden." Das ärgere ihn
deshalb so sehr, weil "die Uni in der Zwischenzeit sein Budget nicht
für andere Lehrkräfte nutzen kann. Das heißt, sie können für den, der
in die Politik wechselt, keine neuen Lehrkräfte einstellen. Und die
Studenten dieser Professoren sind dann aufgeschmissen. Das ist
empörend!", sagte Markaris im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).

Besonders im Blick hat er dabei den kurzzeitigen Finanzminister
Yanis Varoufakis: " Der hat immer noch sowohl seinen Lehrstuhl als
auch sein Büro in der Universität. Freunde sagen mir, kein anderer
kann das Büro bekommen. Und nun tourt er in Europa herum und macht
Werbung für seine Europapartei!"

Die politische Stimmung in seinem Land hält Markaris für
unberechenbar: "Die heutige Generation, die im fiktiven Reichtum wach
geworden ist, lebt mit der Sehnsucht nach der Vergangenheit. Wann
bekommen wir wieder einen Jeep? Wann können wir wieder ein Sommerhaus
bauen? Das ist aus, passé! Und so verwehren sie sich den Blick in
eine Zukunft." Wie sich das entladen könne, vermöge er nicht
abzusehen: "Die Leute sind so verzweifelt, dass sie auch für die
extreme Rechte stimmen. Wer weiß, wie viele Stimmen die Faschisten
beim nächsten Mal bekommen. Die Leute können aber auch für Varoufakis
stimmen. Möglich ist alles!"

Deutschland, so der Schriftsteller, sei traditionell ein Profiteur
der griechischen Misere. "Deutschland hat immer gut verdient, auch
als die Subventionen herumgeschleudert wurden. Deutschland und damals
auch Frankreich, beide. Aber ich kann nicht von Deutschland oder
Frankreich erwarten, dass sie Rücksicht auf uns nehmen, wenn die
eigene Regierung keine Rücksicht auf das Land nimmt. Tut mir leid, so
ist die Realität."



Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion

Telefon: 030/2978-1722

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