(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: Sachsen-Anhalt/Politik - Bundesfreiwilligendienst: Engagement in sozialen Sektor wird unattraktiver

Geschrieben am 03-08-2018

Halle (ots) - Der Bundesfreiwilligendienst als eine Stütze des
sozialen Sektors wird immer unattraktiver in Sachsen-Anhalt. In nur
vier Jahren sank die Zahl der freiwilligen "Bufdis" von rund 3.200
auf zuletzt 2.070 zum Jahresende 2017. Dies bedeutete einen Rückgang
um 35 Prozent, berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche
Zeitung (Freitagsausgabe) mit Bezug auf Parlamentsanfragen von Grünen
und AfD. "Wenn die Wirtschaft gut läuft, wird der Freiwilligendienst
uninteressanter", sagte SPD-Arbeitsmarktexperte Andreas Steppuhn der
Zeitung. Der Landtagsabgeordnete ist gleichzeitig der Chef der Tafeln
in Sachsen-Anhalt. "Auch wir haben ein Problem, Stellen zu besetzen,
vor allem im ländlichen Raum." Diese Tendenz habe sich in den
vergangenen Jahren verschärft.

Von etwa 10.000 aktuell verfügbaren "Bufdi"-Stellen in
Sachsen-Anhalt sind lediglich rund 2.100 besetzt. Zum einen ist es
zwar gewollt, dass das Angebot groß ist, wie das zuständige Bundesamt
für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben klarstellt. Zum
anderen klagen große Träger der Wohlfahrtshilfe aber über
Schwierigkeiten, Junge und auch Ältere zu gewinnen. So etwa die
Arbeiterwohlfahrt AWO: "Beliebt ist zwar das Engagement als Erzieher
und im Krankenhaus", sagte Sascha Dilly, Fachbereichsleiter im
Landesjugendwerk. "Schwierig ist es hingegen bei der Pflege, was
keine guten Perspektiven für den Fachkräftemangel erlaubt." Offenbar
biete der Pflegesektor für junge Menschen kaum noch Anreize. "Ganz
offensichtlich liegt das an der späteren Bezahlung in diesem
Berufsfeld, außerdem ist es ein Knochenjob." Stark betroffen vom
Mangel sei der Burgenlandkreis im Landessüden, aber auch Börde und
Altmark im Norden. "Wenn wir es jetzt schon nicht schaffen, diese
Stellen zu besetzen, ist das ein schlechtes Zeichen für die kommenden
Jahre", sagte Dilly der Zeitung.

Der Bundesfreiwilligendienst nimmt seit 2011 die Rolle des
früheren Zivildienstes ein, der mit dem Aussetzen der Wehrpflicht
wegfiel. Junge "Bufdis" bereiten sich mit ihrem Engagement auch auf
den Beruf vor und absolvieren auf diese Weise Pflichtpraktika. Der
Verdienst ist gering: Das Rote Kreuz zahlt zum Beispiel 400 Euro im
Monat.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

648811

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Hendrik Wüst warnt vor Thyssenkrupp-Zerschlagung Düsseldorf (ots) - Der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der NRW-CDU, Hendrik Wüst, hat die aktivistischen Thyssenkrupp-Investoren scharf kritisiert. Wüst, der zugleich NRW-Verkehrsminister ist, schreibt in einem Gastbeitrag für die Düsseldorfer "Rhenische Post" (Freitag): "Schon die Methoden, der als ,aktionistischen Aktionäre' nur allzu mild beschriebenen Finanzinvestoren, geben ausreichend Stoff für Kriminalromane her." Zwar sei nicht jede Ausgliederung eines Geschäftsbereichs per se falsch, schreibt Wüst und nennt mehr...

  • Rheinische Post: Westspiel verdoppelt Jahresverlust Düsseldorf (ots) - Die wirtschaftliche Lage der landeseigenen Westspiel-Gruppe hat sich im vergangenen Jahr nochmals deutlich verschlechtert. Das geht aus dem noch unveröffentlichten Konzernabschluss des Kasino-Betreibers hervor, der der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Freitag) vorliegt. Demnach hat sich das Konzernminus (Jahresfehlbetrag) von 2,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 7,6 Millionen Euro im Jahr 2017 mehr als verdoppelt. www.rp-online.de Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2621 mehr...

  • NOZ: Weißer Ring fordert von Krankenkassen, Online-Therapien zu erstatten Osnabrück (ots) - Weißer Ring fordert von Krankenkassen, Online-Therapien zu erstatten Vorsitzende Müller-Piepenkötter: Deutschland hinkt hinterher Osnabrück. Angesichts langer Wartezeiten auf einen Therapieplatz fordert die Opferorganisation Weißer Ring von den Krankenkassen, flächendeckend Online-Therapien anzuerkennen und die Kosten zu erstatten. Die Bundesvorsitzende Roswitha Müller-Piepenkötter sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Weite Bereiche in Deutschland sind psychotherapeutisch unterversorgt. Online-Therapien mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): SPD-Fraktionschef Kutschaty fordert schärfer regulierten Wohnungsmarkt "NRW sollte landeseigene Wohnungsbaugesellschaft einrichten" Bielefeld (ots) - Bielefeld. Angesichts der Wohnungsnot in Nordrhein-Westfalen hat der Chef der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Kutschaty, schärfere Regulierungen auf dem Wohnungsmarkt gefordert. Prognosen gingen bis 2020 von einem Bedarf von landesweit rund 400.000 neuen Wohnungen aus. "Das schafft die private Wirtschaft allein nicht mehr", sagte Kutschaty in einem Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Freitag). "Deswegen brauchen wir eine Korrektur: Das Land NRW sollte wieder eine eigene Wohnungsbaugesellschaft mehr...

  • NOZ: Waldbesitzer: Dürre ist eine Jahrhundertkatastrophe Osnabrück (ots) - Waldbesitzer: Dürre ist eine Jahrhundertkatastrophe "Dieser Sommer wird Spuren hinterlassen" - Wälder auf Klimawandel nicht vorbereitet Osnabrück. Die Dürreschäden in den Wäldern sind nach Einschätzung der deutschen Waldbesitzer beispiellos. Verbandspräsident Georg Schirmbeck sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag): "Die Trockenheit soll noch mindestens eine Woche anhalten. Mittlerweile müssen wir von einer Jahrhundertkatastrophe sprechen." Es seien dieses Jahr Bäume im Wert von etwa 500 Millionen mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht