Digitales Gesundheitsnetzwerk geht an Berliner Geburtskliniken in den Livebetrieb
Geschrieben am 04-07-2018 |   
 
 Berlin (ots) - Die digitale Patientenakte für Ärzte und Patienten  
ist an mehreren Berliner Geburtskliniken in der Praxis angekommen.  
Mit den Partnern Vivantes und Sana geht nun die nächste Ausbaustufe  
des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes - eine bundesweite Initiative der 
AOK - in den Regelbetrieb. Nach intensiven Tests und Schulungen in  
den vergangenen Monaten sind jetzt im ersten Schritt vier Kliniken in 
der Hauptstadt an das Netzwerk angeschlossen worden, weitere sechs  
Kliniken und 13 Medizinische Versorgungszentren sollen folgen. Sie  
versorgen insgesamt 114.000 AOK-Versicherte pro Jahr, die künftig von 
der neuen Vernetzung profitieren können. 
 
   Bei einer Pressekonferenz im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in 
Schöneberg präsentierten die Projektpartner erstmals live die  
digitale Akte. "Im deutschen Gesundheitswesen wird schon viel zu  
lange darüber geredet, wie wichtig es wäre, Patienten und Ärzte zu  
vernetzen. Wir reden nicht nur, sondern tun es jetzt tatsächlich",  
sagt Martin Litsch, Vorstand des AOK-Bundesverbandes. "Das  
Gesundheitsnetzwerk hat das Potenzial, für alle Beteiligten mehr  
Transparenz über medizinische Informationen und Daten zu schaffen und 
dadurch die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern." 
 
   Nach dem erfolgreichen Start in Mecklenburg-Vorpommern, bei der  
ein Arztnetz und zwei Kliniken miteinander vernetzt wurden, erfolgt  
jetzt die digitale Vernetzung Schwangerer an zunächst vier  
Geburtskliniken in Berlin. Die werdenden Mütter und ihre behandelnden 
Ärzte profitieren von schnell verfügbaren medizinischen  
Informationen. 
 
   "Die Patientinnen können eigene Daten und Dokumente digital zur  
Verfügung stellen und umgekehrt auch von der Klinik einsehen", sagt  
Christian Klose, Projektleiter des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes  
und Chief Digital Officer der AOK Nordost. Ganz konkret können  
werdende Mütter per Datenupload ihren Mutterpass, Berichte zu  
früheren Geburten sowie Ergebnisse ambulanter Vorsorgeuntersuchungen  
zur Verfügung stellen. Ärzte können wiederum strukturierte Dokumente  
wie einen Ultraschallbefund, einen Laborbefund, den Geburtsbericht,  
einen OP-Bericht, den Entlassbrief, einen Arztbrief oder ein  
Stillprotokoll in die Akte laden. 
 
   Auch der Austausch von Dokumenten zwischen den Kliniken ist  
möglich. Bei der Entwicklung des Netzwerkes achte man auf  
"Anschlussfähigkeit" auch zur Telematik-Infrastruktur. "Wir wollen  
dazu beitragen, die Vernetzung im deutschen Gesundheitswesen  
voranzubringen", so Klose. 
 
   Medizinischer Mehrwert aus Sicht der Chefärzte 
 
   Welchen Nutzen die neue Vernetzung für die Klinikärzte bringt,  
erläutert Privatdozentin Dr. Mandy Mangler, Chefärztin der  
Geburtsklinik am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum: "Geburtstermine  
sind mitunter schwer planbar. Deshalb ist es für mich wichtig, vorab  
alle relevanten Informationen der schwangeren Frau aus dem Mutterpass 
einsehen zu können. Wenn es dann einmal schnell gehen muss, sind wir  
auf alles vorbereitet." Nach der Entbindung erhalten die Mütter vom  
Klinikum einen Entlassbrief. Bei Bedarf kann dieser aus der digitalen 
Akte heraus von der Mutter auch dem ambulanten Frauenarzt  
weitergeleitet werden - im Moment noch per E-Mail. In einem nächsten  
Schritt wird dies dann auch direkt im Gesundheitsnetzwerk möglich  
sein. 
 
   Auch Dr. Jens-Peter Scharf, Chefarzt der Frauenklinik am Sana  
Klinikum Lichtenberg, sieht in dieser Vernetzung viele Vorteile - für 
alle Beteiligten. "In der Klinik und im Kreißsaal stehen den  
behandelnden Ärzten dokumentierte Informationen jederzeit zur  
Verfügung. Damit vermeiden wir Doppeluntersuchengen und verkürzen den 
Informationsfluss." Darüber hinaus sei das Projekt zukunftsweisend,  
"denn es schafft dann eine enge Verbindung zwischen dem ambulanten  
und dem stationären Sektor. In kaum einem anderen Land gibt es eine  
solch strikte Trennung der medizinischen Versorgung und der  
Befunddokumentation. Es wird Zeit, dass wir diese Barriere  
aufbrechen." 
 
   Damit schaffe die AOK mit ihren Partnern einen höheren Grad an  
Transparenz und Patientenbeteiligung im Gesundheitswesen unter  
Einhaltung höchster Sicherheitsstandards, betont Projektleiter  
Christian Klose. Auch hier bleibt es beim Grundsatz des Digitalen  
Gesundheitsnetzwerkes: Die Daten liegen dezentral jeweils beim  
Erfasser, also bei der jeweiligen Klinik oder Arztpraxis. Die  
Patienten können die Daten und Dokumente per Smartphone oder Computer 
einsehen und selbst entscheiden, welche teilnehmenden Ärzte darauf  
zugreifen können. Die AOK hat keinen Zugriff auf diese Daten. 
 
   Klinikkonzerne rollen Netzwerk schrittweise aus 
 
   Die Sana Kliniken AG startet zunächst mit der Geburtsklinik in  
Lichtenberg. Weitere Anwendungsfälle im Digitalen Gesundheitsnetzwerk 
sollen folgen. "Geplant ist die Aufnahme von Prostata- und  
Mammakarzinom sowie chronischer Erkrankungen", kündigt Sana-Vorstand  
Dr. Jens Schick an. Mit dem Digitalen Gesundheitsnetzwerk haben sich  
die Partner für eine zukunftssichere Vernetzungslösung entschieden:  
Das Netzwerk ist an der internationalen Methodik IHE (Integrating the 
Healthcare Enterprise) ausgerichtet, die einen sektorenübergreifenden 
Austausch der medizinischen Daten ermöglicht. "Sana will den  
IHE-Standard in den kommenden zwei Jahren bundesweit ausrollen und  
alle 53 Krankenhäuser des Konzerns einbinden", sagt Schick. Darüber  
hinaus sei es für Sana von größter Bedeutung, dass die  
sektorenübergreifende Vernetzung so angelegt wird, dass neue Partner  
zu jedem Zeitpunkt ohne große Hürden angebunden werden können. 
 
   Bei Vivantes, Deutschlands größtem kommunalen Krankenhauskonzern,  
werden im ersten Schritt das Klinikum Friedrichshain, das  
Auguste-Viktoria-Klinikum und das Klinikum Am Urban mit den  
jeweiligen Geburtskliniken an das Digitale Gesundheitsnetzwerk  
angeschlossen. Bis Ende 2018 sollen alle sechs  
Vivantes-Geburtskliniken ans Gesundheitsnetz angeschlossen werden,  
sowie als neues medizinisches Feld die Urologien von vier  
Krankenhäusern. 
 
   "Das Vivantes-Netzwerk ist eine tragende Säule der  
Gesundheitsversorgung in Berlin und hat den Anspruch, auch in der  
Digitalisierung und der digitalen Transformation der  
Gesundheitsbranche eine Vorreiterrolle einzunehmen", erläutert Dr.  
Andrea Grebe, Vorsitzende der Vivantes Geschäftsführung, und betont:  
"Mit dem digitalen Gesundheitsnetz wird bewusst auch die Rolle der  
Patientinnen und Patienten gestärkt. Sie erhalten einen besseren  
Einblick in ihre Gesundheitsdaten, und sie entscheiden selbst, wer  
ihre Daten wie nutzen darf. Damit werden sie noch stärker als bisher  
in die Lage versetzt, über Behandlungsoptionen auf Augenhöhe mit zu  
entscheiden." 
 
   "Berlin ist Gesundheitsstadt und gleichzeitig Hauptstadt der  
Digitalisierung. Es liegt nahe, beide Stärken zu bündeln und hier die 
digitale Patientenakte auf den Weg zu bringen", sagt Dilek Kolat,  
Berliner Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, in  
einer Stellungnahme zum Projekt. Sie sei "sehr froh, dass AOK,  
Vivantes und Sana dies in der Geburtshilfe erproben, die mir sehr am  
Herzen liegt." Dieses Projekt helfe den Ärzten und Pflegekräften,  
Mütter und Kinder besser zu betreuen. "Ich wünsche mir, dass wir sehr 
bald ein flächendeckendes, digitales Gesundheitsnetzwerk haben, an  
das alle Kassen, Arztpraxen und Kliniken angeschlossen sind!", so  
Kolat. 
 
   Weitere Informationen, Bild- und Videomaterial finden Sie in  
unserer digitalen Pressemappe: http://ots.de/DHSKiV 
 
 
 
Pressekontakt: 
AOK-Bundesverband, Peter Willenborg, Tel.: 030 346 46 2467,  
presse@bv.aok.de  
AOK Nordost - Die Gesundheitskasse, Matthias Gabriel,  
Tel.: 0800 265 080 - 22202, E-Mail: presse@nordost.aok.de  
Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH, Kristina Tschenett,  
Tel.: 030 130 11 1300, kristina.tschenett@vivantes.de  
Sana Klinikum Lichtenberg, Britta Frischemeyer, Tel.: 030 55 18 3518, 
britta.frischemeyer@sana-bb.de 
 
Original-Content von: AOK Nordost, übermittelt durch news aktuell
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