| | | Geschrieben am 08-06-2018 BERLINER MORGENPOST: Der Spalt wird breiter / Leitartikel von Jörg Quoos zum Mordfall Susanna
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 Berlin (ots) - Kurzform: Das Vertrauen in den Rechtsstaat ist bei
 vielen Bürgern ganz offensichtlich abhandengekommen und muss dringend
 wiedergewonnen werden. Daher müssen Straftaten von Asylbewerbern viel
 schneller ein Abschiebegrund sein. Und es muss viel genauer
 hingesehen werden, wer ins Land kommt und wer es verlässt. Es ist
 absurd, dass deutsche Urlauber wegen ein paar Kilo Übergewicht im
 Handgepäck auffallen, aber nicht ein Asylbewerber, bei dem der Name
 auf dem Flugticket und in den Reisedokumenten nicht übereinstimmt.
 
 Der vollständige Leitartikel: Wieder ein totes Mädchen. Wieder
 kochen Emotionen hoch und der Spalt, der durch die Flüchtlingspolitik
 der Kanzlerin in der Gesellschaft entstanden ist, klafft wieder ein
 Stück weiter auf. Die Debatte wird unversöhnlicher und die Politik
 muss aufpassen, dass sie aus Angst vor der AfD nicht unterlässt, das
 eigentlich Richtige zu tun. Da hat der Parteivorsitzende der FDP in
 seiner Analyse recht. Und richtig kann nur sein, konsequent auf das
 Recht zu setzen. Das Vertrauen in den Rechtsstaat ist bei vielen
 Bürgern ganz offensichtlich abhandengekommen und muss dringend
 wiedergewonnen werden. Daher müssen Straftaten von Asylbewerbern viel
 schneller ein Abschiebegrund sein. Und es muss viel genauer
 hingesehen werden, wer ins Land kommt und wer es verlässt. Es ist
 absurd, dass deutsche Urlauber wegen ein paar Kilo Übergewicht im
 Handgepäck auffallen, aber nicht ein Asylbewerber, bei dem der Name
 auf dem Flugticket und in den Reisedokumenten nicht übereinstimmt.
 Fluglinie und Bundespolizei spielen sich jetzt offenbar gegenseitig
 den schwarzen Peter zu, wer bei der Kontrolle versagt hat. Da muss
 der Bundesinnenminister dringend durchgreifen. Schließlich hat Horst
 Seehofer immer wieder den Kontrollverlust in der Flüchtlingspolitik
 beklagt - jetzt kann er liefern. Im tragischen Fall der 14-jährigen
 Susanna muss nicht nur gegen den mutmaßlichen Täter konsequent
 ermittelt, sondern auch aufgeklärt werden, warum er sich noch in
 Deutschland befand. Raubüberfall mit einem Messer, eine Polizistin
 anspucken, Körperverletzungsdelikte - das ist nicht nur nach dem
 Bauchgefühl der Bürger ein Indiz dafür, dass hier jemand nicht Schutz
 sucht, sondern unseren Schutz missbraucht hat. Es ist ein Glücksfall,
 dass die kurdischen Sicherheitsbehörden so schnell und professionell
 reagiert haben und der mutmaßliche Täter gefasst ist. Obwohl kein
 Abkommen mit Deutschland existiert, stehen die Chancen auf eine
 Auslieferung gar nicht schlecht. Die Kurden haben Deutschland viel zu
 verdanken und wer riskiert am Ende wegen eines mutmaßlichen
 Kindermörders Wohlwollen und Unterstützung von Europas
 einflussreichster Industrienation? Und ja, auch bei dem Mord an der
 jungen Mainzerin handelt es sich um einen tragischen Einzelfall. Aber
 dies zu betonen, ist noch lange keine vernünftige Politik. Wer so
 argumentiert, macht es sich viel zu leicht und ignoriert, dass
 Stimmungen immer auch reale Politik prägen. Spätestens dann, wenn die
 Rechten weiter Zulauf bekommen, weil sie sich geschickt die Ängste
 der Menschen zunutze machen. Alle diejenigen, die sich jetzt
 öffentlich aufpumpen und Konsequenzen anmahnen, sind am Ende nur
 glaubwürdig, wenn sie mithelfen, dass Recht wieder durchgesetzt
 werden kann. Unbequeme politische Entscheidungen inklusive. Genausso
 wichtig ist es, Straftaten von Asylbewerbern viel schneller zu ahnden
 und Asylmissbrauch konsequenter mit Abschiebung zu beenden. Ganz
 besonders im Sinne derjenigen Flüchtlinge, die unseren Schutz
 wirklich bitter nötig haben und die angebotene Hilfe in Deutschland
 dankbar annehmen. Ein konsequenteres Vorgehen gegen straffällig
 gewordene Asylbewerber hätte auch dort einen positiven Nebeneffekt,
 wo sich Flüchtlinge sammeln, um nach Deutschland zu kommen. Wenn sich
 nämlich herumspricht, dass man eine Chance auf Asyl auch in
 Deutschland nur bei gesetzestreuem Verhalten hat, kann das kein
 Fehler sein.
 
 
 
 Pressekontakt:
 BERLINER MORGENPOST
 
 Telefon: 030/887277 - 878
 bmcvd@morgenpost.de
 
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