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BERLINER MORGENPOST: Alles auf einen Busbahnhof / Kommentar von Lorenz Vossen zum ZOB

Geschrieben am 11-05-2018

Berlin (ots) - Die Kurzform: Beim ZOB geht es auch darum, den
Busbahnhof noch weiter zu verbessern. Doch natürlich kosten
nachträgliche Planungen meist mehr Geld. Und eigentlich hatte der
Senat versprochen, aus Erfahrungen wie dem BER und der
Staatsoper-Sanierung gelernt zu haben, künftig lieber länger und
sorgfältiger zu planen, als Dinge im Nachhinein zu ändern. Und so ist
die Kritik der CDU berechtigt. Denn tatsächlich hätte man,
wohlwissend, wie teuer der Spaß wird, auch einen zweiten ZOB im Osten
erwägen können. Den fordert der Marktführer Flixbus bereits seit
Jahren, etwa am Ostkreuz. Doch wie zu vernehmen ist, hat der Senat
nach anfänglichem Interesse selbiges verloren. Und konzentriert sich
voll auf den ZOB im Westen. Alle Karten auf einen Busbahnhof. Schon
bei den Flughäfen ist der Berliner Regierung dieses Vorgehen am Ende
auf die Füße gefallen.

Der vollständige Kommentar: Der erste Eindruck ist entscheidend,
heißt es. Insofern ist fast schon verwunderlich, dass Touristen nicht
schreiend Reißaus nehmen, sobald sie ihren Fuß auf Berliner Boden
setzen. Mit Ausnahme des Hauptbahnhofs macht nämlich kein Ankunftsort
in der Hauptstadt wirklich Lust auf mehr. Weder die Flughäfen in
Tegel und Schönefeld noch der Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) in
Charlottenburg. So gab es auch wenig Widerstand, als im Juni 2016 der
Umbau des arg ramponierten ZOB, an dem wegen der nicht vorhandenen
Nachfrage über Jahre nichts gemacht wurde, begann. Drei Jahre
Bauzeit, 14 Millionen Euro, das schien sogar für Berlin machbar. Doch
knapp zwei Jahre später steht fest, dass sich die Kosten auf
mindestens 37 Millionen Euro erhöhen werden und die Bauzeit zwei
Jahre länger dauert. Der Bund der Steuerzahler spricht sogar schon
von einem "kleinen BER". Da muss man relativieren: Beim BER stiegen
die Kosten wegen grober Fehler ins Unermessliche. Beim ZOB geht es
auch darum, den Busbahnhof noch weiter zu verbessern. Doch natürlich
kosten nachträgliche Planungen meist mehr Geld. Und eigentlich hatte
der Senat versprochen, aus Erfahrungen wie dem BER und der
Staatsoper-Sanierung gelernt zu haben, künftig lieber länger und
sorgfältiger zu planen, als Dinge im Nachhinein zu ändern. Und so ist
die Kritik der CDU berechtigt. Denn tatsächlich hätte man,
wohlwissend, wie teuer der Spaß wird, auch einen zweiten ZOB im Osten
erwägen können. Den fordert der Marktführer Flixbus bereits seit
Jahren, etwa am Ostkreuz. Doch wie zu vernehmen ist, hat der Senat
nach anfänglichem Interesse selbiges verloren. Und konzentriert sich
voll auf den ZOB im Westen. Alle Karten auf einen Busbahnhof. Schon
bei den Flughäfen ist der Berliner Regierung dieses Vorgehen am Ende
auf die Füße gefallen.



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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