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Allg. Zeitung Mainz: Schmerzen / Kommentar von Reinhard Breidenbach zur Kriminalität

Geschrieben am 08-05-2018

Mainz (ots) - Seehofers Kriminalitätsstatistik hinterlässt
gemischte Gefühle. Deutschland ist weder ein Hort des Horrors, aber
auch keine Insel der Glückseligen. Niemand will den Teufel an die
Wand malen - außer vielleicht ein paar rechtsradikale Politiker, die
von der Machtergreifung träumen. Doch sollte andererseits auch
niemand Schönfärberei betreiben. Es gibt ein paar Punkte, die
wirklich wehtun. Was nützt eine gesunkene Zahl von
Wohnungseinbrüchen, wenn die Aufklärungsquote bei desaströsen 17
Prozent stagniert? Was nützt ein leichter Rückgang bei den politisch
motivierten Straftaten, wenn Neonazis noch immer brandschatzend
durchs Land ziehen, und wenn ein wütender Mob von Linksautonomen beim
Hamburger G-20-Gipfel die Sicherheitskräfte zu einer
Bankrotterklärung zwingt? Signifikant für die geistig-moralische
Verfasstheit einzelner Zeitgenossen ist die Tatsache, dass die
Kinder- und Jugendpornografie ansteigt. Ein weiteres Fanal - auch
dies ein Zeichen charakterlicher Verwahrlosung - ist die fallende
Hemmschwelle bei der Gewaltanwendung, nicht zuletzt gegenüber
Polizisten und Rettungskräften. Keinesfalls hinnehmbar. Hier droht
ein Verfall von Werten, ohne die eine Gesellschaft nicht angemessen
existieren kann. Da bleibt wahrhaftig, um mit Seehofer zu sprechen,
"viel zu tun". Durch Erziehung und Bewusstseinsbildung bei
gefährdeten jungen Menschen Schlimmes zu verhindern, dazu sollten
sich Elternhäuser und Schulen aufgerufen fühlen. In letzter
Konsequenz aber stehen Gesetzgeber und Justiz in der Pflicht, Grenzen
aufzuzeigen und notfalls sehr deutlich zu reagieren.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Werner Wenzel
Leiter Newspool
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de

Original-Content von: Allgemeine Zeitung Mainz, übermittelt durch news aktuell


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