| | | Geschrieben am 08-05-2018 IVA: Märkte für Mineraldünger und Pflanzenschutzmittel unter Druck / Agrarchemie weiter rückläufig / Branche will Chancen der Digitalisierung nutzen / Zulassungsstau bereitet Sorgen (FOTO)
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 Frankfurt/Main (ots) -
 
 Auf den Märkten für Pflanzenschutzmittel und Mineraldünger ist
 keine grundlegende Trendwende in Sicht. Nachdem die Umsätze der im
 Industrieverband Agrar e. V. (IVA) organisierten Unternehmen der
 deutschen Pflanzenschutz-Industrie 2017 im Vergleich zum Vorjahr
 abermals gesunken sind auf 1,385 Milliarden Euro (2016: 1,415 Mrd.
 Euro), verlief auch der Start in das neue Geschäftsjahr 2018
 verhalten. Der Pflanzenschutzmarkt in Deutschland ist damit drei
 Jahre in Folge geschrumpft und lag zuletzt unter dem Niveau des
 Jahres 2012.
 
 Eine ähnliche Entwicklung hat auch der Absatz von
 Stickstoffdüngern in Deutschland genommen. Die Absatzmenge erreichte
 in der Düngesaison 2016/17 ein Volumen von 1,66 Millionen Tonnen, was
 einem leichten Rückgang gegenüber der Vorsaison entspricht (2015/16:
 1,71 Mio. Tonnen, minus 3,1 Prozent). Deutlich zurückgegangen ist
 gegenüber der Vorsaison auch die abgesetzte Phosphat-Menge von 288
 000 auf 231 000 Tonnen. Erhöht haben sich gegenüber der Vorsaison die
 Absätze an Kali (430 000 Tonnen, plus 8 Prozent) und Kalkdüngern
 (2,67 Mio. Tonnen, plus 10 Prozent). Damit konnten die letztjährigen
 Rückgänge weitgehend wettgemacht werden.
 
 >> Detaillierte Informationen zum Pflanzenschutzmarkt (PDF 206 KB)
 https://bit.ly/2IbBVnZ
 
 >> Detaillierte Informationen zum Düngemittelmarkt (PDF 120 KB)
 https://bit.ly/2jrhDca
 
 "Die Ursachen für die Marktrückgänge sind vielfältig. Faktoren wie
 Krankheitsbefall, Schädlingsdruck, Witterung und die Preisentwicklung
 spielen eine wichtige Rolle. Landwirte handeln als Unternehmer und
 setzen Pflanzenschutz- und Düngemittel je nach Befall und
 Bestandsführung ökonomisch rational ein", sagte IVA-Präsident Dr.
 Helmut Schramm: "Die Entwicklung der vergangenen Jahre widerlegt
 jene, die Forderungen nach drastischen Reduktionsprogrammen mit der
 Behauptung begründen, Landwirte setzten immer mehr
 Pflanzenschutzmittel ein. Die Fakten sprechen eine andere Sprache."
 
 "Insbesondere die Witterungsbedingungen haben den Absatz von
 stickstoffhaltigen Düngern beeinflusst", so bewertet Ulrich Foth,
 Vorsitzender des IVA-Fachbereichs Pflanzenernährung, die Entwicklung
 des Markts für Mineraldünger im vergangenen Düngejahr. "Interessant
 ist, dass die Landwirte zunehmend auf Produkte mit passgenauen
 Eigenschaften, wie schwefelhaltige Dünger, setzen, um die
 Nährstoffeffizienz zu verbessern. Dieser Trend wird sich durch die
 verschärften Vorgaben der Düngeverordnung verstärken. Unsere Branche
 bietet den Landwirten zahlreiche Produkte und Services, um
 bedarfsgenau und mit so wenig Nährstoffverlusten wie möglich zu
 düngen."
 
 Zu den ersten Auswirkungen der seit Sommer 2017 geltenden
 deutschen Düngeverordnung erklärt Ulrich Foth: "Die schärferen
 Regelungen haben für erhebliche Verunsicherung bei den Landwirten
 gesorgt. Die Umsetzung vieler Details, auch bei der zentralen
 Düngebedarfsermittlung, bleibt unklar und viele Landwirte haben sehr
 vorsichtig kalkuliert. Zusammen mit den widrigen
 Witterungsverhältnissen und großen Problemen aufgrund zu knapper
 Lagerkapazität für Wirtschaftsdünger in einigen Überschussregionen
 hat dies zu spürbaren Absatzeinbußen für Mineraldünger im laufenden
 Düngejahr geführt. Wir gehen anhand aktueller Zahlen von einem
 10-prozentigen Rückgang für Stickstoff und Phosphat bis zum Sommer
 aus."
 
 Die Zulassungssituation im Pflanzenschutzbereich sieht
 IVA-Präsident Schramm weiter kritisch. Zwar seien 2017 deutlich mehr
 Zulassungsanträge als in den Vorjahren entschieden worden, doch noch
 immer liegen zahlreiche, längst verfristete Anträge für neuartige
 Produkte auf dem Aktenstapel. Um den Zulassungsstau abzubauen, haben
 die Behörden jedoch zuletzt vor allem einfachere Anträge, etwa
 gegenseitige Anerkennungen mit anderen EU-Staaten, abgearbeitet.
 Umfangreiche und komplexe Dossiers für innovative Produkte gerieten
 dadurch ins Hintertreffen und werden weiterhin nicht fristgerecht
 bearbeitet. "Die Situation ist unbefriedigend. Gerade die neuen,
 innovativen Produkte sollten den Landwirten möglichst schnell zur
 Verfügung stehen", forderte Schramm.
 
 Die Digitalisierung der Landwirtschaft wird auch das
 Geschäftsmodell der Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und
 Mineraldüngern verändern. IVA-Präsident Schramm betonte, dass der IVA
 diesen Veränderungsprozess aktiv mitgestalten will: "Wir sehen große
 Chancen, die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft zu steigern. Im
 Pflanzenbau können wir dem Landwirt wichtige Entscheidungsgrundlagen
 an die Hand geben, etwa zur detaillierten Nährstoffversorgung seiner
 Böden oder zu gezielten Behandlungsmöglichkeiten seiner Kulturen. Und
 wenn Pflanzenschutz- und Düngemittel durch intelligente
 Ausbringungstechnik zielgerichteter und effizienter eingesetzt
 werden, schafft das ökologische und ökonomische Vorteile."
 
 Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
 agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der
 54 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,
 Biostimulantien und Schädlingsbekämpfung. Die vom IVA vertretene
 Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und
 nachhaltige Landwirtschaft.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
 Martin May
 Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692
 Fax  +49 69 2556-1298
 E-Mail: may.iva@vci.de
 http://www.iva.de
 https://twitter.com/IVA_Presse
 
 Original-Content von: Industrieverband Agrar e.V., übermittelt durch news aktuell
 
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