| | | Geschrieben am 27-02-2018 DLRG Barometer: mindestens 404 Todesfälle durch Ertrinken / Unbewachte Binnengewässer bieten wenig Sicherheit
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 Bad Nenndorf/Berlin (ots) - Im vergangenen Jahr sind in
 Deutschland mindestens 404 Menschen ertrunken. 329 Männer und Frauen,
 das sind mehr als drei Viertel der Opfer, verloren in Flüssen,
 Bächen, Seen und Kanälen ihr Leben. "Binnengewässer sind nach wie vor
 die Gefahrenquelle Nummer eins. Nur vergleichsweise wenige
 Gewässerstellen werden von Rettungsschwimmern bewacht. Das Risiko, an
 unbewachten Seen und Flüssen zu ertrinken, ist auch deshalb um ein
 Vielfaches höher als an Küsten oder in Schwimmbädern", beschreibt
 Achim Haag, Präsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft
 (DLRG), die Gefahrenlage. Er kritisierte Kommunen und Landkreise, die
 nicht genug für die Sicherheit der Menschen im und am Wasser täten.
 "Die DLRG könnte mit Gefahrenexpertisen und Rettungsschwimmern viele
 Gefahrenstellen entschärfen", so Haag weiter.
 
 Die Anzahl der Opfer ist 2017 um 24,8% auf 404 zurückgegangen.
 Ursächlich für die auf den ersten Blick positive Entwicklung war der
 Sommer mit vielen Regentagen und kühlen Temperaturen. Er hat viele
 Menschen von einem Bad im See oder an den Küsten abgehalten. "Der
 Wettergott hat uns in die Karten gespielt", kommentierte der
 DLRG-Präsident das Ergebnis. Wie sich einigermaßen schönes Wetter auf
 die Ertrinkungsfälle auswirken kann, hat der Juni gezeigt: 69 Männer,
 Frauen und Kinder ertranken allein in diesem Monat, mehr als ein
 Sechstel der tödlichen Wasserunfälle des gesamten Jahres.
 
 Die tödlichen Unfälle an Nord- und Ostsee haben sich im Vergleich
 zu 2016 um zwei Fälle erhöht. An den Küsten zwischen Borkum und
 Usedom starben 28 Menschen (sechs in der Nord- und 22 in der Ostsee),
 davon viele beim Segeln oder Angeln. Deutlich gesunken sind die
 Todesfälle in Schwimmbädern. 2017 verzeichnete die DLRG-Statistik
 zwölf Opfer in Frei-, Hallen- und Naturbädern. In privaten
 Swimmingpools ertranken zwei Menschen, darunter ein Kleinkind.
 
 Besonders vom Ertrinken betroffen sind Ältere. In der Altersklasse
 ab 55 Jahren ertranken 147 Menschen, das sind 36,4 Prozent der
 Gesamtzahl, im Vorjahr waren es noch 32,4 Prozent.
 
 Negativ sind auch die Ergebnisse bei den jungen Menschen
 ausgefallen. Fünf Kinder im Grundschul- und neun im Vorschulalter
 kamen im Wasser ums Leben. DLRG-Präsident Haag: "Hier ist sicherlich
 die zurückgehende Schwimmfertigkeit bei den Kindern eine Ursache."
 
 Hart kritisiert die DLRG in diesem Zusammenhang die sich weiter
 verschlechternden Rahmenbedingungen für die Schwimmausbildung. Die
 Zahl der geschlossenen und akut vor Schließung stehenden Bäder in
 Deutschland erhöhe sich stets, so Haag weiter. "Diese Entwicklung ist
 alarmierend. Die Folgen bekommen wir alle zu spüren. 20 bis 25
 Prozent aller Grundschulen bieten keinen Schwimmunterricht mehr an,
 weil ihnen kein Bad zur Verfügung steht und ausbildende Verbände wie
 die DLRG haben lange Wartelisten von ein bis zwei Jahren für einen
 Schwimmkurs. Jeder zweite Grundschulabsolvent ist kein sicherer
 Schwimmer mehr." Und: "Die Proteste in den Kommunen gegen
 Bäderschließungen werden immer lauter. 85 Prozent der Menschen wollen
 ihr Bad um die Ecke behalten. Das ist die große Mehrheit. Darauf
 sollte die Politik hören", sagt der Chef der Lebensretter.
 
 Die DLRG schaut daher mit kritischem Auge auf den Entwurf des
 Koalitionsvertrages zwischen CDU/CSU und SPD. Es ist in dem
 Schriftstück zwar die Rede von Sportstätten und auch der Förderung
 des Spitzensports. "Mit keinem Wort allerdings wird die Verbesserung
 der Bädersituation in Deutschland angesprochen. Das nehmen wir nicht
 hin und protestieren - auch im Namen der Bäderallianz Deutschland",
 so DLRG-Präsident Achim Haag. Noch im Juni des vergangenen Jahres
 wurde den ehrenamtlichen Lebensrettern der DLRG von der Vorsitzenden
 des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Dagmar Freitag,
 versprochen, sich der Schwimmfähigkeit und der Förderung der
 Schwimmbäder anzunehmen. Haag weiter: "Offenbar leere
 Versprechungen."
 
 Eine besondere Risikogruppe stellen weiterhin die Flüchtlinge. Im
 vergangenen Jahr ertranken 23 Asylsuchende, die so gut wie alle
 Nichtschwimmer waren. Die DLRG hatte bereits frühzeitig gehandelt und
 die Baderegeln in über 25 Sprachen übersetzt sowie Piktogramme der
 Baderegeln zum kostenlosen Nachdruck entwickelt und den Kommunen wie
 auch Gliederungen der DLRG zum Download zur Verfügung gestellt.
 
 Wie in den Vorjahren ertranken die meisten Menschen in Bayern,
 dort kamen 86 Personen ums Leben. Auf Rang zwei rangieren
 Niedersachsen, das flächenmäßig zweitgrößte Bundesland, mit 55 und
 Nordrhein-Westfalen ebenfalls mit 55 Todesfällen, dritter ist
 Baden-Württemberg (38). Es folgen mit 34 Sachsen,
 Mecklenburg-Vorpommern mit 32 Ertrunkenen. Wie in den Vorjahren
 ertranken im Saarland mit einem Todesfall und Bremen mit zwei
 Todesfällen die wenigsten Menschen.
 
 In der internationalen Statistik "Ertrinken je 100.000 Einwohner"
 schließt die Bundesrepublik Deutschland bei 82 Millionen Einwohnern
 mit dem sehr guten Wert von 0.49 ab. Damit liegt sie im weltweiten
 Vergleich mit England, den Niederlanden und Schweden in der
 Spitzengruppe. Bei den Bundesländern rangiert Brandenburg mit 0.89 an
 letzter Stelle. Das Saarland schließt mit einem Opfer im Verhältnis
 zu seiner Einwohnerzahl mit 0.01 am besten ab. Es folgen Berlin
 (0.14), Thüringen (0.18) und Mecklenburg-Vorpommern (0.20).
 
 Über die DLRG
 
 Die DLRG ist mit über 1,6 Millionen Mitgliedern und Förderern die
 größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im
 Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem
 Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter
 Steinmeier. Die DLRG ist die Nummer Eins in der Schwimm- und
 Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2016 hat sie
 über 22 Millionen Schwimmprüfungen und über viereinhalb Millionen
 Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In über 2.000 Gliederungen
 leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr fast acht Millionen
 Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland. Die
 Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und
 Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie
 der Wasserrettungsdienst. Rund 36.000 Mitglieder wachen jährlich weit
 mehr als drei Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen
 und Wassersportlern. Mehr Informationen unter www.dlrg.de.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Achim Wiese
 Pressesprecher der DLRG
 Email: kommunikation@bgst.dlrg.de
 Telefon: 05723-955440
 
 Original-Content von: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, übermittelt durch news aktuell
 
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