| | | Geschrieben am 14-11-2016 Börsen-Zeitung: Der Wert der Strategie, Kommentar zu Siemens von Michael Flämig
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 Frankfurt (ots) - Siemens zahlt einen hohen Preis für die
 US-Softwarefirma Mentor Graphics. Angesichts der Multiples läuft es
 selbst feurigen M&A-Strategen kalt den Rücken herunter. Je nach
 Rechenweise addieren sich erst die operativen Gewinne von 15 bis 20
 Jahren auf jene 4,5 Mrd. Dollar, die die Münchner auf den Tisch
 legen. Sie spendieren fast das Vierfache des Mentor-Umsatzes. Zum
 Vergleich: Beim Zukauf der US-Softwareschmiede UGS im Jahr 2007 wurde
 knapp das 3-Fache des Umsatzes ausgegeben, und schon dies galt als
 ambitioniert.
 
 Trotzdem haben die Anleger keineswegs schockiert reagiert. Die
 Siemens-Aktie ging mit einem Plus von knapp 1% aus dem Handel und
 schnitt damit sogar leicht besser ab als der Deutsche Aktienindex.
 Zukäufe stehen im Jahr 2016 eben hoch im Kurs. Fast alles scheint
 erlaubt. Solche Phasen gibt es immer wieder an den Finanzmärkten.
 Aber ist auch alles sinnvoll?
 
 Die Grenze zwischen Fantasiepreisen und strategisch berechtigten
 Ausgaben ist schwer zu ziehen. Was heute sportlich erscheint, kann
 morgen angemessen sein und übermorgen schon wieder als irrsinnig
 eingestuft werden - je nach Branchenkonjunktur. Auf jeden Fall stimmt
 es misstrauisch, wenn Wertmaßstäbe für Akquisitionen über Bord
 geworfen werden. Siemens hat dies schon vor zwei Jahren getan.
 Zukäufe müssen nicht mehr nach drei Jahren einen positiven
 Geschäftswertbeitrag liefern. Für Mentor Graphics wird dieser
 Zeitpunkt gar nicht mehr genannt. Er dürfte in sehr ferner Zukunft
 liegen.
 
 Doch wer sein Urteil allein auf Finanzmathematik stützt, der macht
 es sich zu leicht. Strategie zahlt sich zuweilen auf anderem Weg aus.
 Mentor hat das Potenzial, so ein Fall zu werden.
 
 Erstens spricht dafür die Vorgeschichte: UGS wurde exzellent
 integriert, und das Management hat das Know-how des Zukaufs gehebelt.
 Ein ähnlicher Erfolg zeichnet sich beim jüngsten Software-Neuerwerb
 CD-Adapco ab. Zweitens sollte sich Siemens im Wettlauf mit General
 Electric & Co. zur Industrie 4.0 aus zwei Gründen sputen. Zum einen
 gilt es Standards zu setzen, dann läuft das Geschäft künftig fast von
 allein. Zweitens muss schnell eine umfangreiche installierte Basis
 aufgebaut werden, denn so fließen hochmargige Serviceerträge.
 
 Strategie hat also ihren Wert. Je höher die Preise sind, desto
 mehr schrumpft allerdings der Spielraum für Irrtümer. Wenn zugleich
 ein berechenbares Geschäft wie die Medizintechnik schrittweise
 abgegeben wird, steigert dies zusätzlich das Risiko der Siemens-Aktie
 - allerdings auch den potenziellen Ertrag aus diesem Investment.
 
 
 
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 Börsen-Zeitung
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