| | | Geschrieben am 25-09-2016 Westfalen-Blatt: zu den ARD/ZDF-Fusionsplänen
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 Bielefeld (ots) - Neben Lehrern, Beamten und  Politikern sind  ARD
 und  ZDF regelmäßig die Lieblingsprügelknaben der Deutschen. Zu
 teuer, reformunwillig, austauschbares Programm, politisch
 linkslastig, zu viele Mitarbeiter, fürstlich entlohnte Intendanten:
 Das müssen sich Mitarbeiter und Programmmacher regelmäßig anhören.
 Die »Zwangsabgabe« Rundfunkbeitrag mäste den aufgeblähten
 Verwaltungsapparat, statt ins Programm zu fließen, heißt es - und das
 ja auch nicht ganz zu Unrecht. Allerdings ist die Kritik viel zu
 pauschal. Unser öffentlich-rechtliches Fernsehen wird international
 als eines der besten der Welt gerühmt. Immer wieder bringen ARD und
 ZDF herausragende Produktionen hervor wie das Weltkriegs-Drama
 »Unsere Mütter, unsere Väter« oder die Serie »Weissensee« über das
 Stasi-Unterdrückungssystem in der ehemaligen DDR. Wer im Urlaub
 italienisches Fernsehen schaut, möchte danach ARD und ZDF nicht mehr
 missen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland ist besser
 als sein Ruf im eigenen Land. Die durchaus vorhandene Qualität ist
 natürlich kein Totschlagargument gegen Fusionsüberlegungen und gegen
 eine dringend erforderliche Verkleinerung der Sendeanstalten.   Aber
 der Versuch, ARD und ZDF zusammenzulegen, ist nicht hilfreich und
 zudem kostspielig.  Wenn ein Sender wegfiele, hieße  das ja nicht,
 dass er dann nichts mehr kostet. Die Pensionsverpflichtungen
 verschwänden damit keineswegs. Immer wieder wird auch gefordert, die
 »Zwangsabgabe« Rundfunkbeitrag abzuschaffen. ARD und ZDF sollten sich
 gefälligst durch Werbeeinnahmen selbst finanzieren. Wer auf Qualität
 Wert legt und darauf besteht,  kann das aber nicht ernsthaft  wollen.
 Denn dann würden die beiden Sender noch stärker auf Einschaltquoten
 schielen, noch mehr Krimis und Quizshows als ohnehin schon ins
 Programm nehmen. Weil sich mit Politik- und Kulturmagazinen und
 Dokumentationen keine hohen Zuschauerzahlen erzielen lassen, würden
 sie gestrichen oder auf noch spätere Sendeplätze geschoben. Der
 Bildungsauftrag  verkäme zur Farce, das Programm würde erschreckend
 seicht. Der Rundfunkbeitrag muss bleiben, eine Fusion von ARD und ZDF
 ist  unnötig, besser wäre eine Reform innerhalb des bestehenden
 Systems. Stellschrauben gäbe es genug: Zum Beispiel ist ein
 Minisender wie ZDFkultur  überflüssig, weil es schon Kultur im
 Hauptprogramm und zudem die Sender Arte und  3Sat  gibt. Wenn die
 Politik den Reformdruck auf ARD und ZDF hochhält, ist das sinnvoll.
 Es wäre fatal,    wenn der gerade erst auf 17,50 Euro gesenkte
 Rundfunkbeitrag wieder  stiege. ARD und ZDF muss bewusst sein, dass
 dann die Frage nach der Legitimität mit voller Wucht zurückkommen
 würde, begleitet von abermaligen Fusionsforderungen
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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