(Registrieren)

Saarbrücker Zeitung: DGB fordert Abschaffung der "Arbeit auf Abruf" - Jobs gehen zu Lasten rechtlicher Standards

Geschrieben am 26-09-2016

Saarbrücken/Berlin (ots) - Bis zu 1,9 Millionen Beschäftigte gehen
nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe) einer
so genannten Arbeit auf Abruf nach. Bei vielen dieser
Beschäftigungsverhältnisse würden jedoch arbeitsrechtliche Standards
unterlaufen, schreibt das Blatt unter Berufung auf eine aktuelle
Untersuchung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die auf Daten
des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
basiert.

Bei der "Arbeit auf Abruf" werden Arbeitnehmer kurzfristig nach
Bedarf eingesetzt. Allein in der Gastronomie arbeiten laut DGB
mindestens zwölf Prozent der Beschäftigten auf diese Weise. Geregelt
sind die Jobs im Teilzeit- und Befristungsgesetz. Demnach ist der
Beschäftigte zum Beispiel nur dann zur Arbeitsleistung verpflichtet,
wenn der Arbeitgeber ihn mindestens vier Tage im Voraus über seinen
Einsatz informiert. Laut DGB wird aber jeder Dritte erst am selben
Tag kontaktiert und ein weiteres Drittel ein bis drei Tage im Voraus.
Obendrein könnten sich die Betriebe der Entgeltfortzahlung bei
Krankheit und Urlaub relativ leicht entziehen, "indem sie die Arbeit
an diesen Tagen einfach nicht abrufen", heißt es in der Untersuchung.
Zugleich müssten Betroffene mit schwankenden und damit wenig
planbaren Einkommen leben.

Der DGB fordert deshalb die Abschaffung dieser
Beschäftigungsverhältnisse. "Bei Arbeit auf Abruf wird das
wirtschaftliche Risiko der Betriebe voll auf die Beschäftigten
verlagert. Damit muss Schluss sein", sagte Vorstandsmitglied Annelie
Buntenbach der Zeitung. Verlässliche und planbare Arbeitszeiten
müssten gerade auch bei Teilzeitarbeit möglich sein. "Alle
Beschäftigten brauchen mehr Schutz vor einseitiger betriebsbedingter
Flexibilisierung", meinte Buntenbach.



Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

599627

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: Al-Kaida-Kommandeur in Syrien: "Die Amerikaner sind auf unserer Seite"/Kämpfer der Al-Nusra-Front bestätigt direkte Waffenlieferungen durch die USA Köln (ots) - Die syrische Al-Nusra-Front erhält nach Angaben eines Kommandeurs der Kampftruppen Waffen aus den USA. Wie der Al-Kaida-Mann in einem Interview mit dem Publizisten Jürgen Todenhöfer für den "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe) erklärte, lieferten die USA Panzerabwehrraketen vom Typ Tow. "Die Raketen wurden uns direkt gegeben", sagte der Al-Kaida-Mann auf die Frage, ob die USA ihnen die Waffen über die Freie Syrische Armee, die sogenannten gemäßigten Rebellen gegeben habe. "Die Amerikaner stehen auf unserer Seite", mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Grüne halten sich eigenen Präsidentschaftskandidaten offen - Hofreiter zweifelt an schwarz-rotem Konsens Saarbrücken/Berlin (ots) - Die Grünen halten sich die Möglichkeit eines eigenen Kandidaten für die Wahl des Bundespräsidenten offen. "Wenn klar geworden ist, welche Kandidaten von welchen Parteien vorgeschlagen werden, entscheiden wir uns, ob wir jemanden davon mittragen können, oder ob wir einen eigenen Kandidaten präsentieren", sagte Fraktionschef Toni Hofreiter der "Saarbrücker Zeitung" (Montag-Ausgabe). Zugleich bezweifelte der Grüne, dass sich Union und SPD auf einen gemeinsamen Kandidaten festlegen könnten. "Bislang gibt mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: zu Labour-Partei Kommentar von Jochen Wittmann Karlsruhe (ots) - Unter dem neuen alten Parteichef konzentriert sich Labour jedenfalls nicht mehr auf die Rückeroberung der Regierungsmacht, sondern genügt sich als Protestbewegung. Die konstitutionelle Pflicht, konkrete Alternativen zur Regierungspolitik auszuarbeiten und Lösungsvorschläge vorzulegen, wird im Streit zwischen Fraktion und Führung vergessen. Für die britische Demokratie ist das ein Trauerspiel. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Prügelattacke auf Zwölfjährigen Schwer auszuhalten Martin Fröhlich Bielefeld (ots) - Ein Gewaltausbruch unter Kindern. Ein Zwölfjähriger attackiert einen anderen so schwer, dass der nun im Krankenhaus um sein Leben ringt. Ein Vorfall, der sprachlos macht und zugleich so viele Gedanken und Fragen auslöst. Dazu gehört die reflexartige Feststellung, dass die Gesellschaft so verroht ist, dass schon Kinder zu Schlägern werden, die keine Grenzen kennen. Doch trifft das tatsächlich zu? Gab es nicht immer Einzelfälle mit furchtbaren Folgen? Dann schwenkt der Blick auf die Lehrer. Warum hat niemand die Polizei mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Parteitage von SPD und Grünen in NRW Kraft-Demonstration Thomas Seim Bielefeld (ots) - Es kommt nicht so häufig vor, dass die persönliche Reaktion führender Politiker auf Wahlergebnisse so diametral von der Wirklichkeit abweicht, wie dies bei dem SPD-Parteitag am Wochenende der Fall war. "Das haut mich um", sagte Hannelore Kraft zu den 98,45 Prozent Zustimmung. Das genaue Gegenteil ist der Fall: Kraft wird nicht umgehauen, sie war selten, vielleicht noch nie, so stark wie heute. Dass die Delegierten von Bochum am Wochenende ihrer Parteichefin erneut einen solchen Vertrauensbeweis mit auf den Weg gaben, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht