| | | Geschrieben am 19-09-2016 Rheinische Post: Kommentar / 
Merkels langer Bremsweg
= Von Eva Quadbeck
 | 
 
 Düsseldorf (ots) - Fünf Landtagswahlen, bei denen es konsequent
 für die Union nur in eine Richtung, und zwar abwärts ging, benötigte
 Kanzlerin Merkel, bis sie nun ihr Signal sendete: Ich habe
 verstanden. Ihr Bremsweg war lang. Die Botschaft aber deutlich: Sie
 räumte Fehler ein, änderte ihre Rhetorik und vermittelte vor allem
 die Botschaft, dass sich eine Situation wie in der Flüchtlingskrise
 vor einem Jahr nicht wiederholen soll. So weit die Absicht, die auch
 ihre Kritiker gerne hören werden. Das Anliegen hinter ihrem
 kämpferischen Auftritt: Ich möchte auch über 2017 hinaus Kanzlerin
 bleiben. Die für Merkels Zukunft entscheidende Frage ist aber, ob sie
 den Dauerstreit mit der CSU in der Flüchtlingspolitik wird lösen
 können. Der Dreh- und Angelpunkt der Auseinandersetzung, die Frage
 nach einer Obergrenze, braucht einen Kompromiss. Es muss eine Lösung
 geben, die den Bürgern die Sicherheit vermittelt, dass Recht und
 Ordnung durch massenhafte Flüchtlingsbewegung nicht mehr außer Kraft
 gesetzt werden können. Viel Zeit bleibt dafür nicht. Spätestens im
 Dezember beim CDU-Parteitag in Essen muss Merkel erklären, ob sie
 noch einmal als Kanzlerkandidatin antritt. Ohne Unterstützung aus
 Bayern wäre eine Kanzlerkandidatur Merkels nicht viel erfolgreicher
 als zuletzt Frank Henkels Spitzenkandidatur in Berlin. Die Wähler
 werden der Union nicht vertrauen, so lange sich die Schwesterparteien
 nicht gegenseitig vertrauen. Mit der gestern gestarteten rhetorischen
 Offensive hat Merkel den richtigen Schritt getan. Um das in der
 Flüchtlingskrise verlorene Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen,
 sollte die Regierung mit Taten nachlegen - zum Beispiel, was die
 effektive Rückführung von Ausreisepflichtigen betrifft. Wenn die
 Volksparteien insgesamt wieder an Stärke gewinnen wollen, sollten sie
 auch ihre politische Kultur und den Umgang miteinander ändern. In
 Berlin schieben sich jetzt CDU und SPD gegenseitig die Schuld für
 ihre miesen Wahlergebnisse in die Schuhe. Recht haben sie beide. Die
 Schwächen von politischen Gegnern und auch von Koalitionspartnern im
 Wahlkampf offen zu legen, gehört zum Geschäft. Ihn aber mit
 permanentem Foulspiel klein halten zu wollen, schadet beiden Seiten.
 Die Wähler stimmen für Problemlöser, nicht für Streithähne. Union und
 SPD steht im Bundestagswahlkampf 2017 die schwierige Aufgabe bevor,
 sich klar voneinander abzugrenzen, ohne die Volkspartei an sich
 weiter madig zu machen. Sollte dies nicht gelingen, dann war das
 Ergebnis von Berlin ein Vorgeschmack auf die künftigen
 Machtverhältnisse im Bund.
 
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