Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Hillary Clinton zur Präsidentschaftskandidatin nominiert
Der bessere Weg
Dirk Hautkapp, Washington
Geschrieben am 27-07-2016 |   
 
 Bielefeld (ots) - Amerika, was ist los mit dir? Zum ersten Mal in  
der 240-jährigen Geschichte des Landes kann eine Frau Präsidentin und 
damit Führerin der freien Welt werden. Hillary Clinton. Die  
Glasdecke, die vor acht Jahren bei ihrem ersten Anlauf in Richtung  
Weißes Haus 18 Millionen Risse (gleich Vorwahlstimmen im Duell mit  
Barack Obama) bekam, ist endgültig geborsten. Ein Ereignis von  
epochaler Dimension. Aber wo bleibt der Einheit stiftende Jubel, wo  
das in den USA programmierte Bekenntnis zur selbstempfundenen  
Einzigartigkeit, zum "American Exceptionalism"? Fehlanzeige. Hillary  
Clinton bleibt der Vertrauensbonus versagt. Ausgerechnet ihr, die  
sich wie wenige seit einem Vierteljahrhundert weltweit für  
Gleichstellung und Frauenrechte eingesetzt hat, schlagen Misstrauen  
und Missgunst entgegen. Der unterkühlte Umgang mit der Personalie  
Clinton dokumentiert, wie weit die ideologische Zwietracht die Nation 
gespalten hat. Für viele Republikaner verkörpert die am besten  
qualifizierte Kandidatin aller Zeiten nicht weniger als den größten  
anzunehmenden Unfall. Auch in der eigenen Parteifamilie hält sich die 
Begeisterung in Grenzen. Viele Demokraten halten Clinton vor, keine  
politisch unbefleckte Heilige zu sein. Und erst recht keine  
linkslehrbuchhafte weibliche Version des Senioren-Robin-Hood Bernie  
Sanders. Aber auch das wusste man vorher. Und nun? Ja doch: Clinton  
ist die mit allen Wassern gewaschene, handlungsstarke, im  
Machtklüngel versierte, dem Großkapital herzlich verbundene  
Mechanikerin der Macht, als die sie oft verächtlich porträtiert wird. 
Ihr gehen das Charisma, die Lockerheit und die Herzenswärme ab, die  
man in Vorgänger-Idole wie Ronald Reagan oder Barack Obama zu  
projizieren bereit war. Aber diese Defizite sind zu verschmerzen,  
wenn es Clinton gelingt, neues Vertrauen zu wecken. Amerika kann nach 
innen wie außen eine erfahrene, ausbalancierte Pragmatikerin sehr gut 
gebrauchen. Eine Person, die mit eigener Handschrift fortentwickelt,  
was der erste schwarze Präsident Amerikas in acht Jahren gegen  
erbitterten Widerstand des Halt und Haltung verlierenden  
Konservativismus an Fundamenten gelegt hat. Ob Hillary Clinton die  
krankhafte Polarisierung in der Gesellschaft überwinden kann, ob ihr  
gelingt, woran der zum Messias verklärte Amtsinhaber gescheitert ist, 
kann heute mit Gewissheit niemand sagen. Was man aber sagen kann, ist 
realpolitisch entscheidend in den Wochen bis zum 8. November. Ein  
nicht unbeträchtlicher Teil Amerikas ist gerade bereit, sich in  
Denkzettel-Laune einem psychisch instabilen Nonsens-Politiker an den  
Hals zu werfen. Hillary Clinton muss den Beweis antreten, dass ihr  
Weg der bessere ist, um Amerika im 21. Jahrhundert mit sich und der  
Welt zu versöhnen. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Neue Westfälische 
News Desk 
Telefon: 0521 555 271 
nachrichten@neue-westfaelische.de
  Kontaktinformationen: 
   
  Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor. 
  Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
  
  
  Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden 
  Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik. 
   
  Sie suche nach weiteren Pressenachrichten? 
  Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres. 
   
  http://www.bankkaufmann.com/topics.html 
   
  Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com. 
   
  @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt) 
  Schulstr. 18 
  D-91245 Simmelsdorf 
   
  E-Mail: media(at)at-symbol.de
  
  
  595839
  
weitere Artikel: 
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Brüssel verzichtet auf Strafen gegen Defizitsünder
Blaues Auge
Ralph Schulze, Madrid Bielefeld (ots) - In der Diagnose gibt es wenig Zweifel: Spanien  
und Portugal haben nicht gut gehaushaltet und sind mit ihren  
Staatsausgaben weit über das mit Brüssel vereinbarte Defizitziel  
hinausgeschossen. Das ist nicht akzeptabel in einer EU, deren  
Mitglieder sich auf Stabilitätsregeln verpflichteten. Die Frage ist,  
wie soll man mit den Verstößen umgehen? Schon Deutschland und  
Frankreich konnten mehrfach mit der Milde der EU-Kommission rechnen,  
als sie die festgelegten Sparziele verfehlten. Insofern war absehbar, 
dass nun auch mehr...
 
  
- Westfalenpost: Kommentar zum Online-Handel Hagen (ots) - Ein Mausklick noch - und fertig.  Die Vorfreude auf  
die bestellte Ware  wächst. Einkaufen im Internet:  So einfach und so 
bequem. Bücher, Wein, Schuhe  -  was das Herz begehrt. Auf dem Sofa  
ist der Kunde mit Laptop König. Auswahl, Infos, Bewertungen  
gleichgesinnter Online-Käufer. Dabei darf Kaffee oder Bier to home  
nicht fehlen. Das Beste: Alles wird geliefert. Da fangen die  
Schwierigkeiten an. Die Paketdienste kommen nicht nach. Die  
explodierenden Wünsche der Kundschaft führen bei der Auslieferung der 
Ware vielerorts mehr...
 
  
- Rheinische Post: Kommentar / 
Clintons Verantwortung 
= Von Michael Bröcker Düsseldorf (ots) - Wenn sich die US-Wähler an den großen  
Präsidenten Abraham Lincoln erinnern, dann müsste es Hillary Clinton  
schaffen. "Put your feet in the right place, then stand firm", hat  
Lincoln gesagt. Füße an die richtige Stelle setzen, stehenbleiben!  
Darum geht es bei den Wahlen im November. Und ein Mann, der Mexikaner 
als Vergewaltiger beschimpft hat, Muslime deportieren will, Frauen  
als Hausmädchen verortet, eine Mauer um das Land bauen will und  
Belgien für eine Stadt hält, sollte eigentlich nicht das  
einflussreichste mehr...
 
  
- Rheinische Post: Kommentar / 
Fett macht faul 
= Von Birgit Marschall Düsseldorf (ots) - Wer fettleibig ist, ist nicht zu beneiden. Doch 
Adipositas muss kein Schicksal sein, dem man nicht durch Disziplin,  
ausgewogenere Ernährung und mehr Bewegung entrinnen könnte.  
Bildungsferne Menschen und solche mit geringem Einkommen neigen öfter 
zur Fettleibigkeit. Hier könnte eine noch bessere, noch gezieltere  
und direktere Aufklärung durch Ärzte und Kassen ansetzen. Viele  
Betroffene machen aber auch wider besseren Wissens weiter mit  
zuckerhaltigen Softdrinks, Fast Food oder Fertiggerichten. Sie  
bewegen sich kaum, mehr...
 
  
- Ex-US-Botschafter Philip D. Murphy überzeugt: Trump ist eine Gefahr für die Außenpolitik Bonn (ots) - Der frühere US-Botschafter in Deutschland, Philip D.  
Murphy, ist nach eigenen Worten in großer Sorge, sollte es Donald  
Trump gelingen, nächster Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. 
"Deutschland ist zurecht bestürzt, wenn man an Donald Trump denkt. Er 
ist eine Gefahr für die Innen-, vor allem aber auch für die  
Außenpolitik", erklärte Murphy, der Gouverneur in New Jersey werden  
will, am Rande des Nominierungsparteitages der Demokraten im  
Fernsehsender phoenix. Trump hatte das Bekenntnis der USA zum Schutz  
der Nato-Verbündeten mehr...
 
  
  |   
 |   
 | 
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
 Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
  
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
 
  
 |