Westfalenpost: Kommentar zur Türkei
Geschrieben am 26-07-2016 |   
 
 Hagen (ots) - Genau so falsch wie das meiste, das Recep Tayyip  
Erdogan der ARD erzählte, war sein Vorwurf, die EU halte ihre  
Versprechen zur Unterstützung der syrischen Flüchtlinge nicht ein:  
Das Geld fließt. Doch die Reaktion aus Brüssel verrät auch  
Nervosität: Der Flüchtlingsdeal ist stark gefährdet, denn andere  
Zusagen an die Türkei kann die EU nicht einhalten. Die  
Visa-Liberalisierung wird nicht kommen. Dazu wäre eine Entschärfung  
der Terrorgesetze nötig, und  Ankara marschiert in Gegenrichtung.  
Auch wollten die EU-Staaten größere Zahlen von syrischen Flüchtlingen 
direkt aus der Türkei aufnehmen, wenn deutlich weniger auf den  
griechischen Inseln ankämen. Letzteres geschieht, doch nach wie vor  
ist keine Einigung über eine EU-weite Verteilung absehbar. Europa  
fürchtet sich: Wenn Erdogan die Grenzen wieder öffnet, bricht in  
Griechenland das Chaos aus, denn eine Weiterreise wäre wegen der  
Mauer zu Mazedonien kaum noch möglich. Und selbst wenn: Auch in  
Deutschland ist, nicht zuletzt wegen der jüngsten  
Selbstmord-Attentate, die Stimmung deutlich gereizter geworden. Dazu  
kommen Nato-Interessen. Das alles erklärt die gedämpften Reaktionen  
auf Erdogans Gegenputsch, aber es rechtfertigt sie nicht. Gerade  
Deutschland als wichtigster Handelspartner der Türkei, als Heimat von 
1,5 Millionen türkischen Staatsbürgern und mit drei Millionen Bürgern 
türkischer Herkunft muss deutlicher machen, dass Erdogans Weg auch  
die wirtschaftliche Entwicklung, die ihm erst Mehrheiten bescherte,  
massiv gefährdet. Das meint nicht nur die Regierung, sondern auch die 
Wirtschaft. Und es gibt keinen Anlass, seine Anhänger am Sonntag in  
Köln demonstrieren zu lassen. Wer die AKP unterstützen will, mag dies 
in der Türkei tun. 
 
 
 
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