(Registrieren)

Rheinische Post: Verdrängter Krieg Kommentar Von Matthias Beermann

Geschrieben am 22-05-2016

Düsseldorf (ots) - Man verdrängt diesen Krieg, den westliche
Politiker schon voreilig für beendet erklärt hatten, hierzulande am
liebsten. Aber in Afghanistan herrscht noch lange kein Frieden. Dafür
sorgen vor allem die Taliban, wobei das nur ein Oberbegriff für eine
Vielzahl teils konkurrierender Milizen ist, die am Hindukusch um die
Macht kämpfen. Mullah Achtar Mansur, der jetzt bei einem
amerikanischen Drohnenangriff getötet wurde, war seit einem Jahr
immerhin nominell ihr Anführer. Als solcher war Mansur verantwortlich
für blutige Anschläge und vermutlich Tausende Tote, darunter auch
sehr viele Zivilisten. Ihn auszuschalten, war aus militärischer Sicht
ein legitimes Ziel. Ob es auch politisch klug war, ist eine andere
Frage. Die Sorge, dass Mansurs Tod den Friedensprozess in Afghanistan
nun noch weiter ausbremsen könnte, ist aber nicht recht
nachvollziehbar. Denn in Wahrheit gibt es diesen Friedensprozess gar
nicht. Eine starke Fraktion der Taliban glaubt weiter fest daran, mit
Gewalt mehr erreichen zu können als mit Palaver. Und solange das so
ist, geht der Krieg weiter in Afghanistan.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

591444

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Die Politik in NRW muss runter von der Bremse Kommentar Von Martin Bewerunge Düsseldorf (ots) - In der Politik gibt es kaum eine Ressource, deren wahrer Wert von denen, die Verantwortung tragen, derart krass unterschätzt wird wie Zeit. Regiert wird, als habe man alle Zeit der Welt. Opponiert wird, als werde die Zeit irgendwie schon zeigen, wer am Ende recht hat. Nirgendwo in Deutschland wird diese krasse Fehleinschätzung derart deutlich sichtbar wie in Nordrhein-Westfalen, dem Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum, dem Spitzenreiter bei der Zunahme der Kinderarmut, dem Land mit einem miserablen Arbeitsmarkt mehr...

  • Rheinische Post: Merkels heikle Mission Kommentar Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Die Kanzlerin muss schon wieder in die Türkei reisen. Doch der Besuch ist riskant. Er bestätigt den Eindruck, dass sich Europa, angeführt von Deutschland, mit dem EU-Türkei-Abkommen zu stark in die Abhängigkeit des türkischen Präsidenten begeben hat. Während Erdogan sein Land in eine Präsidial-Diktatur umbaut, halten die Europäer die Füße still. Freilich "sorgt" die Kanzlerin diese Entwicklung. Das sagt sie auch. Doch ihre Kritik ist zahnlos. Ohne das wichtige Flüchtlingsabkommen würde ihre öffentliche Kritik vor mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Pascal Durain zu Merkels Türkei-Besuch Regensburg (ots) - Kein Kniefall, kein Deal Recep Tayyip Erdogan hatte recht, als er am Freitag von einer "historischen Abstimmung" sprach. Mit der Aufhebung der Immunität von politischen Gegnern marschiert der 62-Jährige weiter strammen Schrittes Richtung Diktatur - oder wie soll man sonst ein politisches System nennen, das auf einen Mann mit der Kraft der Verfassung zugeschnitten wird. Doch nicht erst seit diesem Beschluss ist die Türkei zu einem Unrechtsstaat verkommen. Ein Staat, der unterdrückt, inhaftiert, Bomben aufs eigene mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Jochen Wittmann zum Brexit Regensburg (ots) - Ja spinnen denn die Briten? Obelix würde sagen: Ja, spinnen die denn, die Briten? Knapp vier Wochen sind es noch bis zum Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union, und immer noch denken über 40 Prozent der Insulaner, dass es eine gute Idee sein könnte auszusteigen. Ja, haben die denn nicht zugehört? Aussteigen aus einem Binnenmarkt von 500 Millionen Verbrauchern? Wollen die nicht wahrhaben, was dann auf sie zukäme? Die britische Regierung hat, wie die "Daily Mail" herausfand, ein mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Die Kanzlerin und ihr Verhältnis zur Türkei Merkels Realpolitik Cottbus (ots) - Angela Merkel liegt falsch. Ihre Kritiker treibt in der Türkeifrage weniger die Lust am Scheitern an, als der Umstand, dass sich die Kanzlerin in die Hände eines Politikers namens Erdogan begeben hat, der auf demokratische Werte pfeift; der sein Land offenkundig in eine Diktatur umbauen will. Das ist der Kern ihres Problems: Merkel macht in der Flüchtlingsfrage gemeinsame Sache mit einem Autokraten. Aus Sicht der Kanzlerin ist das Realpolitik. Die Türkei ist schließlich auch Mitglied der Nato, will in die EU und ist mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht