| | | Geschrieben am 17-03-2016 IKK classic: Morbi-RSA muss jetzt auf die Agenda / Verwaltungsrat warnt vor Spaltung der Kassenlandschaft
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 Berlin (ots) - Der Verwaltungsrat der IKK classic fordert die
 rasche Reform des Finanzausgleichs zwischen den Krankenkassen
 (Morbi-RSA). Hintergrund ist der wachsende Kostendruck in der
 gesetzlichen Krankenversicherung. Er hat den Krankenkassen im
 vergangenen Jahr ein Minus von 1,1 Milliarden Euro beschert.
 
 "Weil das Ausgleichssystem falsch justiert ist, belastet dieser
 Kostendruck gegenwärtig die einzelnen Krankenkassen höchst
 unterschiedlich", erklärt Ulrich Hannemann, Vorsitzender des
 Verwaltungsrates.
 
 "Nicht wenige Kassen schreiben wegen unzureichender Zuweisungen
 aus dem RSA dramatisch rote Zahlen. Gleichzeitig sammeln andere durch
 Zuweisungen, die über dem Bedarf liegen, beträchtliche Vermögen an.
 Mit fairem Wettbewerb oder gutem Versorgungsmanagement hat das nichts
 zu tun."
 
 Schiefe Lastenverteilung
 
 Der Umstand, dass im Jahr 2014 allein eine Kassenart Überzahlungen
 in Höhe von fast 900 Millionen Euro erhielt, während Innungs-,
 Betriebs- und Ersatzkassen zusammen in nahezu gleichem Umfang
 Unterdeckungen ausgleichen mussten, belegt nach Hannemanns Worten,
 dass die Mär von management-bedingten Ursachen für das alarmierende
 Gefälle in der GKV nicht haltbar ist.
 
 Die vorläufigen Finanzergebnisse für das Jahr 2015 bestätigen
 diese Diagnose. Mit einem Ausgabenüberschuss von rund 284 Millionen
 Euro trug die IKK classic als weitaus größte IKK den Löwenanteil zum
 Negativsaldo der Innungskrankenkassen (-346 Millionen Euro) bei. Bei
 den Betriebs-und Ersatzkassen summierte sich das Minus auf zusammen
 819 Millionen Euro, während Ortskrankenkassen und Knappschaft ein
 Plus von 29 Millionen Euro erzielten.
 
 Die Bilanz der IKK classic wurde durch einen
 überdurchschnittlichen Anstieg der Leistungsausgaben (+6,2 Prozent)
 bestimmt. Kosten über dem GKV-Schnitt fielen insbesondere bei der
 ärztlichen Behandlung (+5,6 Prozent), bei den Zahnärzten (+4,6
 Prozent), Arzneimitteln (+5,9 Prozent), Heil- und Hilfsmitteln (+4,9
 Prozent) und bei Krankenhäusern (+6,3 Prozent) an. Der
 Einnahmeanstieg betrug demgegenüber lediglich 4,6 Prozent.
 
 Maßnahmen für mehr Effizienz
 
 "Die GKV steht in den kommenden Jahren vor großen
 Herausforderungen", betont Matthias Triemer, arbeitgeberseitiger
 Verwaltungsratsvorsitzender der IKK classic. "Deshalb darf die
 Leistungskraft der Krankenkassen nicht durch ein überkomplexes, wenig
 zielgenaues Finanzierungssystem behindert werden."
 
 Als wichtigste Maßnahmen zur Anpassung des Morbi-RSA schlägt die
 IKK classic fünf Änderungen vor:
 
 - Einführung bundesweit verbindlicher Kodier-Regeln zur Sicherung
 valider ambulanter Diagnosen. Nur so erhält der RSA eine
 verlässliche Datenbasis.
 
 - Kein Ausgleich für Volkskrankheiten, gegen die
 Präventionsmaßnahmen helfen könnten. Dies würde der Idee des
 Präventionsgesetzes entsprechen und den RSA resistenter gegen
 Manipulationen machen.
 
 - Berücksichtigung regionaler Versorgungs-und
 Vergütungsstrukturen. Das sorgt für mehr
 Verteilungsgerechtigkeit und vermindert z. B. Überzahlungen in
 Regionen mit besonders günstigen Ausgabenstrukturen.
 
 - Wegfall der Aufwandspauschale für Teilnehmer an
 Disease-Management-Programmen. Diese Komponente ist seit der
 morbiditätsbezogenen Umstellung des RSA überflüssig. Der
 Verzicht darauf bedeutet weniger Bürokratie.
 
 - Gesetzliche Festschreibung einer regelmäßigen Evaluation der
 RSA-Auswirkungen durch unabhängige Gutachter. So können künftig
 Fehlentwicklungen zeitnah erkannt werden.
 
 Der Verwaltungsrat betrachtet die umgehende RSA-Reform als
 zwingend notwendig, um drohende Verwerfungen in der
 Krankenkassenlandschaft zu verhindern. "Die Reform des Morbi-RSA
 gehört jetzt und nicht erst morgen auf die politische Agenda", so
 Hannemann und Triemer.
 
 Die IKK classic ist mit rund 3,5 Millionen Versicherten die
 sechstgrößte deutsche Krankenkasse und das führende Unternehmen der
 handwerklichen Krankenversicherung. Die Kasse mit Hauptsitz in
 Dresden ist mit rund 7.000 Beschäftigten an bundesweit mehr als 250
 Standorten tätig. Ihr Haushaltsvolumen beträgt über 10 Milliarden
 Euro.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Michael Förstermann
 Telefon: 0351 4292-12500
 E-Mail: Michael.Foerstermann@ikk-classic.de
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