Schwäbische Zeitung: Verkehrswegeplan: Das Gefeilsche geht weiter - Leitartikel zum Bundesverkehrswegeplan
Geschrieben am 16-03-2016 |
Ravensburg (ots) - Der Minister hat sich Zeit gelassen. Mit einer
Verspätung von mehreren Monaten hat Alexander Dobrindt den
Bundesverkehrswegeplan vorgestellt. Jetzt ist klar, welche
Bauvorhaben bis 2030 eine Chance haben, realisiert zu werden - und
welche nicht. Bei Projekten die nicht als "vordringlicher Bedarf"
eingestuft sind, besteht wenig Hoffnung, dass in den nächsten
eineinhalb Jahrzehnten etwas passiert.
Nachdem in der jüngeren Vergangenheit auch dünn besiedelte
ostdeutsche Landstriche mit beeindruckend breiten und leeren
Autobahntrassen versorgt wurden, wird nun verstärkt im wirtschaftlich
starken Süden gebaut. Das ist auch nötig: Gerade in Oberschwaben und
am Bodensee hinkt die Leistungsfähigkeit des Straßen- und
Schienennetzes der Wirtschaftskraft immer noch hinterher. Mit
Projekten wie dem Ausbau der B31 und der B30 sowie der
Elektrifizierung der Südbahn werden nach und nach Lücken geschlossen.
Allerdings müssen noch manche dicken Bretter gebohrt werden. Denn
das Bereitstellen von Geld allein bringt noch keine Straße, teils ist
der geplante Verlauf der Trassen höchst umstritten. Das gilt zum
Beispiel für die B29 auf der Ostalb: Dort hat das Land zwischen Aalen
und Nördlingen zwei kleinere Ortsumfahrungen für den Verkehrswegeplan
angemeldet, der Bund ist - auf Wunsch aus der Region - darüber
hinweggegangen und setzt nun auf einen Neubau gleich an vier Dörfern
vorbei. Das Beispiel zeigt, welche Auseinandersetzungen sich im
weiteren Verlauf der Planungen noch entwickeln können.
Dobrindt legt Wert auf die Feststellung, dass die Einstufung der
Verkehrsprojekte einer nüchternen Kosten-Nutzen-Rechnung folgt.
Dieser Ansatz ist verdienstvoll - aber damit ist noch nicht das
letzte Wort gesprochen. Spätestens, wenn es nach der Anhörungsphase
darum geht, dass der Plan vom Kabinett beschlossen und anschließend
in entsprechende Ausbaugesetze umgesetzt wird, werden
Interessenvertreter der Regionen versuchen, ihre Projekte doch noch
durchzubringen. Das Gefeilsche geht also weiter.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
587246
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Kommentar von Norbert Holst über den Verkehrswegeplan Bremen (ots) - Die Minister in Bremen und Hannover jubeln,
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt feiert seinen neuen
Verkehrswegeplan 2030 als nie dagewesenes Investitionsprogramm.
Tatsächlich ist es Dobrindt gelungen, für den Verkehr mehr Geld
locker zu machen als seine Vorgänger. Aber trotz aller Fortschritte
ist der Bereich immer noch chronisch unterfinanziert. Ob das Volumen
der geplanten Investitionen in Höhe von knapp 265 Milliarden Euro
tatsächlich finanziert werden kann, steht auf einem anderen Blatt.
Zum Vergleich: mehr...
- Westfalenpost: Ehrlich machen
Von Martin Korte Hagen (ots) - Das nennt man dann wohl Schattenhaushalt: Die Bahn
soll wieder 850 Millionen Euro Dividende an den Bund zahlen, obwohl
sie 2015 einen dicken Verlust eingefahren hat. Das
Transportunternehmen muss dafür neue Miese machen, so dass der
Schuldenberg auf mehr als 19 Milliarden Euro anwachsen wird. Zwar
will Berlin das Geld wieder in das Schienennetz stecken, hat aber auf
diese Weise die vielen Millionen aus dem Bundeshaushalt
herausgehalten. Die schwarze Null muss stehen ... Wir wissen,
wo das hinführt: Der wirtschaftliche mehr...
- Westfalenpost: Pläne müssen in die Tat umgesetzt werden
Von Rolf Hansmann Hagen (ots) - Sollte die unendliche Geschichte des
A46-Lückenschlusses zwischen Hemer und Menden tatsächlich eines Tages
zu Ende geschrieben werden können? Nach der Vorstellung des Entwurfs
des neuen Bundesverkehrswegeplans ist zumindest die Aussicht größer
geworden, dass der mehr als 40 Jahre währende Autobahn-Stillstand in
diesem Teil des Märkischen Kreises irgendwann der Vergangenheit
angehört. Dass Verkehrsminister Dobrindt den Verkehrswegeplan 2030
als großen Wurf feiert, wundert nicht. Dass der Bund Rekordmittel für
die Infrastruktur mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Dekadent / Kommentar zum Kölner "Abi-Krieg" von Reinhard Breidenbach Mainz (ots) - Das hat nun gerade noch gefehlt. Dass sich die
Polizei mit steinewerfenden Rechts- und Linksextremisten,
sturzbetrunkenen Horden vermeintlicher Fußballfans und
Molotowcocktail-bewaffneten Banken-Hassern auseinandersetzen muss,
scheint unabänderliches Schicksal. Die Vorstellung aber, dass
demnächst Wasserwerfer vor Gymnasien auffahren müssen, weil die
jungen Damen und Herren Abiturienten geruhen, voll durchzudrehen, ist
nachgerade absurd. Man ist geneigt, sich an Guido Westerwelles Wort
von der "spätrömischen Dekadenz" mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von André Fesser über Bremens Schulen Bremen (ots) - Einen Tag ist es her, dass Bremer Bildungspolitiker
erklärten, das Schulsystem überprüfen zu wollen. In zwei Jahren geht
die Friedenspflicht zu Ende, dann läuft der Bildungskonsens aus, den
man 2008 schmiedete. Sinnvoll also, schon jetzt über die Zukunft
nachzudenken, über die Frage, ob das Nebeneinander von Gymnasien und
Oberschulen noch sinnvoll ist. Ob man zum Beispiel zusätzliche
Gymnasien schaffen oder sie nicht lieber streichen und Schulen für
alle kreieren sollte. Während die Politiker noch evaluieren, haben mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|