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Allg. Zeitung Mainz: Dekadent / Kommentar zum Kölner "Abi-Krieg" von Reinhard Breidenbach

Geschrieben am 16-03-2016

Mainz (ots) - Das hat nun gerade noch gefehlt. Dass sich die
Polizei mit steinewerfenden Rechts- und Linksextremisten,
sturzbetrunkenen Horden vermeintlicher Fußballfans und
Molotowcocktail-bewaffneten Banken-Hassern auseinandersetzen muss,
scheint unabänderliches Schicksal. Die Vorstellung aber, dass
demnächst Wasserwerfer vor Gymnasien auffahren müssen, weil die
jungen Damen und Herren Abiturienten geruhen, voll durchzudrehen, ist
nachgerade absurd. Man ist geneigt, sich an Guido Westerwelles Wort
von der "spätrömischen Dekadenz" zu erinnern oder zu konstatieren,
dass Teile der Gesellschaft des Jahres 2016 schlicht durchgeknallt
sind. Und zwar quer durch alle sozialen Schichten. Um mit Angela
Merkel zu sprechen: Nichts darf unter den Teppich gekehrt werden,
seien die Täter Araber, Nordafrikaner oder Töchter und Söhne des
guten deutschen Bürgertums. Einige Gründe: ein großflächiger
Respektverlust gegenüber allem, was auch nur nach Obrigkeit riecht,
die Enttabuisierung von Gewalt und eine pathologische Gier nach dem
"Kick", dem "Hype". Wenn dann noch Alkohol hinzukommt, ist der
Molotow-Cocktail fast perfekt. Was tun? Dagegen ankämpfen, auf allen
Ebenen. Auffällig: Köln, immer wieder Köln. Das deutet darauf hin,
dass nicht nur der nach Silvester geschasste Polizeipräsident ein
Versager war, vielmehr der NRW-Innenminister noch immer einer ist.
Ein ganz großes "Aber": Nicht nur die politischen und polizeilichen
Verantwortlichen müssen sich aufs Kritischste hinterfragen, sondern
auch diejenigen unter den Eltern, die vielleicht nicht so genau
wissen, was ihre Töchter und Söhne auf angeblichen Abi-Feiern so
treiben.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online@vrm.de


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