(Registrieren)

Mitteldeutsche Zeitung: DDR-Geschichte Ruf nach dem Posten eines SED-Opferbeauftragten

Geschrieben am 17-03-2016

Halle (ots) - Der Vorsitzende der Union der Opferverbände
Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Dieter Dombrowski (CDU), hat
als Ersatz für die geplante Abschaffung der Stasi-Unterlagenbehörde
in ihrer bisherigen Form die Schaffung des Postens eines
SED-Opferbeauftragten gefordert. "Wenn Opfer ihre Forderungen
vortragen, dann tun sie das nicht in Beamtendeutsch", sagte er der in
Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstag-Ausgabe).
"Sie können sich vielfach nicht so ausdrücken, wie es eigentlich sein
müsste. Deshalb ist ein vom Bundestag gewählter Beauftragter für die
Aufarbeitung der zweiten deutschen Diktatur wichtig. Wir haben
ungefähr 20 Beauftragte des Bundes. Es gibt überhaupt keinen Grund,
warum es für das Schicksal von 17 Millionen Deutschen, darunter
hunderttausende Stasi-Opfer, nicht einen Ansprechpartner und
Multiplikator geben sollte als Lobbyist für ihre Interessen."
Dombrowski kritisierte in dem Zusammenhang, dass der
Stasi-Unterlagenbeauftragte Roland Jahn nach Auslaufen der ersten
Amtszeit kürzlich seine Entlassungsurkunde bekam und seither nur noch
kommissarisch im Amt ist. "Ich muss sagen, dass wir die Überreichung
der Entlassungsurkunde an Roland Jahn als einen Schlag ins Gesicht
der Opfer empfinden - egal, was sich die Politik dabei gedacht hat",
erklärte er. "Die Opfer verstehen eine Entlassung als eine
Entlassung. Von daher herrscht die große Sorge, dass politische
Ränkespiele höherwertig sind als die Interessen der Opfer." Die
Experten-Kommission des Bundestages schlägt voraussichtlich vor, die
Stasi-Akten dem Bundesarchiv zuzuordnen, die Forschungsabteilung in
ein unabhängiges Institut umzuwandeln und zugleich einen Beauftragten
des Bundestages für die Belange der SED-Opfer zu schaffen. Der
Kommissionsvorsitzende Wolfgang Böhmer (CDU) und sein Stellvertreter
Richard Schröder (SPD) waren am Mittwochnachmittag im
Bundestags-Kulturausschuss, um diese Überlegungen zu erläutern. Nach
Informationen der "Mitteldeutschen Zeitung" sollen die
Kommissions-Empfehlungen am 31. März abschließend beraten und am 12.
April Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) übergeben und dann
veröffentlicht werden. Mit größeren Korrekturen an den Empfehlungen
wird nicht mehr gerechnet. Der Bundestag muss entscheiden, ob er
ihnen folgt.



Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

587242

weitere Artikel:
  • Badische Zeitung: Bundesverkehrswegeplan / Lehren aus der Not gezogen Kommentar von Franz Schmider Freiburg (ots) - Nimmt man die regionale Brille ab, muss man dem Bundesverkehrsminister zugestehen, dass er eines richtig erkannt hat: Wer heute neue Straßen baut, muss wissen, wie er sie morgen in Schuss hält. Allzu lange wurde in Deutschland auf Verschleiß gefahren, das gilt für Straßen wie Schienen und Wasserwege. Entsprechend groß ist der Nachholbedarf. Dobrindt hat erkannt, dass es ein Weiterso nicht mehr geben kann. Mag sein, dass der Plan keine Vision von der Mobilität von morgen enthält, aber die Not gut zu verwalten ist mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Schluss mit der Flickschusterei / Kommentar zum Bundesverkehrswegeplan Regensburg (ots) - Nicht kleckern, sondern klotzen: Mit dem Bundesverkehrswegeplan, der Investitionsfahrplan für die nächsten 15 Jahre, ist alles in allem ein gutes und notwendiges Signal für den Ausbau der Infrastruktur im Freistaat. Auch wenn nicht alle Wünsche erfüllt wurden und über die durchgefallenen Projekte auf der A3 noch einmal diskutiert werden muss. Fakt ist, in den vergangenen 25 Jahren gab es vor allem Flickschusterei. Wegen des seinerzeit notwendigen Aufbaus Ost flossen die Milliarden des Bundes vor allem in die neuen mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Denkzettel / Kommentar zum Streit um das Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg Regensburg (ots) - Barbara Stamms Nockherberg-Boykott ist konsequent. Sie fand Kinsehers Fastenpredigt genausowenig lustig, wie den Nachtarock des Paulaner-Chefs. Wo sich die Grande Dame der CSU nicht willkommen wähnt, bleibt sie weg. Das ist ihr gutes Recht. In Frauen-Fragen versteht Stamm ohnehin wenig Spaß. Schutzinstinkte erwachen speziell, wenn es um CSU-Kolleginnen geht - wohl, weil diese tendeziell auch in der eigenen Partei nicht unter Artenschutz stehen. In Sachen Nockherberg kann man wie Stamm reagieren, man muss es aber nicht. mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Verkehrswegeplan: Das Gefeilsche geht weiter - Leitartikel zum Bundesverkehrswegeplan Ravensburg (ots) - Der Minister hat sich Zeit gelassen. Mit einer Verspätung von mehreren Monaten hat Alexander Dobrindt den Bundesverkehrswegeplan vorgestellt. Jetzt ist klar, welche Bauvorhaben bis 2030 eine Chance haben, realisiert zu werden - und welche nicht. Bei Projekten die nicht als "vordringlicher Bedarf" eingestuft sind, besteht wenig Hoffnung, dass in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten etwas passiert. Nachdem in der jüngeren Vergangenheit auch dünn besiedelte ostdeutsche Landstriche mit beeindruckend breiten und mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Norbert Holst über den Verkehrswegeplan Bremen (ots) - Die Minister in Bremen und Hannover jubeln, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt feiert seinen neuen Verkehrswegeplan 2030 als nie dagewesenes Investitionsprogramm. Tatsächlich ist es Dobrindt gelungen, für den Verkehr mehr Geld locker zu machen als seine Vorgänger. Aber trotz aller Fortschritte ist der Bereich immer noch chronisch unterfinanziert. Ob das Volumen der geplanten Investitionen in Höhe von knapp 265 Milliarden Euro tatsächlich finanziert werden kann, steht auf einem anderen Blatt. Zum Vergleich: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht