(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar / Schweizer Augenmaß = Von Matthias Beermann

Geschrieben am 28-02-2016

Düsseldorf (ots) - Man kann nicht behaupten, dass die Schweizer in
Sachen Asylpolitik naive Gutmenschen wären. Das Ausländerrecht ist
strikt. Zuletzt sorgte 2010 eine Volksabstimmung sogar für eine
weitere Verschärfung. Damals stimmte eine Mehrheit der Forderung zu,
wonach in der Schweiz ansässige Ausländer im Falle einer
rechtskräftigen Verurteilung wegen schwerer Straftaten des Landes
verwiesen werden sollten. Die neue, gestern gescheiterte Initiative
sah zum einen eine Ausweitung auch auf Bagatelldelikte vor. Zum
anderen sollte es künftig keine Einspruchmöglichkeit mehr geben. Auch
in der Schweiz gibt es viel Unmut über die als skandalös empfundene
Schwerfälligkeit der Strafverfolgung. Aber die meisten Schweizer
haben Augenmaß bewiesen. Sie haben erkannt, dass sich hinter der
erneuten Abschiebungsinitiative nicht nur populistische
Stimmungsmache gegen Ausländer verbarg, sondern auch ein
brandgefährlicher Anschlag auf die Prinzipien des Rechtsstaats, der
jedem ein faires Verfahren garantiert. Eine "Kurze-Prozess-Justiz"
bedeutet das Ende der Bürgerrechte - für alle.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

586126

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kommentar / Die Lage der großen Koalition ist dramatisch = Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Die Mischung aus Flüchtlingskrise und Wahlkampf entpuppt sich für die große Koalition in Berlin als fatal. Wenn selbst ein so erfahrener Minister wie Wolfgang Schäuble gute politische Umgangsformen fahren lässt und mit Schaum vor dem Mund auf den Koalitionspartner losgeht, dann ist die Lage der Regierung dramatisch. Für 2017 lässt das Böses ahnen. Denn dann wird die Flüchtlingskrise noch nicht überstanden sein und es wählen nicht nur ein paar Länder, sondern erst das bevölkerungsreichste Bundesland NRW und dann die mehr...

  • Schwäbische Zeitung: Absage an Feinde des Rechtsstaats - Leitartikel zur Volksabstimmung in der Schweiz Ravensburg (ots) - Die Schweizer haben richtig entschieden: Straffällig gewordene Ausländer werden auch künftig nicht automatisch aus unserem Nachbarland abgeschoben. Eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer der Volksabstimmung hat sich damit gegen die maßlose Forderung der Schweizerischen Volkspartei (SVP) gestellt. In Zeiten aufgeladener Diskussionen um Flüchtlings- und Ausländerpolitik in Deutschland kann man hierzulande von der Entscheidung der Schweizer durchaus lernen. Denn was die Rechtspopulisten und ihre Anhänger wollten, mehr...

  • neues deutschland: KOMMENTAR zum Asylstreit in der Koalition Berlin (ots) - Je näher die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt rücken und je gefährlicher die Umfragewerte für die großen Parteien werden, desto haarsträubender wird der wahlkampfgetriebene Unsinn. Sigmar Gabriel, Vorsitzender einer Partei, die sich sozialdemokratisch nennt, macht sich Sorgen darüber, dass »die eigenen Bürger« gegenüber Flüchtlingen zu kurz kommen könnten. Er warnt vor sozialer Spaltung und spricht dabei die Sprache eines Spalters. Denn die Grenze verläuft nicht zwischen Geflüchteten mehr...

  • neues deutschland: KOMMENTAR zum Referendum in der Schweiz Berlin (ots) - Gibt es in der Schweiz einfach schon zu viele Ausländer? Dieser ins Positive gekehrte Rückschluss auf das Scheitern der »Durchsetzungsinitiative« der nationalistischen Schweizerischen Volkspartei klingt zu schön, um wahr zu sein. Freilich, viele Eidgenossen haben täglich mit Nicht-Schweizern zu tun, nennen deutsche, italienische oder türkische Arbeitsmigranten Nachbar und Freund. Doch wer glaubt, die Ablehnung der Initiative sei Anzeichen für eine Trendwende hin zu einer migrationsfreundlicheren Politik in der Schweiz, mehr...

  • Thüringische Landeszeitung: Parallele Strukturen - Die NPD hat vorgebaut / Leitartikel von Fabian Klaus zum Verbotsverfahren gegen die NPD Weimar (ots) - Die NPD baut vor. Wenn heute das Verbotsverfahren gegen sie startet, kann die rechtsextreme Partei auf zahlreiche parallel gewachsene Strukturen verweisen. Schon deshalb trifft Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) den Kern, wenn er sagt, dass rechtsextremes Gedankengut mit einem Verbot der NPD keinesfalls von der Bildfläche verschwinden wird. Ganz im Gegenteil! Thüringen gibt dafür leider ein Beispiel ab. Hier gehen regelmäßig Menschen auf die Straße, die sich von Parteien jedweder Couleur abgrenzen wollen. Sie mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht