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BERLINER MORGENPOST: Schlichte Realpolitik - Leitartikel von Jens Anker

Geschrieben am 22-11-2015

Berlin (ots) - Schon vor sieben Jahren - damals regierte noch
Rot-Rot in der Stadt - war klar, dass schleunigst neue S-Bahnwagen
bestellt werden müssen, damit nach dem Auslaufen des Vertrages vom
neuen Betreiber rechtzeitig neue Wagen in Auftrag gegeben werden
können, die dann ab 2017 fahren.

Damals konnte sich der Senat nicht auf ein geeignetes
Geschäftsmodell verständigen, die Sache blieb unerledigt. Zwar
wussten alle Beteiligten, dass das irgendwann zu einem Riesenproblem
werden würde, doch das Datum erschien noch in viel zu weiter Ferne,
um tatsächlich Handlungsdruck aufzubauen.

Jetzt ist klar: Die mindestens fünfjährige Verspätung wird teuer.
400 Millionen Euro statt 300 Millionen wird die S-Bahn das Land
künftig kosten. Und als Sahnehäubchen rechnen Experten mit weiteren
140 Millionen Euro, die für das Warten der alten Wagen nötig sind.

Das Gezerre um die S-Bahn ist umso ärgerlicher, als es doch gerade
die von vielen ungeliebte Große Koalition war, die sich vor vier
Jahren als der Garant für die enormen Infrastrukturprojekte der Stadt
präsentierte - drei Jahre lang mit dem Verkehrssenator Michael
Müller.

Inzwischen ist das Klima der Infrastrukturkoalition zwischen SPD
und CDU derart abgekühlt, dass zehn Monate vor der Wahl am 18.
September 2016 niemand mehr mit der Realisierung größerer Projekte
auf Landesebene rechnet. Selten hat sich eine Koalition derart
aufgebraucht wie in den vergangenen vier Jahren in Berlin.

Den S-Bahnkunden hilft das nicht weiter. Sie sind darauf
angewiesen, dass die S-Bahn wenigstens auf dem derzeitigen Niveau
verlässlich fährt. Das weiß der Senat - und das weiß auch die
Deutsche Bahn, die als einziges Unternehmen beim Bieterverfahren
übrig geblieben ist.

Mit der Schlussrechnung darf sich dann der neue Senat befassen und
die Verantwortung dafür den früheren Regierungen zuschieben. So sieht
sie aus, die schlichte Realpolitik im Lande Berlin.

Der ganze Kommentar im Internet unter: www.morgenpost.de/206703673



Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de


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