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Westfalenpost: Harald Ries zum IS-Terror

Geschrieben am 19-11-2015

Hagen (ots) - Wenn die Anschläge des IS Reaktionen auf das
militärische Engagement Russlands und Frankreichs in Syrien sind,
könnte sich Deutschland weiter heraushalten und hoffen, auch künftig
verschont zu bleiben. Vielleicht waren es ja doch nicht nur Glück und
perfekte Arbeit der Sicherheitskräfte, die uns Szenen wie in Paris,
London oder Madrid erspart haben. Das wäre die feige Reaktion.
Stattdessen hat die Kanzlerin Frankreich "jedwede Unterstützung"
angeboten, und einige Politiker sprechen sich schon für den Einsatz
von Bodentruppen der Bundeswehr aus. Wenn Hollande Frankreich im
Krieg sieht, sind wir das jetzt auch? Und was würde das heißen? Der
IS ist kein Staat. Er kann uns erschrecken, aber nicht unsere
Existenz gefährden. Das spricht gegen den Begriff. Und der Krieg
gegen den Terror, den George W. Bush ausgerufen hat, war bislang
ähnlich erfolgreich wie der Krieg gegen die Drogen. Der US-Einmarsch
in den Irak und die Zerschlagung der staatlichen Strukturen hat das
IS-Schlamassel erst geschaffen. In Afghanistan stehen die Taliban
nicht viel schlechter da als 2001. In Libyen haben Luftschläge das
derzeitige Chaos befördert. Andererseits hat auch das Zuschauen in
Syrien in die Katastrophe geführt. Das bedeutet: Die politischen
Ziele militärischer Einsätze müssen klar und realistisch sein und die
Mittel entsprechend gewählt. Der IS lässt sich nicht aus der Luft
allein vernichten. Die NATO wird nicht dauerhaft große Truppen
entsenden. Das spricht für eine Kombi-Strategie: Partner bewaffnen,
IS-Unterstützer unter Druck setzen, die Finanzquellen austrocknen,
den potenziellen Kämpfern andere Perspektiven eröffnen. Das wird viel
Zeit und Energie kosten. Wir sind nicht im Krieg. Aber wir werden
mehr tun müssen.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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