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Lausitzer Rundschau: Falscher Alarm Immer mehr Rentner haben einen Minijob

Geschrieben am 19-10-2015

Cottbus (ots) - Immer mehr Rentner haben einen Minijob. Ist das
gut oder schlecht? Der Sozialverband VdK schlägt reflexartig Alarm.
Das kann nur Ausdruck einer wachsenden Altersarmut sein, lautet
zusammengefasst sein Urteil. Dabei gibt es für diese Behauptung keine
seriösen Belege. Tatsache hingegen ist, dass die Armutsquote bei
Rentnern zu den niedrigsten unter allen Bevölkerungsgruppen zählt.
Ganz anders als etwa bei alleinerziehenden Müttern und Vätern, die
besonders häufig von Hartz IV betroffen sind. Das schließt nicht aus,
dass manche Senioren tatsächlich einen Minijob benötigen, um
finanziell über die Runden zu kommen. Vielleicht, weil sie nur eine
geringe Qualifizierung hatten und die vormalige Arbeit deshalb auch
nicht sonderlich gut bezahlt wurde. Gesundheitliche Gründe lassen
sich dagegen kaum ins Feld führen. Denn wer erwerbsunfähig ist, kann
auch nicht in einem Minijob arbeiten. So spricht einiges dafür, dass
ein ganz erheblicher Teil der betroffenen Älteren sich schlicht zu
jung dafür fühlt, den ganzen Tag auf dem Sofa zu verbringen. Die
Bezahlung ist da weniger entscheidend, wohl aber der soziale Kontakt
zur "Außenwelt". Arbeit ist schließlich mehr als reiner Broterwerb.
Sie kann auch im Alter mehr Lebensqualität bedeuten. Zumal ein
65-Jähriger heute längst nicht mehr so ausgelaugt sein muss wie noch
vor zehn oder 20 Jahren. Die Gefahren der Altersarmut sollen damit
nicht klein geredet werden. Das Rentenniveau sinkt, und in Zukunft
werden auch immer mehr Menschen ins Seniorenalter kommen, die längere
Zeit arbeitslos waren, was sich erheblich auf das Auskommen im Alter
auswirken kann. Düstere Szenarien im Hinblick auf die heutige
Rentnergeneration zu beschwören, geht jedoch an der Wirklichkeit
vorbei. Man kann sich auch darüber freuen, dass immer mehr Senioren
nicht auf dem Abstellgleis stehen, sondern ein paar Stunden in der
Woche jobben.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


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