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Thüringische Landeszeitung: Arabisches Vorbild - Nobelpreis kann auch Westen wachrütteln / Leitartikel von Anette Elsner zur Vergabe des diesjährigen Friedensnobelpreises

Geschrieben am 10-10-2015

Weimar (ots) - Das Nobelpreiskomitee hat weise entschieden und
nicht den gleichen Fehler wie vor sechs Jahren gemacht. Der
Friedensnobelpreis war 2009 zu viel der Vorschusslorbeeren für den
amerikanischen Präsidenten Barack Obama, damals gerade einmal etwa
zehn Monate im Amt und in den Folgejahren nicht immer eine
Friedenstaube.

Der Friedensnobelpreis 2015 für die deutsche Bundeskanzlerin
Angela Merkel wäre eine übereilte Ehre für eine Frau gewesen, die zum
ersten Mal in ihrer Amtszeit klare Kante gezeigt und damit Freund wie
Feind überrascht hat. Aber ihre deutliche Haltung in der
Flüchtlingsfrage ist nicht mehr als eine Momentaufnahme aus zehn
Jahren als Bundeskanzlerin. Wie viel Frieden Angela Merkel
langfristig in die Welt zu bringen vermag, diesen Beweis muss sie
noch antreten.

Richtig gehandelt hat das Komitee vor allem in seiner Entscheidung
für das "Tunesische Dialogquartett". Damit wird das Rampenlicht auf
ein Land gelenkt, das weder Bürgerkrieg noch Extremisten aus der Bahn
geworfen haben - und das daher viel zu wenig Beachtung findet. Im
Mittelpunkt stehen jetzt endlich die Menschen, die zeigen, wie einer
Gesellschaft das Ausbrechen aus dem Teufelskreis von religiösem Hass
und Gewalt gelingen kann. Der abgestumpfte Westen, der vor IS und
Assad fast kapituliert hat, blickt endlich wieder auf ein Vorbild
für die arabische Welt - und sollte dort mit neuer Zuversicht helfen.
Damit Terroranschläge wie in diesem Jahr das Ausgangsland des
Arabischen Frühlings nicht destabilisieren - und damit das tunesische
Vorbild in anderen Staaten Nachahmer findet. Der Friedensnobelpreis
ist dafür ein wirksamer Ausgangspunkt.



Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de


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