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Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Stolz auf Deutschland

Geschrieben am 01-10-2015

Gera (ots) - Einheit rauf und runter. Gäbe es nicht die Dramatik
der Flüchtlingswelle nach Europa und den aktuellen Kriegseinsatz von
Russland auf die verschiedenen Terrorgruppen in Syrien, der 25.
Jahrestag des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur
Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober wäre morgen das allein
prägende Thema gewesen. Auch so bleibt es ein erlebbares historisches
Ereignis von Weltrang.

Begleitet wird der Feiertag von zahllosen Statistiken mit denen
belegt werden soll, wie positiv sich Deutschland seit der vollzogenen
Wiedervereinigung entwickelt hat. Mittlerweile sehen sich drei
Viertel der Menschen auf dem Gebiet der früheren DDR als Gewinner der
Wende. Der Rest schimpft, das Versprechen des damaligen Kanzlers
Helmut Kohl auf blühende Landschaften sei nicht erfüllt worden. Man
muss seinen Satz von damals bis zum Ende lesen, denn Kohl sprach von
den neuen Bundesländern, in denen es sich zu arbeiten und leben
lohnt. Dass das eingetreten ist, wird niemand ernsthaft bestreiten
können.

Das Erinnern an historische Ereignisse bringt jeder Mensch
jenseits der Statistiken primär mit seinem persönlichen Schicksal in
Verbindung. Dabei wird das Gefühl nicht nur von materiellem
Wohlstand geprägt, sondern auch davon, freier und unabhängiger im
Geist sein zu dürfen, nicht eingeengt. An Thüringens Grenzen zu
Bayern und Hessen existieren kein Stacheldraht und Schießbefehl mehr.
Und man kann sich auf die Straße stellen und seine Meinung ausrufen,
ohne dass Männer in grauen Blousons einen zur Klärung eines
Sachverhaltes unvermittelt mitnehmen.

Bei der Neigung von uns Deutschen, überall genüsslich Krümel zu
suchen und trefflich zu analysieren, was nicht läuft, darf man die
Gesamtleistung der Deutschen aus Ost und West nicht aus den Augen
verlieren. Kein zweites Land auf der Erde hätte das geschafft. Grund,
stolz zu sein. Stolz auch darauf, sich klar machen zu können, dass
aller Einheit der Mut vieler DDR-Bürger voraus ging, sich friedlich
vom Joch der SED zu befreien. Danke!



Pressekontakt:
Ostthüringer Zeitung
Redaktion Ostthüringer Zeitung
Telefon: +49 365 77 33 11 13
redaktion@otz.de


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