(Registrieren)

Rheinische Post: Kommentar: Die Schwäche Europas ist Athens bester Freund

Geschrieben am 29-06-2015

Düsseldorf (ots) - Das gab es bislang in der Geschichte des
Währungsfonds nicht: dass ein entwickeltes Land seine Kredite nicht
bedient. Doch Athen will auch dieses Tabu brechen. Eigentlich ist nun
der D-Day gekommen, der Tag, an dem die Staatspleite ("default")
offiziell festzustellen wäre. Doch Tsipras weiß, dass IWF-Chefin
Lagarde sich Zeit lassen kann. Er genehmigt sich einfach den
Zahlungsaufschub, den die Geldgeber ihm nicht mehr gewährten.
Anarchie im Euro-Land. An den Börsen brach keine Anarchie aus. Statt
des befürchteten schwarzen gab es nur einen grauen Montag.
Aktienkurse spiegeln die Erwartungen der Marktteilnehmer - und diese
haben die Staatspleite längst eingepreist. Zudem setzen sie auf die
Europäische Zentralbank. Vielleicht intervenierte sie bereits
gestern, der Euro stieg anstatt zu fallen. Vor allem will die EZB
nicht der Drachentöter sein. Die Kanzlerin aber auch nicht. Und so
enthielt ihr Mantra "Scheitert der Euro, dann scheitert Europa"
gestern auch die Botschaft an Athen: Die Tür bleibt offen. Worüber
sie verhandeln will, wenn die Griechen beim Referendum Nein zu den
Reformen sagen, bleibt offen. Die Schwäche der Geldgeber, den Grexit
nicht überzeugend anzudrohen, nutzt Tsipras gekonnt aus.



Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

570370

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Protestanten und Katholiken vor dem Lutherjahr 2017 Nicht Gegner, sondern Verbündete Lothar Schmalen Bielefeld (ots) - Martin Luther, der Augustinermönch, der mit seinen berühmten 95 Wittenberger Thesen von 1517 Weltgeschichte schrieb, ist sicher eine der ganz großen Gestalten der Deutschen. Dennoch waren Jahrhundertfeiern zum Reformationstag vor allem in Deutschland in früheren Zeiten stets Anlass zur gegenseitigen Abgrenzung. Protestanten und Katholiken zelebrierten förmlich ihre unterschiedliche Sicht auf die Kirchengeschichte und natürlich auf die Kirchenspaltung im 16. Jahrhundert. Doch es geht auch anders: Zumindest die Spitzen mehr...

  • Schwäbische Zeitung: "Integration braucht Prominenz" - Kommentar Ravensburg (ots) - Wenn der Landesrechnungshof in Karlsruhe herausfindet, dass das Integrationsministerium entweder größer werden muss oder abgeschafft und in eine andere Behörde eingegliedert gehört, ist das erst einmal ein gefundenes Fressen für die Opposition. Es ist ja schließlich Wahlkampf und die derzeitige Landesregierung hat nach Meinung von CDU und FDP dem Thema Integration aus politischen Gründen ohnehin schon viel zu viel Prominenz verschafft. Dabei ist - anders als das Thema sexuelle Vielfalt im Schulunterricht - mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Urlaub in Griechenland Stornierung wäre das falsche Zeichen Dirk-Ulrich Brüggemann Bielefeld (ots) - Die Ferien haben in unserem Bundesland gerade begonnen, die Urlaube sind gebucht. Manch einer hat sich für Griechenland entschieden und steht nun vor der Frage, ob er die Reise antreten soll oder nicht. Stornierung wäre das falsche Zeichen - schon, weil Griechenland jetzt unsere Solidarität braucht. Gerade für Pauschalurlauber läuft der geplante Urlaub ohnehin wie gebucht ab, versichern die Veranstalter. Hotels, Flüge und Bustransfers sind von den Reiseveranstaltern in den Verträgen festgeschrieben, Grund zur Sorge mehr...

  • Schwäbische Zeitung: "Verständnis in Berlin aufgebraucht" - Kommentar zu Griechenland Ravensburg (ots) - Kein Blatt Papier passt zwischen die Regierung, das machten Angela Merkel und Sigmar Gabriel klar. Merkel kann sich bei Gabriel für den Schulterschluss bedanken, denn sie hat mehr zu verlieren als er. Ihr außenpolitisches Ansehen ist in Gefahr, wenn Europa auseinanderfällt. Das Schlimme ist nur: Gibt Europa den griechischen Forderungen zu sehr nach, fällt es auch auseinander, weil dann andere Länder Ausnahmen fordern werden. Das Verständnis für Griechenland ist aufgebraucht, aber die Kanzlerin bleibt gewohnt mehr...

  • Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Reinhard Zweigler zu Griechenland Regensburg (ots) - Das griechische Drama strebt zurzeit unaufhaltsam seinem Höhepunkt entgegen. Ob es nun jedoch zur wirklichen Tragödie wird, zum Selbstmord, wie ihn der Dichter Sophokles in seiner Antigone beschrieb, oder, in der Sprache der Finanzpolitik, "nur" zum Austritt, Ausschluss aus dem Euro-Club mit allen Nachteilen, und vielleicht sogar eingien Vorteilen, steht dahin. Für die Zuspitzung des Dramas jedenfalls hat in den vergangenen fünf Monaten maßgeblich die Links-Regierung von Alexis Tsipras samt dem extrovertierten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht